
Nutzer sollten ihre Fotos nun schnell herunterladen.
Der Kameraanbieter Canon hat angekündigt, seinen Foto-Cloud-Dienst Irista zu schließen. Nutzer sollten ihre dort gespeicherten Fotos bis zum 31. Januar 2020 lokal sichern. Ansonsten droht Datenverlust. Das Vorgehen von Canon ist kein Einzelfall. Was Nutzer tun können, wenn Cloud-Dienste schließen.
Canon nennt keinen Grund für Irista-Aus
Warum Canon seinen Foto-Cloud-Dienst Irista schließt, ist unklar. Das Unternehmen teilte Stiftung Warentest auf Anfrage lediglich mit, man bewerte regelmäßig seine Geschäftsbereiche. Canon empfiehlt allen Irista-Nutzern, ihre Fotos bis zum 31.01.2020 über einen Downloadlink herunterzuladen und lokal zu speichern. Zuvor hatten schon weitere Anbieter wie Kodak, Google und Dropbox Foto-Cloud-Dienste recht kurzfristig geschlossen. Dropbox und Google hatten Foto-Cloud-Nutzern damals ihre Standard-Cloud-Dienste nahe gelegt. Auf Google Foto hochgeladene Bilddateien werden allerdings mit Informationsverlust komprimiert. Für alle, die Fotos bearbeiten wollen, ist das nicht optimal.
Kostenlose Clouddienste – Nutzung ohne Gewähr
„Wer kostenlose Cloud-Dienste nutzt, muss generell damit rechnen, dass diese relativ kurzfristig eingestellt werden“, warnt Projektleiter Markus Bautsch von der Stiftung Warentest anlässlich der Schließung von Canon Irista. „Wer dann die hochgeladenen Dateien nicht innerhalb der vom Anbieter gesetzten Frist wieder herunterlädt, riskiert einen endgültigen Datenverlust.“
Tipp: Nutzer von Cloud-Diensten sollten stets auf Mitteilungen ihrer Anbieter achten und bei Ankündigung einer Schließung ihre Dateien innerhalb der gesetzten Frist herunterladen.
Die Alternativen zur Cloud
Alternativ zu Cloud-Diensten lassen sich Dateien wie Fotos lokal speichern – beispielsweise in einer eigenen Cloud. Die dazu nötigen Netzwerkfestplatten (NAS) hat Stiftung Warentest 2019 geprüft (Test von Netzwerkfestplatten). Sie sind allerdings eher etwas für technisch versierte Nutzer.
Tipp: Wer sich Einrichtung und Betrieb nicht zutraut, kann seine Fotos auch auf einer normalen externen Festplatte sichern. Für 70 Euro gibt es bei namhaften Herstellern beispielsweise zwei Terabyte-Speicher. Das reicht für über 500 000 JPEG-Fotos von je vier Megabyte, wie sie eine Digitalkamera mit 16 Megapixel-Sensor erzeugt. Zu beachten ist allerdings: Vor lokalen Schadensereignissen wie Wohnungseinbruch oder -brand schützt eine externe Festplatte nicht.
Cloudanbieter im Test
Wer Fotos und weitere persönliche Daten daher einem Cloud-Anbieter anvertrauen möchte, findet in unserem Test von Cloud-Diensten empfehlenswerte Anbieter. Der Testsieger kommt übrigens aus Deutschland. Wer Wert legt auf Komfortfunktionen wie eine attraktive Präsentation von Fotos oder automatisches Hochladen kann einen speziellen Foto-Clouddienst nutzen. Die Stiftung Warentest hat diese Dienste 2016 geprüft.
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