
Eine Regentonne im Garten spart Trinkwasser.
Regenwasser für Haus und Garten senkt Trinkwasserverbrauch und Kosten – rechnet sich aber nicht immer. Die Experten der Zeitschrift test geben Tipps, wie man schlechtes Wetter am besten nutzt.
Schlechtes Wetter gut nutzen
Jedes Jahr fallen in Deutschland fast 800 Liter Regen pro Quadratmeter. Ein Großteil des Wassers verschwindet ungenutzt in der Kanalisation. Es könnte gute Dienste leisten: im Garten, zum Putzen oder sogar für die Toilettenspülung. Im Garten reicht oft schon eine einfache Regentonne. Professioneller: Das Wasser fließt in eine große Zisterne – meist ein Kunststofftank, der in der Erde vergraben wird. Eine Pumpe fördert das kostbare Nass bei Bedarf wieder zutage. Soll Regenwasser für die Toilettenspülung im Haus genutzt werden, wird die Installation aufwendiger. Ein besseres Filter- und ein separates Rohrleitungssystem sind erforderlich, außerdem eine Trinkwassernachspeisung für regenarme Zeiten. Nutzer müssen die Anlage beim Gesundheitsamt anmelden.
Nicht zum Kochen
Für die Körperhygiene und zum Kochen ist Regenwasser tabu. Für Gartenbewässerung, Toilettenspülung und sogar für die Waschmaschine reicht die Qualität aber völlig aus, haben Untersuchungen der Verbraucherzentralen gezeigt.
Für die Umwelt
Ökologisch kann sich die Nutzung von Regenwasser auszahlen. Bei starken Regenfällen werden der Kanalisation große Wassermengen erspart – gut für die Reinigungsleistung der Kläranlagen. Wer Regenwasser für Haus und Garten verwendet, kann zudem bis zu 50 Prozent der Kosten für Trinkwasser sparen. Die Gebühr fürs Abwasser sinkt zudem entsprechend des Anteils des im Garten versickernden Wassers. Aber: Für Regenwasser, das zum Beispiel über die Toilettenspülung in die Kanalisation fließt, wird in der Regel die Abwassergebühr fällig. Für die Abrechnung ist dann ein separater Zähler erforderlich. Ein Vierpersonenhaushalt (etwa 120 Liter Wasserverbrauch am Tag pro Person) spart unterm Strich selten mehr als 200 Euro im Jahr. Demgegenüber stehen Investitionskosten von 3 000 bis 5 000 Euro. *
Tipp: Regentonnen im Garten lohnen immer. Planen Sie Größeres, sollten Sie sich nach kommunalen Fördergeldern erkundigen. Weitere Infos gibt die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung unter www.fbr.de.
* Passage korrigiert am 08.Juli 2014
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Es ist fraglich, ob es - wenn schon nicht finanziell wegen der meist viel zu langen Amortisationszeit der Investition - wenigstens ökologisch sinnvoll ist, auf Regenwasser zu setzen. Denn Kläranlagen ist es egal, wie groß das Abwasseraufkommen ist. Bei getrennter Kanalisation steigt das Abwasseraufkommen nicht einmal. Auch sind starke Regenfälle für die notwendige Spülung der Kanalisation sehr wichtig. Bleibt diese aus, muss aufwändig manuell mit Trinkwasser gespült werden. Bleibt der finanzielle Spareffekt, der aber wie im Artikel beschrieben den Investitionskosten gegenübergestellt werden muss. Hier sollte jder sehr gut nachrechnen und dann für sich eine angemessene Entscheidung treffen.
Ich habe 2003 bei der Sanierung meines Hauses an Stelle der Öltanks Regenwassertanks installiert. Die Wasserleitungen wurden sowieso erneuert, also entstand kaum ein Mehraufwand für die Brauchwasserleitungen. Das Wasser ist glasklar und sauber, wir verwenden es für die Toilettenspülungen, die Gartenbewässerung und zum Waschen. Jahr für Jahr spare ich so zwischen 70 und 80 Kubikmeter Trinkwasser. Bei uns nähert sich der Preis für Wasser und Abwasser der 6€-Grenze, die Einsparung liegr also erheblich über den genannten 200€/Jahr. Die Installation würde übrigend vom lokalen Versorger bezuschusst.