Wäschetrockner im Test

So testet die Stiftung Warentest

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Die Stiftung Warentest bewertet Wäschetrockner in vier Kategorien: Trocknen, Hand­habung, Umwelt­eigenschaften sowie Sicherheit und Verarbeitung. Die Noten in den Kategorien heißen Gruppen­urteile. Aus den vier Gruppen­urteilen ergibt sich das test-Qualitäts­urteil. Lesen Sie hier, wie wir Wäschetrockner testen und bewerten.

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Test Wäschetrockner

Die Stiftung Warentest testet weder kostenlose Muster noch Prototypen, sondern kauft die Geräte anonym im Handel ein. Die Einkäufer fragen dabei gezielt nach dem Wäschetrockner, den die Stiftung Warentest für den Test ausgewählt hat. Die Test­ergeb­nisse gelten für das getestete Modell.

Preise

Die Testdatenbank Wäschetrockner zeigt mitt­lere Online-Preise ohne Versand­kosten, ermittelt durch Geizhals seit August 2023, davor durch Idealo.

Abwertungen

Abwertungen

Abwertungen sorgen dafür, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil wirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Abwertungen sind in den Tabellen mit einem Stern­chen (*) gekenn­zeichnet. Die Stiftung Warentest wendet bei Wäschetrock­nern folgende Abwertungen an:

Lautete das Urteil für Baumwolle schrank­trocken (Label-Programm) oder Baumwolle bügelfeucht Ausreichend oder schlechter, konnte Trocknen maximal eine Note besser sein. War Trocknen Ausreichend, konnte das Qualitäts­urteil nur eine halbe Note besser sein. War das Entleeren des Kondensatbehälters Ausreichend, konnte die Hand­habung maximal eine halbe Note besser sein. War die Klimabelastung durch Kälte­mittel ausreichend, konnten die Umwelt­eigenschaften nur eine Note besser sein.

Trocknen: 45 %

Wir prüften in Anlehnung an die DIN EN 61121 in den Programmen Baumwolle schrank­trocken (Label­programm) mit voller und halber Beladung, Baumwolle bügelfeucht, Pflegeleicht schrank­trocken.

Die Restfeuchte zu Beginn lag bei 50 Prozent (Pflegeleicht: 40 Prozent). Wir beur­teilten mit je fünf Durch­läufen, ob die geforderte Endrestfeuchte einge­halten wurde, und maßen die Programm­dauer. Zudem ermittelten wir die Zuver­lässig­keit des Zeitspar­programms.

Bei den Programmen Pflegeleicht und Bügelfeucht beur­teilten wir die Gleich­mäßig­keit der Trock­nung. Wir bewerteten, ob sich die Türverschluss bei voller Beladung im Betrieb von allein öffnet.

Hand­habung: 30%

Ein Experte beur­teilte Gebrauchs­anleitung, Inbetrieb­nahme und Zuver­lässig­keit der Rest­lauf­anzeige.

Fünf Nutzer, die mit Arbeiten im Haushalt vertraut sind, prüften die Bedien­elemente wie das Einstellen der Trocken­programme und das Be- und Entladen.

Wir bewerteten auch, wie gut das Entleeren des Kondensatbehälters und das Reinigen der Flusensiebe beziehungs­weise des Wärmepumpenfachs klappten und beur­teilten die Lockerheit der Wäsche.

Zwei Experten prüften die Bedienung der App, sofern vorhanden.

Umwelt­eigenschaften: 20%

Die Klimabelastung durch Strom­verbrauch ermittelten wir mittels Nutzer­profil für einen Vier­personen­haushalt, der jähr­lich 1000 Kilogramm Wäsche trocknet. Dabei entfallen 70% auf Baumwolle schrank­trocken, je zur Hälfte volle und halbe Beladung. 20% auf Pflegeleicht, voll beladen und 10% auf Pflegeleicht, voll beladen.

Jeder Trockengang mit 30 minütiger Knitter­schutz­phase, jeder zweite Trockengang mit einer 6-stündigen Zeit­vorwahl. Weitere Betriebs­zustände wie Aus oder Standby wurden berück­sichtigt. Der Strom­verbrauch über 10 Jahre in unserem modellierten Haushalt wurde mit dem aktuellen durch­schnitt­lichen CO2-Äquivalent des deutschen Strommixes multipliziert.

Die Klimabelastung durch Kälte­mittel ermittelten wir, indem wir wir eine Verlustrate von 30 Prozent des einge­setzten Kälte­mittels annahmen. Wir multiplizierten das Global Warming Potential (GWP) des einge­setzten Kälte­mittels mit dieser Emissions­rate.

Beim Geräusch maß ein Experte den Schall­leistungs­pegel. Die Geräusch­belastung wurde zusätzlich durch drei erfahrene Nutzer beur­teilt, wobei hier nicht nur die Laut­stärke, sondern auch eventuell unangenehme Geräusche (z.B. Klappern oder hoch­frequentes Summen) wahr­genommen wurden.

