„Ich besitze seit vielen Jahren den Allianz Strategiefonds Balance. Nun hat die Fondsgesellschaft mitgeteilt, dass sie neuerdings ‚Wertpapierleihe zur Ertragsverbesserung‘ vornehmen darf“, teilt uns ein Finanztest-Leser mit und fragt: „Welche Konsequenzen hat das für mich als Anleger?“ Hier die Antwort der Finanztest-Experten.
Wertpapierleihe weitverbreitet
Das Verleihen von Aktien aus dem Fondsbestand ist bei gemanagten Fonds und bei ETF weit verbreitet. Die Fondsgesellschaften erhalten für das Verleihen ein Entgelt, das zu den Fondserträgen zählt. Beim Aktienfonds DWS Top Dividende waren das zum Beispiel im Geschäftsjahr 2016/17 fast 6 Millionen Euro. Das machte rund 1 Prozent seiner Gesamterträge aus.
Begrenztes Risiko
Um die Risiken zu begrenzen, sind Sicherheiten für die ausgeliehenen Wertpapiere zu hinterlegen. Das müssen erstklassige Staats- oder Unternehmensanleihen oder andere anerkannte Wertpapiere sein. Uns sind keine Fälle bekannt, in denen Fondsanlegern durch die Wertpapierleihe ein Schaden entstanden ist.
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@Sirovat: Short-Selling ist geeignet, die Preisfindung an Märkten zu verbessern. Das ist erst einmal im Interesse vieler Anleger – auch von Privatanlegern.
Short-Selling kann natürlich auch einen negativen Einfluss auf die Kursentwicklung der verliehenen Aktien haben. Das hängt aber stark vom Umfang ab. Bei Standard-Aktien sollte der Einfluss in der Regel kaum messbar sein. Wirecard ist vielleicht ein gutes Beispiel: Trotz negativer Berichte und Short-Selling konnte Wirecard noch viele Monate seinen Höhenflug fortsetzen. Wertpapierleihe kann von den Fonds auch genutzt werden, um die Quellensteuer auf Dividenden zu senken – dann sind keine Shortseller im Spiel.
Wird Wertpapierleihe nicht hauptsächlich durch Short-Sellers nachgefragt?
Schadet Short-Selling nicht dem Portfolio des Verleihers?