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Die Experten der Zeitschrift test wollten mehr über die Waschgewohnheiten der Deutschen wissen – und fast 9 000 test.de-Nutzer haben an der großen Wasch-Umfrage teilgenommen. Sie haben erzählt, wie sie waschen und was sie nervt. Mal legt ein verklemmter BH-Bügel den Motor lahm, mal blockiert das Programmschaltwerk – und bei jedem fünften musste schon mal der Kundendienst kommen. Hier sind die Umfrageergebnisse.
Vom Bügelschreck und Sockenmonster
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Ein Bügel vom BH hat sich gelöst und die Trommel drehte sich nicht mehr, schildert eine Leserin. Bei einer anderen landet der Bügel im Motor. Auch die eingeklemmte Socke im Abwasserschlauch macht öfter Probleme. Schuld ist kein Sockenmonster, sondern wahrscheinlich ein Spalt zwischen Trommel und Gummidichtung. Dort hindurch können Kleinteile beim Waschen ins Innere „wandern“. Dann hilft nur noch der Monteur.
Tipp: Nehmen Sie für Kleinteile ein Wäschenetz. Kommen Dessous und Socken dort hinein, leiden sie beim Waschen nicht und können keinen Schaden anrichten.
Mehr als 8 800 test.de-Leser geben Auskunft
Fast jeder fünfte Waschmaschinenbesitzer, der an der Umfrage teilnahm, musste schon einmal den Reparaturdienst rufen. Von Mitte Mai bis Anfang Juni wollten die Waschexperten der Stiftung Warentest auf test.de wissen, welche Erfahrungen die Teilnehmer beim Wäsche waschen machen und wo ihnen der sprichwörtliche Schuh drückt. Die Resonanz war groß. Mehr als 8 800 Personen nahmen an der Umfrage teil. Vielen Dank! Ihre Antworten sind ein reicher Schatz für zukünftige Tests von Waschmaschinen und Waschmittel. Obwohl die Umfrage nicht repräsentativ für Deutschland ist, verschafft sie der Stiftung Warentest einen guten Blick in deutsche Waschküchen.
Meist waschen die Frauen
Die Umfrage zeigt: Wäsche waschen ist immer noch Frauenarbeit. Rund zwei Drittel der Teilnehmer sind weiblich, von denen rund 75 Prozent allein fürs Waschen zuständig sind. Die überwiegende Mehrheit aller Befragten (zirka 64 Prozent) lebt zusammen mit einer weiteren erwachsenen Person, mehr als die Hälfte (57 Prozent) ohne Kinder. In 15 Prozent der Haushalte lebt ein Kind, in 14 Prozent sind es zwei Kinder.
Besonders anfällig: Elektronik und Dichtungen

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Die große Mehrheit der Befragten (mehr als 88 Prozent) besitzen einen Frontlader, nur wenige (rund 8,5 Prozent) einen Toplader und noch weniger (rund 2,7 Prozent) einen Waschtrockner. Fast ein Drittel der Waschtrockner (28 Prozent) haben bereits elf Jahre und mehr auf dem Buckel. Die meisten Geräte sind aber deutlich jünger. Zwischen drei und acht Jahre alt ist fast die Hälfte aller Waschmaschinen. Das Alter hat jedoch keinen eindeutigen Einfluss auf die Reparaturanfälligkeit. So mussten neun bis elf Jahre alte Maschinen weniger häufig repariert werden als die drei- bis achtjährigen. Am häufigsten gingen die Elektronik (26,21 Prozent) und Dichtungen oder Schlössern (18,8 Prozent) kaputt. Auch Pumpen, Keilriemen, Fremdkörper wie eingeklemmte Socken oder BH-Bügel sorgen öfter für Ärger. Dabei lagen die Kosten für die Reparatur meist unter 200 Euro (rund 61 Prozent).
Tipp: Wenn Sie über den Kauf einer neuen Waschmaschine nachdenken, sollten Sie den großen Produktfinder Waschmaschine nutzen. Getestet hat die Stiftung Warentest auch Wäschetrockner.
Wann lohnt sich eine neue Waschmaschine?