Den Wirkungs­grad der Kondensation bewerteten wir bei den Programmen Baumwolle schrank­trocken mit halber und voller Beladung anhand der Wasser­menge im Kondensatbehälter.

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Sicherheit und Verarbeitung: 5%

Wir führten eine elektrische Teilsicher­heits­prüfung in Anlehnung an die DIN EN 60335 durch und prüften unter anderem den Geräte­aufbau, Netz­anschluss und äußere Leitungen, Schutz­leiter und Schutz vor elektrischem Schlag, und das Verhalten des Geräts bei gestörtem Betrieb (Fehlen des Flusensiebes).

Auf mecha­nische Sicherheit prüften wir die Türöffnungs­kraft, Kinder­sicherung, Verletzungs­gefahren beim Aufstellen und beim Betrieb des Gerätes in Anlehnung an Din EN 60335.

Wir beur­teilten Mängel bei der Verarbeitung wie zum Beispiel Verletzungs- und Klemm­gefahren durch scharfe Kanten im täglichen Gebrauch oder abge­brochene Teile beziehungs­weise klemmende Funk­tions­tasten. Ebenfalls wurden Mängel im Hinblick auf die Halt­barkeit (Verschleiß von Keil­riemen oder Bildung von Kondens­wasser auf und inner­halb elektronischer Bauteile) bewertet.

Prüf­programm bis 2022

Wir passen unser Prüf­programm immer wieder neuen Erkennt­nissen an. In den Tests bis 2022 haben wir folgendende Prüfkriterien angelegt.

Abwertungen

Abwertungen sorgen dafür, dass sich gravierende Mängel auch deutlich auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Abwertungen sind in den Tabellen mit einem Stern­chen (*) gekenn­zeichnet. Die Stiftung Warentest wendet bei Wäschetrock­nern folgende Abwertungen an:

  • Trocknen: Lautete das Urteil für Baumwolle bügelfeucht oder Pflegeleicht schrank­trocken ausreichend oder schlechter, konnte Trocknen maximal eine Note besser sein. War der Türverschluss bei voller Beladung mangelhaft, wurde das Urteil für den Prüf­punkt Trocknen um eine halbe Note abge­wertet.
  • Hand­habung: War die Hand­habung ausreichend, wurde das test-Qualitäts­urteil um eine halbe Note abge­wertet. War die Zuver­lässig­keit der Rest­lauf­anzeige oder das Reinigen der Wärmepumpensiebe ausreichend oder schlechter, wurde die Hand­habung um eine halbe Note abge­wertet. War das Entleeren des Kondensatbehälters ausreichend, konnte die Hand­habung maximal eine halbe Note besser sein.
  • Sicherheit und Verarbeitung: War die Sicherheit nur befriedigend, dann konnte das überge­ordnete Urteil Sicherheit und Verarbeitung nicht besser sein.

Trocknen: 45 %

Die Prüfungen erfolgten in den Programmen Baumwolle schrank­trocken mit voller und halber Beladung, Baumwolle bügelfeucht und Pflegeleicht schrank­trocken. Die Restfeuchte zu Beginn lag bei 50 Prozent (Pflegeleicht: 40 Prozent). Wir beur­teilten mit je fünf Durch­läufen, ob die in der Norm Din EN 61121:2013 jeweils geforderte Endrestfeuchte einge­halten wurde. In den Programmen Pflegeleicht und Bügelfeucht beur­teilten wir die Gleich­mäßig­keit der Trock­nung. Wir maßen die Programm­dauer. Wurde mit dem vom Hersteller angegebenen Trock­nungs­programm die nach Norm erforderliche, obere Toleranz­grenze über­schritten (Wäsche war zu feucht), haben wir die nächst­mögliche Einstellung gewählt. Zudem prüften wir den Türverschluss bei voller Beladung.

Hand­habung: 30 %

Ein Experte beur­teilte die Gebrauchs­anleitung. Fünf Nutze­rinnen und Nutzer, die mit Arbeiten im Haushalt vertraut sind, bewerteten Aufstellen und Inbetrieb­nahme, Einstellen der Trocken­programme, das Be- und Entladen sowie die Zuver­lässig­keit der Rest­lauf­anzeige. Relevant waren auch das Entleeren des Kondensatbehälters, das Reinigen der Flusen- sowie der Wärme­pumpensiebe und die Lockerheit der Wäsche. Zwei Fachleute prüften die Bedienung per App.

Umwelt­eigenschaften: 20 %

Den Strom­verbrauch bewerteten wir anhand eines Nutzungs­profils für einen Vier­personen­haushalt, der jähr­lich 1 000 kg Wäsche trocknet. Davon entfallen 70 Prozent auf Baumwolle schrank­trocken (je zur Hälfte volle und halbe Beladung), 20 Prozent auf Baumwolle bügelfeucht und 10 Prozent auf Pflegeleicht (je voll beladen).

Wir nahmen an, dass sich nach jedem Trocknen eine 30-minütige Knitter­schutz­phase einstellt und bei jedem zehnten Trockengang eine Zeit­vorwahl von sechs Stunden gewählt wird.

