Wasser­sprudler im Test Welche Sprudler wirk­lich prickelnd sind

95
Wasser­sprudler im Test - Welche Sprudler wirk­lich prickelnd sind

Volle Pulle. Ein kurzer druck, es brodelt und fertig ist das Prickel­wasser. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Kein Schleppen, kein Plastikmüll und jeder­zeit ruck­zuck Sprudel­wasser auf dem Tisch. Das klingt toll. Wirk­lich prickelnd sind aber nur drei Modelle.

Wasser­sprudler im Test Testergebnisse für 7 Wasser­sprudler 07/2019

Freunde von Wasser mit viel Kohlensäure werden enttäuscht sein: Von sieben Sprud­lern im Test schaffen nur drei tatsäch­lich spritziges Wasser. Drei Modelle sprudeln höchs­tens medium, eins sogar nur sanft. Da nützt es wenig, dass sie das Schleppen von Getränkekisten ersparen – wem das Wasser nicht genug prickelt, für den war der Kauf eine Fehl­investition.

Alle Wasser­sprudler funk­tionieren ähnlich: Leitungs­wasser in die Flasche füllen, sie in den Sprudler einsetzen und einen Knopf oder Hebel drücken. Das Gerät presst dann Kohlen­dioxid in die Flasche, die dort zu Kohlensäure wird. Fertig ist das Blubber­wasser. Im Labor zeigten sich hingegen deutliche Unterschiede: Manche Modelle lassen sich leicht mit einer Hand bedienen. Andere wackeln oder laufen über. Vier Geräte sind insgesamt gut, sie unterscheiden sich neben der Sprudel­stärke vor allem beim Preis und beim Design.

Unser Rat

Das spritzigste Wasser bereitet der Soda Trend Style. Mit 80 Euro kostet er deutlich weniger als der Aarke Carbonator II. Das schwe­dische Edelmodell sprudelt ähnlich gut, kostet 199 Euro plus einmalig 30 Euro für den Gaszylinder. Besonders leicht zu bedienen ist der Kitchenaid Artisan. Sein Preis von 299 Euro macht ihn allerdings zum Lieb­haber­stück, das recht massiv auf der Arbeits­fläche thront.

Selbst gesprudelt, ist nicht billig

Wer seinen Sprudel selbst macht, spart Müll und Aufwand. Kein Einweg-Plastik, keine Kisten, die trans­portiert und geschleppt werden müssen. Aber das Selbst­gesprudelte kostet ähnlich viel wie die güns­tigsten guten Mineralwässer mit Kohlensäure aus unserem Test vor einem Jahr. Nur das Gerät von Pearl schafft es, Medi­umwasser für weniger Geld zu sprudeln, als sehr güns­tige Wässer in Flaschen kosten (Selber Sprudeln ist nicht billig).

Den Preis fürs Sprudeln beein­flussen nach Anschaffung der Geräte der CO2-Gehalt im Wasser und die Füllungen der Gaszylinder. Beim Markt­führer Sodastream kostet eine Füllung jeweils 8,45 Euro, beim Konkurrenten Sodatrend 6,95 Euro. Beide Zylinder sind baugleich, funk­tionieren also für alle getesteten Sprudler.

Nur drei sind spritzig

Wasser­sprudler im Test - Welche Sprudler wirk­lich prickelnd sind

Unter Hoch­druck. Im Belastungs­test verformten sich einige Flaschen. © Stiftung Warentest

Die Bezeichnung „Classic“ tragen Mineralwässer mit viel Kohlensäure. Die zuletzt getesteten enthielten 4,2 bis 6,2 Gramm CO2 je Liter. Zuviel für die meisten Sprudler: Im Test erreichten nur Aarke, Kitchenaid und Sodatrend Gehalte im Bereich der Classic-Mineralwässer. Bei den anderen sprang vorher das Über­druck­ventil an. Damit ist die maximale Kohlensäuremenge, also auch das maximale Prickeln, erreicht.

Der Sprudler von Pearl und die zwei von Sodastream schafften nur Wasser mit einem CO2-Gehalt zwischen 3,2 und 3,7 Gramm pro Liter (Test­ergeb­nisse Wassersprudler). Für Gaumen, die an sehr spritziges Wasser gewöhnt sind, könnte das zu lasch sein.

Die wenigste Kohlensäure brachte My Sodapop ins Wasser – weniger als die sanftesten Medium-Wässer unseres letzten Tests. In der Kategorie „Kohlensäu­regehalt“ reicht das nur für ein Ausreichend. Nutzer des My Sodapop könnten versuchen, mehr Kohlensäure ins Wasser zu sprudeln, indem sie den Knopf länger und kräftiger drücken. Keine gute Idee: Im Labor lief dabei mehr­mals die Flasche über.