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Viele Teilnehmer an der Umfrage wollten von der Stiftung Warentest wissen, ab wann sich eine neue Waschmaschine lohnt. Für die Umwelt zahlt sich ein neues Gerät allemal aus. Moderne Waschmaschinen verbrauchen deutlich weniger Strom und Wasser als früher. Im 40 Grad-Programm begnügen sich die Supersparer heute mit nur noch rund zehn Liter Wasser und etwa 0,1 Kilowattstunden Strom für ein Kilo Buntwäsche. Früher schluckten Waschmaschinen leicht das doppelte. Individuell hängt ein Sparerfolg davon ab, wie teuer die Neue ist, wie sparsam sie im Vergleich zum Oldtimer tatsächlich wäscht und ob der Benutzer die Sparprogramme auch wirklich nutzt. Exemplarische Rechnungen ergeben ein Einsparpotenzial von rund 15 Euro im Jahr.
Tipp: Je älter die Waschmaschine ist, umso eher lohnt sich ein Neukauf. Eine betagte Waschmaschine teuer reparieren zu lassen, ist nicht sinnvoll. Das Geld ist besser investiert in ein neues Gerät. So lange die alte Waschmaschine aber noch einwandfrei funktioniert, hat ein Neukauf Zeit.
Viele waschen schon umweltbewusst

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In den meisten Haushalten läuft die Waschmaschine ein- bis zweimal in der Woche und das mehrmals hintereinander. Nur zehn Prozent der Befragten waschen in der Regel nur eine Maschine. Umweltbewusstes Handeln spielt eine große Rolle. Viele packen die Trommel voll (rund 39 Prozent) oder lassen nur wenig Platz (34 Prozent) beziehungsweise beladen die Trommel je nach Programmwahl unterschiedlich (34 Prozent). Gewohnheit und Erfahrung sind dafür die Basis, denn nur 9 Prozent richten sich bei der Beladung nach der Gebrauchsanleitung und nur eine klitzekleine Minderheit (1,3 Prozent) wiegt die Wäsche tatsächlich ab. Am häufigsten wird bei 40 Grad gewaschen, gefolgt von 60 Grad. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) wäscht nie bei 90 Grad, rund zwei Drittel nie unter 30 Grad. Beim Sortieren der Wäsche richten sich fast alle nach den Farben (95 Prozent) und der Waschtemperatur (93 Prozent). Auch die Textilart ist wichtig (73 Prozent). Gut so – denn all das sind wichtige Kriterien für nachhaltiges Waschen.
Trotzdem: Irrtümer sind nicht ausgeschlossen
Manchmal kommt es aber auch zu Missverständnissen. So sortieren „nur“ 38 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre Pflegeleichtwäsche aus. Deutlich mehr, nämlich 62 Prozent, benutzen aber das Pflegeleichtprogramm. Abgesehen davon, dass dieses Programm besonders schonend wäscht, wäscht es auch besonders schnell, jedenfalls deutlich schneller als das normale Standardprogramm. Zeitersparnis scheint demnach mit ein Grund für die Wahl des Pflegeleichtprogramms zu sein. Kurzes Waschen setzt aber mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten mit Energie sparen gleich. Das ist ein Irrtum. Pro Kilogramm Wäsche brauchen Kurzprogramme oft sogar mehr Strom und Wasser als die Sparprogramme. Das haben die Waschmaschinentests der Stiftung Warentest immer wieder gezeigt.
Tipp: Am sparsamsten waschen Sie, wenn Sie lange Waschzeiten im Energiesparprogramm in Kauf nehmen und die Trommel stets dem Waschprogramm entsprechend voll beladen.
Jeder Fünfte benutzt nur ein Waschmittel
Auch bei der Wahl des Waschmittels kommt es offensichtlich zu Fehleinschätzungen. So benutzt etwa jeder fünfte der Befragten (22 Prozent) nur ein einziges Waschmittel für die gesamte Wäsche. Das ist zu wenig. Handelt es sich dabei um ein Vollwaschmittel, leiden farbige Textilien, Wolle und Seide. Ist es ein Colorwaschmittel, wird Weißes nicht richtig sauber und vergraut eher. Auch hartnäckige Flecken gehen mit einem Color schlechter heraus als mit einem bleichehaltigen Vollwaschmittel. Nur rund 56 Prozent geben an, ihr Colorwaschmittel ausschließlich für Farbiges zu benutzen, so wie es sein sollte. Das bedeutet: 44 Prozent waschen auch ihre weißen Sachen damit. Wird diese Wäsche dann auch noch aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit im Kurzprogramm bei niedriger Temperatur gewaschen, bleibt die Sauberkeit leicht auf der Strecke.
