Wechselkenn­zeichen Kaum Spar­potenzial

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Wechselkenn­zeichen - Kaum Spar­potenzial

Ab dem 1. Juli können Auto­fahrer mit mehreren Fahr­zeugen das neue Wechselkenn­zeichen nutzen. Es gilt für maximal zwei Fahr­zeuge. Doch Vorteile bringt das neue Kenn­zeichen kaum. test.de informiert.

Für zwei Fahr­zeuge

Zwei Fahr­zeuge, ein Kenn­zeichen: Das geht ab 1. Juli mit dem neuen Wechselkenn­zeichen. Es besteht aus einem Wechsel­element, das jeweils an das Fahr­zeug angebracht werden muss, mit dem gefahren wird und einem festen Element, das am Fahr­zeug verbleibt. Wichtig: Ein Wechselkenn­zeichen kann immer nur für zwei Fahr­zeuge der gleichen Klasse verwendet werden:

Klasse M: PKW bis 8 Personen + Fahrer, Wohn­mobile
Klasse L: Motorräder, Leicht­kraft­räder, Quad/Trike bis 550 kg und 15 kW
Klasse 01: Anhänger bis 750 kg Gesamt­gewicht

Das heißt: Es können entweder zwei Autos oder ein Auto und ein Wohn­mobil, zwei Motorräder oder zwei Anhänger mit einem Wechselkenn­zeichen versehen werden. Ein Auto und ein Anhänger sind dagegen nicht möglich. Auch ein Wechselkenn­zeichen für Auto und Motorrad geht nicht. Auch mehr als zwei Fahr­zeuge können nicht mit einem Wechselkenn­zeichen versehen werden. Ebenso müssen die Abmessungen für das Kenn­zeichen an beiden Fahr­zeugen gleich sein.
Tipp: Denken Sie daran, dass Sie für beide Fahr­zeuge eine eigene elektronische Versicherungsbestätigung (EVB-Nummer) benötigen.

Nicht für Saison­kenn­zeichen

Auch für Oldtimer mit „H“-Kenn­zeichen kann das neue Wechsel­nummern­schild beantragt werden. Für Saison-, Kurz­zeit- und Ausfuhr­kenn­zeichen sowie rote Kenn­zeichen ist das aber nicht möglich.

Auf dem Privatgrund­stück parken

Mit einem Wechselkenn­zeichen gelten zwar beide Fahr­zeuge als zugelassen. Trotzdem muss das Fahr­zeug, an dem das Wechselkenn­zeichen gerade nicht angebracht ist, auf einem privaten Grund­stück oder in der Garage stehen. Wer damit auf der öffent­lichen Straße parkt oder sogar damit herum­fährt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 50 Euro und einem Punkt in Flens­burg sowie zusätzlichen Ärger mit dem Versicherer.

Versicherungs­schutz für beide Fahr­zeuge

Versicherungs­schutz in der Autoversicherung besteht aber nicht nur für das Fahr­zeug, an dem das Wechselkenn­zeichen gerade angebracht ist. Auch das ruhende Fahr­zeug genießt Versicherungs­schutz. Das heißt: Fällt zum Beispiel bei einem starken Sturm ein Ast auf das Auto oder Wohn­mobil, das gerade ohne Kenn­zeichen auf dem Grund­stück steht, kommt der Versicherer auch für diesem Schaden auf – voraus­gesetzt, der Kunde hat eine Teilkasko vereinbart.

Keine Steuer­vorteile

Wer sich für ein Wechselkenn­zeichen entscheidet, muss trotzdem für beide Fahr­zeuge Kfz-Steuer entrichten. Noch ist zudem unklar, wie die neuen Versicherungs­prämien aussehen. Bislang gibt es auch bei vielen Versicherern Rabatte von bis zu 10 Prozent, wenn Kunden auch einen Zweitwagen versichern. Ob es bei einem Wechselkenn­zeichen noch größere Ersparnis gibt, ist bislang offen. Noch halten sich die Versicherer zurück. Womit Kunden definitiv noch kalkulieren müssen sind etwa 105 Euro je Zulassungs­antrag sowie Kosten für das Nummern­schild, die etwas teurer sind als die für normale Kenn­zeichen.