Wir ermittelten unter anderem den Strom­verbrauch verschiedener Betriebs­zustände.

Den Wirkungs­grad der Kondensation bewerteten wir bei Baumwolle schrank­trocken mit halber und voller Beladung anhand der Wasser­menge im Kondensatbehälter.

Weiterhin bewerteten wir die Treib­haus­wirkung des Kälte­mittels nach dem 4. Assess­ment Report des IPCC (Intergo­vernmental Panel on Climate Change).

Beim Geräusch maßen wir den Schall­leistungs­pegel in Anlehnung an die Din EN 60704–2–6:2013.

Sicherheit und Verarbeitung: 5 %

Beim Prüf­punkt elektrische Sicherheit haben wir unter anderem Netz­anschluss, Schutz­leiter und Sicher­heits­hinweise geprüft. Ebenso Oberflächen­temperaturen in Anlehnung an die Din EN ISO 13732–1, Türöffnungs­kraft, Verletzungs­gefahren sowie Auffälligkeiten der Verarbeitung.

Änderungen im Prüf­programm ab 2020

Den Prüf­punkt Baumwolle bügelfeucht bewerten wir seit 2020 anders. Das Nutzungs­profil für die Berechnung des Strom­verbrauchs haben wir verändert. Die Prüf­punkte Zuver­lässig­keit der Rest­lauf­anzeige und Bedienung der App haben wir unter „Hand­habung“ in die Bewertung aufgenommen, die Treib­haus­wirkung des Kälte­mittels unter „Umwelt­eigenschaften“. Seit 2021 bewerten wir den Türverschluss bei voller Beladung.

Vor 2020 lauteten die Gruppen­urteile und Gewichtungen:

  • Trocknen: 50 %,
  • Umwelt­eigenschaften: 15 %
  • Hand­habung: 30 %
  • Sicherheit und Verarbeitung: 5 %

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.11.2023 um 08:47 Uhr
    Anfrage zum Wäschetrockner AEG TR8T70680

    @Gutmensch: Ja, das ist in Ordnung mit dem Logo, wenn eine Lizenz erworben wurde und sich die Produkte in prüfrelevanten Merkmalen nicht unterscheiden. Dafür trägt der Anbieter die Verantwortung. * korrigiert am 24.11.2023

  • Gutmensch am 18.11.2023 um 16:37 Uhr
    Ist Testsieger AEG TR8T70680 gleich AEG TR8AMZ68 ?

    Amazon wirbt mit dem test-Logo der Stiftung Warentest (23DV80), dass beide Produkte gleich seien und es sich bei beiden um den Testsieger aus 9/2023 handele.
    Stimmt das?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.11.2023 um 12:20 Uhr
    Angaben für Beko B3T41230

    @MIGK: Vielen Dank für den Hinweis. Sie haben Recht, bei unseren Angaben hat sich ein Fehler eingeschlichen. Richtig ist hier: Selbstreinigung des Kondensators: nein
    Kondenswasserablauf direkt in den Abfluss möglich: ja
    Die falschen Angaben werden wir umgehend korrigieren.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.11.2023 um 11:08 Uhr
    Verknoten der Wäsche und Reversierfunktion

    @MIG: Das Problem des Verknotens der Wäsche ist leider nicht so einfach festzumachen, hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle wie die Maschinenbeladung, das gewählte Programm aber auch das Bewegungsprofil des Wäschetrockners. Ihre Anregung bezüglich der Angabe der Reversierfunktion der Wäschetrockner haben wir an das zuständige Team weitergeleitet. Vielen Dank dafür.

  • MIGK am 14.11.2023 um 17:06 Uhr
    Ist die Trommelreversierfunktion unwichtig?

    Ein häufiges Problem beim Wäschetrockner ist, dass die Wäsche wie z.B. Laken, Bettwäsche, Decken etc. sich verknoten, weil die Trommel sich nur in eine Richtung dreht. Dadurch wird die Wäsche ungleichmässig getrocknet - oder stimmt das nicht? Bei den Top 4 (AEG TR8T70680, Beko B3T41230, Beko B3T42240S, Siemens WQ35G2D00) ist jedenfalls eine Reversierfunktion vorhanden.
    Die Trommelreversierfunktion ist Stand der Technik aus meiner Sicht. Es wäre wünschenswert, dass Stiftung Warentest bei allen Geräten die Reversierfunktion mit ja/nein angibt - und, vorallem, ob die Reversierfunktion in allen Programmen eingesetzt wird oder nur bei z.B. bei Programmen für empfindliche Wäsche. Z.B. Miele TSC563WP hat eine Reversierfunktion, aber im Internet kann man trotzdem lesen: "Wenn Bettzeug (jeweils 2 * Kopf-Bezüge, Lacken, Bett-Bezüge) nach dem Ablauf des Programms entnommen werden, sind die Teile IMMER völlig verknotet und noch feucht bis klamm.". Warum?