
Aufmerksam machen, aufklären, schützen: Das ist das Anliegen der weltweit agierenden Verbraucherorganisation Consumers International (CI). Sie hat auch den Weltverbrauchertag ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 15. März stattfindet. Das Motto des World Consumer Rights Day lautet in diesem Jahr: „Eine digitale Welt schaffen, der Verbraucher vertrauen.“ Dass dieses Vertrauen entstehen kann, dazu trägt auch die Stiftung Warentest ihren Teil bei.
Kennedy als Initiator
Bereits im Jahr 1962 kam John F. Kennedy in einer Rede auf das Thema Verbraucherrechte zu sprechen: „Wir alle sind Konsumenten“, sagte der damalige US-Präsident, „und damit die größte und wichtigste Wirtschaftsgruppe. Dennoch werden unsere Ansichten oft nicht berücksichtigt.“ Doch erst 20 Jahre nach Kennedys Rede, am 15. März 1983, gab es den ersten Weltverbrauchertag. Seitdem nutzen Verbraucherschutzverbände in über 90 Ländern diesen Termin, um auf Missstände aufmerksam und sich für Verbraucherrechte stark zu machen. Der Schwerpunkt liegt jedes Jahr auf einem anderen Thema, wie beispielsweise Ernährung, Finanzen oder Energie. Es gibt sogar Bestrebungen, den 15. März auch im UN-Kalender zu einem offiziellen Gedenktag zu machen.
Vertrauen aufbauen: Für Transparenz und sichere Daten
„Eine digitale Welt schaffen, der Verbraucher vertrauen.“ So lautet das diesjährige Motto, unter dem auch der erste Verbrauchergipfel der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) am 14. und 15. März 2017 stehen wird. Das dazugehörige Video von Consumers International verdeutlicht, wie wichtig Vertrauen und Transparenz auch in der digitalen Welt sind. Eine Studie aus dem Jahr 2014 kam zu dem Ergebnis, dass 74 Prozent der Menschen weltweit Angst haben, dass Unternehmen mit ihren Daten Schindluder treiben. Diesen Sorgen trägt auch die Stiftung Warentest Rechnung, indem sie sich zum Beispiel anschaut, wie es Google, Facebook & Co mit dem Datenschutz halten. Andere Fragen sind: Wie kann ich meine Daten vor Hackern schützen und mich sicher im Internet bewegen? Auch zu diesen Themen veröffentlicht die Stiftung Warentest regelmäßig Tests und Specials.
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Umfangreiche Informationen zu der Thematik bietet auch unser Buch Mein Recht im Netz.
Unabhängig und objektiv: die Untersuchungen der Stiftung Warentest
Laut einer Umfrage kennen 93 Prozent der Deutschen die Stiftung Warentest. Mit ihren unabhängigen und objektiven Tests, die in den Magazinen test und Finanztest sowie hier auf test.de veröffentlicht werden, trägt sie auf sehr konkrete Weise zum Verbraucherschutz bei (Video: So testet die Stiftung Warentest). Über 100 000 Produkte wurden seit ihrer Gründung 1964 bereits unter die Lupe genommen – neben Waren wie Waschmaschinen oder Smartphones auch Dienstleistungen, Versicherungen und Finanzprodukte:
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Großes Netz aus Verbraucherorganisationen
Die Stiftung Warentest führt nicht alle Test alleine durch. Verbraucherorganisationen aus vielen Ländern weltweit haben sich zu dem Verband International Consumer Research and Testing (ICRT) zusammengeschlossen. Diese Kooperation ermöglicht es den einzelnen Organisationen, mehr Themen abzudecken, aber auch mehr Produkte zu testen – und vor allem Geld zu sparen. Im Durchschnitt beträgt das Budget für unsere Tests zwischen 40 000 und 50 000 Euro. Im Einzelfall kann eine Untersuchung auch einmal über 200 000 Euro kosten. Wie unser Test von Autokindersitzen – an dem sich allerdings 15 andere Verbraucherorganisationen beteiligt haben, wie zum Beispiel Which? aus Großbritannien oder der Consumentenbond aus den Niederlanden. Oft ist die Stiftung Warentest bei diesen Untersuchungen federführend. Weitere Partnerorganisationen im Verbund sind beispielsweise der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) oder die Stiftung für Konsumentenschutz in der Schweiz.
Unsere Nutzer profitieren
Vorteil der Kooperation: Auch wenn die Stiftung Warentest sich einmal nicht an einer Untersuchung beteiligt, können unsere Nutzer dennoch von den Testergebnissen profitieren. So haben wir beispielsweise die Ergebnisse des Wasserkocher-Tests, den unsere tschechischen Kollegen von dTest durchgeführt haben, auf test.de als Meldung aufbereitet.
Verbraucherzentrale und Stiftung Warentest – zwei Organisationen, ein Ziel
Darüber hinaus arbeitet die Stiftung Warentest auch eng mit den Verbraucherzentralen zusammen. Sie sind nach Bundesländern organisiert und haben sich zum Ziel gesetzt, dass „die Stimme der Verbraucherinnen und Verbraucher Gehör findet – in Politik, Wirtschaft und Medien.“ Die Arbeit der einzelnen Zentralen wird im Verbraucherzentrale Bundesverband koordiniert. Während die Stiftung Warentest konkrete Produkte und Dienstleistungen testet, nehmen die Verbraucherzentralen unsere Testergebnisse oft zum Anlass, sich für die Beseitigung der von uns aufgedeckten Missstände einzusetzen. Außerdem bieten die Verbraucherzentralen anders als die Stiftung Warentest zu vielen Themen eine individuelle Beratung an. In den meisten Ländern – etwa Großbritannien und Österreich – gibt es nur eine Verbraucherorganisation, die sowohl Tests als auch politische Kampagnen durchführt. Für Deutschland hat sich die Arbeitsteilung „Test hier, Beratung und Kampagne da“ gut bewährt.
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@Akira-san: Wenn Sie Verbraucherprobleme mit Produkten aus undurchsichtigen Märkten wie dem Finanzmarkt und dem digitalen Markt melden möchten, dann können Sie dies einfach und kostenlos über den Marktwächter der Verbraucherzentralen: www.marktwaechter.de/der-marktwaechter. An Leidenschaft für den Einsatz für die Verbraucher dürfte es den Verbraucherzentralen genauso wenig fehlen wie uns. Qualifizierte Arbeit muss aber finanziert werden. (TK)
Verbaucherzentralen schön und gut, aber wenn man auf die Webseite geht wird an jeder Stelle nur kassiert. Das war eigentlich mal kostenlos! :(
Was ist zum Beispiel wenn man einen offensichtlichen Betrug eines Unternehmens am Verbraucher melden möchte? Es gibt keine "Meldestelle" oder Mängeltelefon...etc. - nur persönliche Beratung gegen Geld. Wo ist da die Ethik und die Leidenschaft für Rechtschaffenheit?