
Schaut ein Anleger am Jahresende auf seinen Depotauszug, dann sieht er, welche Wertpapiere er hat und wie viel sie jeweils wert sind. Was er zumeist nicht erfährt ist die Rendite, die sein Depot gebracht hat. Und auch das Risiko, das er mit seinem Portfolio eingegangen ist, erfährt er nicht. Das ist das Ergebnis einer Finanztest-Untersuchung von Depotberichten von insgesamt 62 Banken. Aus Anlegersicht ist das ein großer Mangel: Renditechancen und Verlustrisiken sind wesentliche Punkte einer Geldanlage – und müssen fester Bestandteil der Beratung sein. Die Vorschriften über die Gestaltung von Depotauszügen sind dagegen altbacken. Sie stammen noch aus dem Jahr 1998. Finanztest zeigt, wie die Banken über das Depot informieren und gibt nützliche Tipps, mit denen sich Anleger selbst ausrechnen können, ob Sie mit Ihrem Depot Gewinn oder Verlust gemacht haben.
-
- Über ETF sind einige irreführende Aussagen im Umlauf. Gerne wird etwa der Eindruck erweckt, aktiv gemanagte Fonds seien sicherer. Wir klären auf.
-
- Der Krieg in der Ukraine hat eine Debatte ausgelöst: Sind Waffen nachhaltig, wenn sie Frieden sichern? Hilft mehr Atomstrom? Wir fragen Anbieter nachhaltiger Fonds.
-
- Mehr als drei Jahrzehnte waren Peter Frey und seine Familie Genossen bei einer Genossenschaftsbank, der heutigen VR-Bank Rhein-Neckar. 2019 warf diese sie hinaus. Und...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Da muss ich meinem Vorredner aber widersprechen. Laut Eigenwerbung ist die Beratung der Eckpfeiler der meisten Banken. Dementsprechend sollten Sie auch genaue Aussagen über die Wertentwicklung des Depot machen, da hat der Kunde alles auf einen Blich und kann sich seine Gedanken machen - aber wahrscheinlich wollen die Banken genau das nicht.
Das Risiko eines Werpapierdepot kann man meiner Meinung nach relativ leicht ausdrücken: Nämlich in der Volatilität des Depots, die kann man nach einem Jahr ziemlich leicht ausdrücken.
Bei einem Depot verwahrt und verwaltet die Bank die Wertpapiere. Eine Analyse aktueller oder vergangener Depotentwicklung und -risiken ist eine davon unabhängige Dienstleistung. Wenn ich die möchte, muss ich mich an einen entsprechenden Spezialisten wenden; oft genügen aber die entsprechenden Funktionen, die fast jede Bank als Teil eines Börseninformationssystems kostenlos anbietet. Einfache halbwegs sinnvolle pauschale Rendite- oder Risikoangabe kann die Bank sowieso nur ermitteln, wenn unterjährig Wertpapiere weder ver- noch zugekauft wurden. Aber selbst dann wären sie fragwürdig: Wer eine Bundesanleihe kauft, um eine nominal festgeschriebene Verbindlichkeit abzusichern, für den sind Kursverluste der Anleihe durch steigende Zinsen kein Risiko; wer sie zur Spekulation auf fallende Zinsen kauft, für den schon. Daher lassen sich sinnvolle Aussagen über das Depotrisiko sowieso nur individuell bei Kenntnis des Hintergrunds treffen.