
Die Zahl der Krebskranken steigt rasant. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnten bis 2025 jährlich 20 Millionen Menschen weltweit an Krebs erkranken – rund 40 Prozent mehr als derzeit. Das liegt vor allem daran, dass die Menschen immer älter werden. Viele Krebsarten lassen sich heute aber heilen – vor allem, wenn sie früh erkannt werden. Wer bewusst gesund lebt, kann sein Krebsrisiko senken. Daran wird am heutigen Welt-Krebstag erinnert.
Rund 8,2 Millionen Menschen starben 2012 weltweit an Krebs
Rund 500 000 Menschen in Deutschland erhalten jedes Jahr die Diagnose Krebs, 221 000 deutsche Patienten sterben jährlich daran. Damit ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache hierzulande. Weltweit gab es 2012 rund 14 Millionen Neuerkrankte, so steht es im gestern erschienenen Welt-Krebs-Bericht der WHO. Krebs war weltweit im Jahr 2012 für 8,2 Millionen Todesfälle verantwortlich – mehr als durch HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen. Mit einem Rückgang der Krebserkrankungen ist nicht zu rechnen. Im Gegenteil: Laut Robert Koch-Institut stieg die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland zwischen den Jahren 2000 und 2010 bei Männern um 21 Prozent und bei Frauen um 14 Prozent. Der Grund für den Anstieg liegt in der gestiegenen Lebenserwartung. An Krebs erkranken insbesondere ältere Menschen: So gab es im Jahr 2010 pro 100 000 Einwohner dreimal mehr krebskranke 80-Jährige als krebskranke 55-Jährige.
Am häufigsten sind Prostata- und Brustkrebs
In Deutschland ist die häufigste Krebsart bei Männern Prostatakrebs und bei Frauen Brustkrebs. Im Schnitt sind Männer 70 Jahre alt, wenn sie an Prostatakrebs erkranken. Das mittlere Erkrankungsalter für Brustkrebs liegt bei 65 Jahren. An zweiter Stelle steht in Deutschland sowohl bei Männern als auch Frauen Darmkrebs. Lungenkrebs belegt bei beiden auf Platz drei. Dass mittlerweile auch so viele Frauen Lungenkrebs bekommen, liegt daran, dass immer mehr Frauen rauchen.
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Gesund leben und Krebs vorbeugen
Neben Rauchen als dem größten Risikofaktor führen Übergewicht, falsche Ernährung und Stoffwechselstörungen zu dem starken Anstieg von Krebserkrankungen. Jeder kann sein persönliches Risiko, an Krebs zu erkranken, senken. Zu einem bewusst gesunden Leben gehört es, aufs Rauchen zu verzichten und wenig Alkohol zu trinken. Dazu kommen gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft. Bei starker Sonneneinstrahlung ist es dabei aber wichtig, sich überwiegend im Schatten aufzuhalten und Sonnenschutzmittelzu nutzen. Außerdem lassen sich bestimmte Krebserkrankungen durch Impfen vorbeugen. So empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland die Impfung gegen Hepatitis-B-Viren für alle Säuglinge und die sogenannte HPV-Impfung für junge Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Der Hepatitis-B-Virus kann zu chronischen Leberentzündungen führen, woraus Leberkrebs entstehen kann. Die HPV-Impfung soll vor einer Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) schützen, von denen einige Gebärmutterhalskrebs verursachen. Auch die Stiftung Warentest erachtet beide Impfungen für sinnvoll.
Krebs früh erkennen und heilen
Früherkennung bedeutet nicht zwingend auch Heilung. Dennoch gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto höher ist die Chance auf Genesung. So hat kürzlich die Stiftung Warentest die Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchung als sinnvoll eingestuft. Viele Früherkennungsuntersuchungen übernehmen in Deutschland die Krankenkassen:
- Frauen ab 20: Untersuchung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane, inklusive Abstrich auf Gebärmutterhalskrebs.
- Frauen ab 30: Abtasten der Brust.
- Frauen ab 50: Alle zwei Jahre eine zusätzliche Röntgenuntersuchung der Brust.
- Männer ab 45: Tastuntersuchung der Prostata
- Beide Geschlechter ab 35: Alle zwei Jahre Screening der gesamten Körperoberfläche, zur Erkennung von Hautkrebs.
- Beide Geschlechter ab 50: Darmkrebs-Frühuntersuchung: einmal jährlich Test auf Blut im Stuhl.
- Beide Geschlechter ab 55: Darmkrebs-Frühuntersuchung: Stuhltest alle zwei Jahre oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens zehn Jahren
Weitere Links:
- test.de-Themenseite: Krebsfrüherkennung
- test.de-Ratgeber zur Krebsbehandlung: Medikamente im Test: Krebs
- Website: Deutsche Krebshilfe
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- Alle Krankenkassen zahlen für viele Vorsorgeuntersuchungen. Diese Angebote der Früherkennung sind freiwillig: Versicherte können selbst entscheiden, was davon sie nutzen.
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@Chri5tian: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Sie haben Recht. Wir haben Ihren Kommentar zum Anlass genommen, den Titel der Meldung zu ändern.(BP)
"Falsche Deklaration" müsste man schon fast sagen, denn: die Vorsorge-Untersuchung ist eine Früherkennung! "Vorsorge" hätte man, ginge man zum Arzt und würde gesagt bekommen, was man manchen muss, um Krebs zu vermeiden. Jegliches "Heilen" ist in dem Sinn nur eine "Symptombekämpfung". Die Ursachen einer Krebserkrankung werden in den seltensten Fällen "behandelt". Sinnvoll wäre es ...
Kommentar vom Autor gelöscht.