Tipp: Das Kurzprogramm eignet sich nur für leicht bis normal verschmutzte Wäsche, nicht für starke Verschmutzungen und starken Geruch. Hartnäckige Flecken und stark verschwitzte Sachen brauchen Standardprogramme mit längeren Waschzeiten und Waschtemperaturen über 30 Grad.
Tipp: Drei Waschmittel sollten Sie im Haushalt haben: Für weiße Textilien ein Vollwaschmittel, für alles Bunte ein Colorwaschmittel und für Wolle und Seide ein Wollwaschmittel. Lesen Sie mehr im Waschmitteltests.
Viele Wäscher sind ratlos
Obwohl Waschen eine alltägliche Hausarbeit ist und sich die Befragten eingehend damit beschäftigen, wirft es viele Fragen auf. Nur 13 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, keine Fragen zum Waschen zu haben. Hauptsächlich interessieren folgende Themen:
- Geruch in der Maschine und Schweißgeruch in der Wäsche
- Weiße Rückstände auf dunkler Wäsche
- Wäschehygiene
- Flüssige Waschmittel oder Waschpulver?
- Waschtemperaturen und Waschprogramme
- Schlechte Spülergebnisse
- Energie sparen
- Probleme mit der Waschmaschine
- Wann lohnt ein Neukauf?
- Wie werden Sporttextilien richtig sauber?
Tipp: Antworten auf diese Fragen finden Sie in den Tipps und im kostenlosen Special Wäsche waschen. Und noch viele weitere Antworten auf konkrete Fragen finden Sie im Protokoll des Expertenchats zum Thema Waschen vom August 2012.
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- Wie viele Waschmittel sind nötig? Pulver oder Flüssigwaschmittel? Was bringen Eco-Programme? Hier finden Sie Antworten zu den Themen Waschmittel und Waschmaschine.
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Da die Wasserhärten regional sehr stark schwanken, sogar von Ort zu Ort, durch unterschiedliche Quellen der Versorger, muß hier jeder seine Dosierung anhand der vom Versorger angegebenen Wasserhärte selbst für sich entscheiden. Ich habe schon Geräte zerlegt, die übelst zugesetzt waren und letztens eine Miele mit 27000 Betriebsstunden geschlachtet, die innendrin wie neu war. Wasserhärte vor Ort, Waschgewohnheiten und Dosierung bestimmen den Zustand im inneren zum Thema Kalk. Das hat jeder selbst in der Hand. Ebenso ob Gerüche aufkommen oder nicht.
@StiWa: Was ist an Pflegeleicht "besonders" schonend ? Schonmal die Waschrhythmik aus den Plänen der Miele-Geräte zum PFL Programm angesehen ? Es fehlt nur das Spülschleudern, was den Wasserverbruach in die Höhe treibt, ansonsten wird die Wäsche genauso wie im KochBunt-Programm gerührt. Einzig FEIN und SYNTHETIC sind echte Schonprogramme ! WOLLE sowieso.Irreführend und schlecht recherchiert !
Klar, die StiWa schreibt ja auch deutlich, daß kein Entkalker nötig ist. Alle Waschmittel, egal ob flüssig oder Pulver, entkalken das Wasser bei richtiger Dosierung ausreichend, so daß sich kein Kalk mehr an Wäsche und Maschine anlagern kann.
Ich habe meine Waschmaschine seit 1981 und habe noch kein einziges Mal Entkalker benutzt !!!Ebenso war bis jetzt noch kein Monteur bei mir,um eine Reparatur auszuführen oder gar die Heizstäbe zu wechseln!
Die Maschine(eine Bosch) wäscht immer noch genauso sauber und zuverlässig wie beim ersten Mal!
Die Formulierung "Bei richtiger Waschmitteldosierung brauchen Sie keinen separaten Entkalker"
ist irreführend, denn es ist wesentlich umweltfreundlicher und günstiger das Waschmittel nur für weiches Wasser zu dosieren und die Enthärtung über Entkalkungsmittel vorzunehmen !!