Fazit: Kaum Ersparnis durch Wechselkenn­zeichen

Ob Auto­fahrer mit dem Wechselkenn­zeichen zukünftig tatsäch­lich sparen können, scheint unwahr­scheinlich. Es wird voraus­sicht­lich dabei bleiben, dass die Versicherer für jedes Fahr­zeug eine volle Prämie kassieren – wobei manche Versicherer möglicher­weise einen geringen Rabatt geben könnten. Eine echte Spar­chance bietet ein Wechselkenn­zeichen dann nicht. Eine Alternative zum Wechselkenn­zeichen ist die Versicherung des zweiten Fahr­zeuges über ein Saison­kenn­zeichen. Wer einen Zweitwagen, ein Wohn­mobil oder ein Moped nur in den Sommermonaten nutzt, kann es meist güns­tiger mit einem Saison­kenn­zeichen versichern. Auch da gilt aber: Ist das Kenn­zeichen nicht mehr gültig, darf das Fahr­zeug nicht an öffent­lichen Straßen abge­stellt werden. Dritte Variante: Fahr­zeughalter können auch einfach beide Fahr­zeuge einzeln versichern und die bessere Einstufung des Zweitwagens mitnehmen. Der Vorteil: Dann können beide Fahr­zeuge auch die ganze Zeit über gefahren werden – unabhängig voneinander.

Mehr zum Thema finden Sie in unserem Autoversicherung Vergleich.

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haarryy am 28.04.2013 um 00:08 Uhr
Riesenflop

Das kann man sich schenken !! In der SChweiz oder in Üsterreich hätte ich ein kleines und ein großes Auto - eines für Familienfahrten, das andere für die sonstigen - so habe ich nur ein großes - schade für Umwelt und meinen Geldbeutel.

Steuerzahler.seit.1966 am 21.11.2012 um 23:44 Uhr
tolle Sache!!!!

ich würde gerne (oder besser nicht) wissen, welche Kosten für diesen Unsinn dem Steuerzahler schon wieder entstanden sind. Schliesslich hat man ja in so mancher Stube nachgedacht....leider nicht zu Ende.

bigpessimist am 09.09.2012 um 14:37 Uhr
Wechselkennzeichen

Von dem Wechselkennzeichen profitieren in erster Linie der Staat und
die Versicherungen.
Das ganze Gerede vom Umweltschutz ist doch nichts weiter als Heuchelei. Der spritsparende Zweitwagen bedeutet Mindereinnahmen
an den Tankstellen und da verdient ja in erster Linie der Staat. Dann
muss man doch wenigstens den Autofahrer mit dem Wechselkennzeichen
bei der Steuer abzocken damit unter dem Strich die Einnahmen im
Haushalt wieder stimmen. Dem Autofahrer kommen diese Einnahmen doch sowieso nicht zu Gute, denn sonst könnten unsere Sraßen in einem
besseren Zustand sein.

WitzigerHelge am 04.09.2012 um 14:39 Uhr
Abzocke wo hin man schaut!

Das Wechselkennzeichen ist ein Witz wie fast alles was von unsere Politik in den letzten 2 Jahren verbrochen wurden ist!
Änderung des Grundgesetzes, geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer, Spritpreise und damit knapp 1€ pro Liter Steuern zur erneuerung des Schienennetz der DB mit Schienen aus China. Also 400% Wirtschaftswachstum in China mit deutschen Steuergeldern finanziert! Wechselkennzeichen mit 0 Sparpotential, nur damit es auf dem Papier steht! 1€ Jobber und Hartz4 Empfänger fallen durch das Arbeitslosenraster und die Zahlen werden somit geschönt, Die Deutsche Wirtschaft lagert immer mehr in Billiglohnländer aus und schreibt dennoch "Made in Germany" drauf, 30% aller Erwerbstätigen werden aus Steuergeldern bezahlt!? Also alles nur ein Witz und die absolute Verdummung aller Bürger!

Boeserudi am 12.08.2012 um 23:20 Uhr
Wechselkennzeichen

Die Regelung mit dem Wechselkennzeichen ist der gr��te Witz aller Zeiten.Wenn ich weiter beide Fahrzeuge versichern und besteuern mu� brauche ich kein Wechselkennzeichen und lasse meinen zweiten Wagen auf der Strasse stehen und nehme so jedem anderen den Parkplatz weg.
Warum nicht wie in der Schweitz oder in �stereich ???