„Warentester gesucht“ Jobangebote im Netz sind ein Fake

5
„Warentester gesucht“ - Jobangebote im Netz sind ein Fake

Die Webseite kommt im Look der echten Seite www.test.de daher. Sie ist aber nur ein Betrugs­versuch.

Unbe­kannte haben unter der Webadresse www.stiftung-warentest.online eine Anmeldeseite einge­richtet, auf der sich Nutze­rinnen und Nutzer angeblich als Tester für die Stiftung Warentest bewerben können. Diese Seite gleicht der Webseite der Stiftung Warentest – ist aber ein Fake. Die Stiftung Warentest sucht keine Privatpersonen als Tester und hat diese Seite auch nicht einge­richtet.

Jobangebot ist ein Betrugs­versuch

16,50 Euro soll es angeblich pro Stunde geben für die Arbeit als Tester der Stiftung Warentest. Am Ende sollen dann noch 50 Euro nach Abschluss eines Tests hinzukommen. Dieses Angebot findet sich auf der Seite www.stiftung-warentest.online – und es ist ein Betrugs­versuch. Nutze­rinnen und Nutzer werden aufgefordert, Ihre persönlichen Daten in eine Maske einzutragen, angeblich um das Bewerbungs­verfahren zu starten. Was die Betreiber der betrügerischen Webseite anschließend mit den Nutzer­daten anstellen, ist nicht bekannt. Klar ist nur: Die Stiftung Warentest steht nicht hinter diesem Angebot und warnt ausdrück­lich davor. Sie sucht keine Privatpersonen als Tester.

Angebliche Mail der Bundes­agentur für Arbeit im Umlauf

Das Fake-Angebot verbreitet sich aktuell rasant im Netz. Es kursieren Mails, die angeblich von der Bundes­agentur für Arbeit stammen und in denen auf das vermeintliche Jobangebot hingewiesen wird. Diese Mails sind ebenso wenig echt wie die Webseite mit dem Angebot selbst. Die Seite wurde in Panama registriert. Wer sie einge­richtet hat, ist aktuell nicht bekannt. Die Stiftung Warentest prüft, ob und wie man gegen die Betreiber vorgehen kann.

Stiftung Warentest macht keine solchen Aufrufe

Der dringende Hinweis der Stiftung Warentest: Geben Sie keine Daten auf diesen oder ähnlichen Webseiten ein. Es kommt zwar immer wieder vor, dass die Stiftung Warentest Privatpersonen in Tests einbezieht. Gesucht werden diese Personen aber niemals über solche Aufrufe. Prüf­institute, die von der Stiftung Warentest beauftragt werden, führen Daten­banken mit Test­personen, die zum Einsatz kommen. Oder die Test-Projektleiter der Stiftung Warentest sprechen gezielt mögliche Test­personen an. Aufrufe im Netz oder in Werbeanzeigen, in denen Privatpersonen ausdrück­lich für die Tests der Stiftung Warentest gesucht werden, sind stets unseriös.

Newsletter: Bleiben Sie auf dem Laufenden

Mit den Newslettern der Stiftung Warentest haben Sie die neuesten Nach­richten für Verbraucher immer im Blick. Sie haben die Möglich­keit, Newsletter aus verschiedenen Themen­gebieten auszuwählen.

test.de-Newsletter bestellen

5

Mehr zum Thema

5 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

halsbandschnaepper am 17.08.2018 um 20:15 Uhr
@GuessWhat: Ablauf VideoIdent

Raten Sie mal? Sie haben keine Ahnung wie Videoident abläuft. Wie der Name schon sagt geht es über Video. Ein tolles Foto nützt ihnen da gar nichts. Sie werden live (!) über PC, Smartphone oder Tablet mit einem Mitarbeiter verbunden. Der fordert sie auf genau zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Geste zu mache. Dann müssen sie ihre Daten angeben. Sie müssen den Ausweis Live vor die Kamera halten so dass die Sicherheitsmerkmale sichtbar sind. Wie wollen sie mit einen Foto machen? Geschweige vom Maskenbilder der ihre Gesicht mit dem auf dem Foto vergleichen muss. Klar kann man auch das Foto manipulieren, aber dann kann man gleich einen kompletten Ausweis fälschen Entsprechende Daten sind schnell zu finden.
Was sie mit einer Steuer-ID wollen weiß ich nicht. Weder für das Eröffnen eines Kontos noch für das Abschließen eine Mobilfunkvertrages benötigt es der Steuernummer. Wieso auch?

