Teigrezepte gibt es viele. Doch wie gut die Leckerei gelingt, hängt auch vom Waffeleisen ab. In unserer Testbackstube heißen die Sieger Cloer und Unold.
Testergebnisse für 18 Waffeleisen
Ob mit Schlagsahne, heißen Kirschen oder pur mit Puderzucker: Bei leckeren Waffeln kann keiner widerstehen. Ihr Duft lässt Kinderherzen höher schlagen und lockt die Familie an die Kaffeetafel. Auch herzhaft mit Käse und Schinken sind sie ein Genuss, zum Beispiel als pikante Abwechslung auf dem Buffet. Am besten aber schmecken sie frisch gebacken und noch warm, wie Waffelbäcker sie auf Jahrmärkten und in Einkaufszonen feilbieten.
Nicht ohne Topflappen

In Serie: Nebeneinandergelegt zeigt sich, ob die Waffeln gleichmäßig bräunen. © Stiftung Warentest

Bereits im Mittelalter gab es schmiedeeiserne, zangenähnliche Backeisen mit langen Griffen. Der Rührteig kam zwischen zwei Motivplatten, gebacken wurde über offenem Feuer. Moderne Waffeleisen für den Hausgebrauch funktionieren einfacher: Stecker in die Steckdose, aufheizen, Teig in die Backform füllen und ausbacken. Klingt kinderleicht. Doch der Nachwuchs sollte sich lieber beim Teigrühren austoben und dann am kulinarischen Ergebnis laben. Backen sollten besser die Großen. Waffeleisen werden nämlich sehr heiß. Innen sowieso, da muss der Teig schließlich garen wie Pfannkuchen in der Pfanne. Die kleinen Gehäuse erhitzen sich als Folge davon häufig auf über 100 Grad Celsius. Doch auch auf der Standfläche staut sich die Wärme, bei Cloer 1621 und Werkhaus WH2 auf bis zu 80 Grad. Deshalb sind sie im Prüfpunkt „heiße Oberflächen“ nur ausreichend. An Schaltern und Griffen geht es weniger hitzig zu. Ein Topflappen tut trotzdem gute Dienste.
Cloer und Unold gelingts am besten
Freude kommt beim Waffelbacken nur auf, wenn es schnell von der Hand geht, nichts anklebt und das Gebäck gleichmäßig gebräunt und knusprig auf den Teller kommt. Das gelingt mit den Waffeleisen von Cloer und Unold am besten. Alle drei Modelle des Marktführers Cloer und das Doppeleisen von Unold fanden in unserer Testbackstube Anklang. Preislich liegen sie mit 25 bis 55 Euro im Mittelfeld. Die Kombigeräte von Severin und Bob gefielen am wenigsten, weil sie so langsam sind. Kombis können auch ein Sandwich toasten und grillen. Näheres dazu später.

Waffelmuster: Rechteckig mit dicken Vertiefungen oder rund und eingeteilt in kleine Herzen – die Backform prägt die Waffelart. © Stiftung Warentest

Sollen die Waffeln viereckig sein oder rund mit herauslösbaren Herzchen, eher dünn oder eher dick? Beim Kauf eines Waffeleisens müssen Naschkatzen sich entscheiden. Auch das kann ausschlaggebend sein: Soloeisen backen jeweils nur eine Waffel, Doppeleisen gleich zwei auf einmal. Das schont die Nerven, wenn eine hungrige Kinderschar auf der Lauer liegt. Alle Typen und alle Preisklassen sind im Test vertreten, 18 Modelle insgesamt.
Befriedigende für 16 und für 330 Euro