Zylinder leer nach 44 Litern

Die nied­rige Sprudel­kraft des My Sodapop hat zumindest den Vorteil, dass der Gaszylinder lange hält. Im Labor reichte er für 86 Liter sanft gesprudeltes Wasser. Den Geräten, die stark prickelndes Wasser sprudelten, ging nach 45 bis 50 Litern die Puste aus. Im Sodastream Crystal 2.0 reichte der Gaszylinder nur für 44 Liter – obwohl das Wasser bloß mittel­mäßig spritzig war. Bei ihm entweicht besonders viel CO2 ungenutzt beim Aufsprudeln.

Sprudeln statt schleppen

Pro Gaszylinder sprudelt der Soda Trend Style rund 46 Liter spritziges Wasser. Das erspart das Schleppen von gut 30 Mineral­wasser­flaschen à 1,5 Liter.

Wasser­sprudler im Test - Welche Sprudler wirk­lich prickelnd sind

© Stiftung Warentest / René Reichelt

Kunststoff schlägt Glas

Ausgerechnet die beiden Sprudler mit Glasflasche stehen am Ende der Tabelle. Dabei hat Glas Vorteile: Die Flaschen sind spül­maschinen­fest, altern nicht und sehen auf dem Tisch geschmack­voller aus als Plastik. Kunst­stoff­flaschen dagegen dürfen nur per Hand gereinigt werden, im Fall des Pearl sogar ohne Spül­mittel. Außerdem müssen sie bis zum Ablauf des aufgedruckten Verfalls­datums ausgetauscht werden.

Spuren von Weichmacher im Wasser

Zumindest um Schad­stoffe braucht sich niemand Gedanken zu machen. Wir fanden zwar in fast allen Wässern Spuren von Weichmachern, aber weit entfernt von Grenz­werten und Gesund­heits­risiken. Im Sprudel­wasser der Glasflasche des My Sodapop fanden wir etwas mehr als nur Spuren des Weichmachers Diethylhex­ylph­thalat (DEHP) – der von uns gemessene Wert lag aber unter der Grenze für Materialien, die mit Lebens­mitteln in Kontakt kommen. DEHP kann die Frucht­barkeit beein­trächtigen und das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen.

Ärgern könnten sich Nutzer, die irgend­wann nicht mehr sprudeln und die Gaszylinder zurück­geben möchten. Für die 25 bis 30 Euro teuren Metall­flaschen zahlen Sodastream und Sodatrend lediglich 3,50 Euro je Zylinder zurück.

Classic- und Medi­umwasser im Test. Im Juli 2018 prüften wir 30 spritzige Mineralwässer, ein Jahr zuvor 22 Medi­umwässer. Die Ergeb­nisse finden Sie in unserem Mineralwasser-Test.

95

Mehr zum Thema

95 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 01.06.2023 um 09:05 Uhr
Testwunsch Wassersprudler

@freewillyw: Ihren Testwunsch leiten wir gerne an die Redaktion und an das zuständige Untersuchungsteam weiter.
Vor dem Kauf ist ersichtlich, dass der Test aus 07/2019 stammt.

free.willyw am 29.05.2023 um 08:49 Uhr
Test veraltert

€ 4,90 für den Test finde ich viel zu teuer, getestete Artikel zum Teil nicht mehr erhältlich (zB. Testsieger). Nicht fair....

free.willyw am 29.05.2023 um 08:45 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

JuttaMSchwarz am 15.02.2023 um 12:33 Uhr
Auch Wartung und Pflege testen

Hallo,
Ihren Testbericht finde ich hilfreich. Wenn Sie ihn zukünftig aktualisieren, fände ich es gut, wenn Sie als zusätzliche Bewertungsdimension "Wartung und Pflege" mit aufnehmen würden.
Ich habe seit drei Jahren einen Sodastream Wassersprudler, noch mit 600 ml-Glasflaschen. Mit der Bedienung und dem Sprudelergebnis bin ich zufrieden. Allerdings sind Wartung und Pflege des Wassersprudlers unbefriedigend.
Wir haben hartes Leitungswasser. Wenn man die Flasche nach dem Sprudelvorgang aus dem Metallbehälter entnimmt, tropft noch Wasser nach. Dieses sammelt sich im Metallbehälter unten und bildet dort unschöne Ablagerungen und sogar Rost. Dies ist nur schwer zugänglich und zu beseitigen.
Ebenso bilden sich am Bajonettverschluss des Flaschenbehälters solche Ablagerungen, die unschön, unappetitlich und kaum zu beseitigen sind.
Das sollte von Sodastream besser gelöst werden, damit Wartung und Pflege - somit Hygiene! - einfach möglich sind.
Für mich wäre das ein wichtiges Auswahlkriterium.

JuttaMSchwarz am 10.02.2023 um 11:55 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.