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.08.2018 um 11:15 Uhr
Details

@alle: Haben Sie vielen Dank für Ihre Kommentare. Wir haben den Fall sofort unserem auf Online-Recht spezialisierten Rechtsanwalt übergeben und die Öffentlichkeit auf test.de, Facebook und Twitter informiert. Ziel war es, die Seite möglichst schnell vom Netz zu kriegen. Aktuell ist die Seite auch nicht mehr erreichbar. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir unsere Maßnahmen hier nicht im Detail erläutern. Wir möchten Tätern und potentiellen Nachahmern keine Anhaltspunkte liefern, unsere hohen Sicherungen zu umgehen. (TK)

Gelöschter Nutzer am 17.08.2018 um 07:05 Uhr
@halsbandschnaepper

Die Meldeadresse zu manipulieren ist auf einem Scan/Foto eine Sache von wenigen Minuten. Die Ganoven erbeuten hier IBAN, Steuer-ID und Unterschrift. Dazu ein Bild mit Person und Ausweis. Das sind tatsächlich exakt die Sachen, die bei einem Video-Ident benötigt werden. Die Vermutung ist also durchaus begründet.
Hier wird der Name der SW missbraucht. Es ist richtig, dass die SW warnt. Aber natürlich erwarte ich als Leser, dass die SW etwas recherchiert und ein paar Details darstellt, so wie ich das in weniger als 30 min auch hinbekommen habe. So etwas verstehe ich unter gutem Journalismus und Verbraucherschutz. Aber vielleicht sind da meine Erwartungen tatsächlich zu hoch.
Eine Anzeige kann man natürlich machen, dürfte aber sinnlos sein, wenn ein Registrar in Panama zuständig ist. Aber zumindest gibt es dann einen Strich in der Kriminalitätsstatistik mehr.

halsbandschnaepper am 17.08.2018 um 05:34 Uhr
@GuessWhat: So einfach ist das nicht

Also ein Bankkonto kann man meisten nicht nur mit diesen Daten erhalten. Meist wird PostIdent, VideoIdent oder ein anderes verfahren verlangt. Da muss man persönlich bei der Post erscheinen und der Angestellte prüft ob das Bild des Ausweises mit der Person die da steh übereinstimmt. Beim Videoident wird auch alles gemacht um zu prüfen ob die Person die per Video darstgestellt wird auch live da ist. Es ist oft möglich einen Mobilfunk-Vertrag mit diesen Daten abzuschließen, allerdings wird der Anbieter die Post oft nur an die Meldeadresse schicken, da müsste der Betrüger das schon abfangen. Oder er müsste die Adresse auf der Ausweiskopie manipulieren. Alles nicht so einfach. Und warum sollte Stiftung Warentest auf das Angebot der Betrüger zum Schein eingehen? Die Stiftung ist keine Polizeibehörde. Sie haben wohl zu viele Krimis gelesen. Was ich erwarte ist dass SW Anzeige (gegen Unbekannt?) erstellt.

Gelöschter Nutzer am 16.08.2018 um 16:52 Uhr
Details

Ich habe das mal ausprobiert (natürlich mit Fake-Daten). Es wird nach Name, Email, IBAN, Steuer-ID sowie nach einer Aufnahme der Vorder- und Rückseite des Personalausweises plus einem Bild von einem selbst, bei dem man den Personalausweis sichtbar in den Händen hält gefragt. Irgend eine Bestätigungsmail gab es danach in meinem Test nicht.
Ausgehend von den Daten, die abgefragt werden, liegt bei mir der Verdacht sehr nahe, dass man hier auf fremden Namen Bankkonten eröffnen will. Denn bei einem Online-Ident-Verfahren werden diese Daten benötigt. Wer also da seine echten Daten eingegeben hat, muss sich nicht wundern, wenn er Post von der Staatsanwaltschaft bekommt und dann erst einmal darlegen muss, dass er selbst unschuldig ist.
Die angeblichen Nutzungsbedingungen sind auf Google bzw. test.de verlinkt. Auch da kann man leicht stutzig werden.
Aber wieso hat eigentlich die SW nicht mal die Anmeldung durchgespielt und gibt etwas mehr Infos?