Klare Linie: Große, eindeutige und klar beschriftete Regler erleichtern das Backen. © Stiftung Warentest
Der Preis sagt wenig aus über die Qualität der Waffeleisen. Das superbillige Superior für 16 Euro schnitt genauso befriedigend (Note 2,6) ab wie das superteure, rundum ungewöhnliche KitchenAid für 330 Euro. Beide backen insgesamt gut, unterscheiden sich aber immens in Größe, Ausstattung und Waffelform. Superior wiegt nur 1 200 Gramm, ist schlicht und einfach. Es bräunt aus 90 Gramm Teig eine einzige runde dünne Waffel, die sich in fünf kleine Herzen teilen lässt. Hingegen bietet das fast 10 Kilogramm schwere KitchenAid üppige Ausstattung und üppige runde Waffeln: je drei Zentimeter dick und gebacken aus zwei mal 280 Gramm Teig. Das sind schon fast kleine Kuchen und ist nicht unbedingt jedermanns Geschmack.
Strom wie für einen Hefeblechkuchen
KitchenAid ist noch aus anderen Gründen ungewöhnlich. Das große, drehbare Waffeleisen bleibt an Schaltern und Griffen am kühlsten von allen, braucht aber am meisten Strom: mehr als eine Kilowattstunde für eine Stunde Waffelbacken. Das kostet etwa 26 Cent, ungefähr so viel wie für einen Hefeblechkuchen im Backofen. Die anderen Waffelbäcker begnügen sich währenddessen mit rund 200 bis 730 Wattstunden. Das macht etwa 4 bis 16 Cent. Allerdings variiert die Anzahl der fertigen Waffeln. Benotet haben wir deshalb einen Vergleichswert für zehn Waffeln. Für KitchenAid und Team Kalorik hieß es beim Stromverbrauch am Ende nur ausreichend. Testsieger Cloer 1621 schaffte hier als Einziger ein Sehr gut.
Bei Bob heißt es warten und warten
Alle Cloer-Modelle punkten auch bei der Geschwindigkeit. Sie backen am schnellsten hintereinander weg, bis zu zehn Waffeln in einer knappen halben Stunde inklusive Aufheizen. Die Lahmsten sind Bob, Severin und Efbe-Schott. Sie schaffen gerade mal fünf bis sechs in mehr als einer Stunde. Besonders viel Geduld brauchen Hausbäcker mit dem Bob-Gerät. Eine Ladung Teig kann darin bis zu einer halben Stunde backen, ehe die viereckige Nascherei endlich durchgebacken und gebräunt ist.
Wie fix die Waffeln fertig werden, hängt auch vom Teigrezept ab. Wir haben in allen Geräten mindestens drei verschiedene Arten ausprobiert: eine handelsübliche Fertigmischung, einen Vollkornteig mit Mineralwasser statt Backpulver und einen fettarmen Quarkteig (siehe Rezepte). Der Fertigteig brauchte kurioserweise meist am längsten. Er ist zwar schnell mit Wasser angerührt, erfordert aber hinterher beim Backen Geduld. Geschmacklich ist das süße Industrieprodukt auch kein echter Hit.
Einfetten trotz Tefloneffekt

Misserfolg: Besonders bei fettarmen Teigen wie dem Quarkteig braucht die Form Backfett. Sonst klebt er trotz Antihaftbeschichtung fest. © Stiftung Warentest

Am schnellsten garen Quarkwaffeln. Sie verbrennen leicht, wenn man nicht aufpasst. Außerdem klebt der fettarme Teig trotz Antihaftbeschichtung öfter an der Backform fest. Dagegen hilft häufiges Einfetten mit geschmacksneutralem Öl oder zerlassener Butter oder Margarine.
Hohe Wattzahlen sind übrigens kein Garant für Schnelligkeit. Efbe-Schott ist mit 1 000 Watt deutlich langsamer und kühler (170 Grad) als Clatronic und das baugleiche Bomann-Eisen. Sie bringen maximal „nur“ 850 Watt Leistung, aber 50 Grad mehr Hitze. Hier scheint das Thermostat, das die Backtemperatur regelt, besser zu takten.
Auf Backampeln ist wenig Verlass

Überfluss: Quillt Teig über, am besten anbacken lassen. Lässt sich leichter entfernen. © Stiftung Warentest
Etliche Waffeleisen signalisieren durch Leuchten, wann genügend Backhitze zur Verfügung steht und wann die Waffeln knusprig sind. Meist steht Rot für backen, Grün für fertig. Diese Backampeln funktionieren nur selten korrekt – kein Wunder bei der Vielzahl unterschiedlicher Rezepte. Es bringt mehr, vorsichtig den Deckel zu lüften und nachzusehen. Nach der dritten oder vierten Waffel hat man es im Gefühl.
Tausendsassas enttäuschen
Bei vier Geräten lassen sich die Backformen gegen Platten zum Sandwichtoasten oder Kontaktgrillen tauschen. Eigentlich eine tolle Idee, spart es doch Platz im Schrank. Doch die Tausendsassas haben mehr enttäuscht als erfreut. Putenschnitzel, die wir exemplarisch grillten, garten lange, blieben eher blass und trocken. Besser gelingen Sandwiches. Nach zwei bis vier Minuten war der Käse geschmolzen, die Oberfläche goldbraun und meist schön knusprig. Für Sandwiches sind die Kombis allemal besser geeignet als für Waffeln. Und Toasts machen sich ja auch gut auf dem Buffet.
Tipp: Wie Sie Altgeräte richtig entsorgen, lesen Sie in unserem großen FAQ Elektroschrott.
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@Kabil1979: Wir haben Ihren Testwunsch an das Untersuchungsteam weiter geleitet..
Hallo,
wir stehen kurz vor der Anschaffung eines neuen Waffeleisens. Auf der Suche nach einem Gerät ist uns aufgefallen, dass eure Tests mittlerweile 13 Jahre alt sind. Ist demnächst ein neuer Test geplant?
Gruß
@CTonn: Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Der Test ist mittlerweile 10 Jahre alt. Ist ein Update geplant? Wir würden uns freuen.
Hier wird das cloer1621 kritisiert, dass pfte nur bis 260° erhitzt werden dürfte, cloer aber gemäß Messung 270° gehabt hätte...
https://kitcheneers.de/waffeleisen-test/
sie schreiben im Kommentar unten von 360° für pfte. Ich bin verwirrt. Und austretende Dämpfe erscheint mir aber ein sehr relevantes Kriterium zu sein.