Tipps
So wirds im Haus schön warm: Beim Dämmen kommt es auf größte Sorgfalt an.
Planen
Überlegen Sie genau, wo und wie gedämmt werden soll. Fachkundigen Rat einholen – erst recht, wenn Sie in Eigenregie bauen. Prüfen, ob Dach und Unterdach (z. B. Unterspannbahn) intakt sind. Klären, ob der Dämmstoff den gesamten Raum zwischen den Sparren ausfüllen darf oder ob eine dachseitige Hinterlüftung nötig ist. Bei intaktem, wasserdampfdurchlässigem Unterdach kann darauf oft verzichtet werden.
Alternativen
Denken Sie auch über Lösungen nach, die wir nicht getestet haben (weil sie fürs Selbermachen nicht geeignet sind): zum Beispiel Einblasen von Zellulose in Hohlräume oder die Dämmung über den Sparren (bei Erneuerung der Dachziegel) etwa mit Holzfaserplatten.
Systematisch
Nicht nur Dämmmaterial auswählen, sondern auch Zubehör (etwa fürs Abdichten). Oft bieten die Hersteller komplette Dämmsysteme an. In Zweifelsfällen sich nicht mit Baumarktauskünften begnügen, sondern bei den Hotlines der Hersteller anrufen und auf deren Internetseiten recherchieren: Klären Sie vor allem, wie an Problemstellen gedämmt werden soll.
Leerrohre vorsehen
Verhindern Sie, dass spätere Verlegearbeiten für Rohre oder Kabel die Dämmung und die winddichte Schicht gefährden. Deshalb vorsorglich Leerrohre einbauen und abdichten.
Wärmebrücken
Immer mit größter Sorgfalt dämmen. Auch schwer zugängliche Stellen vollständig und gleichmäßig mit Dämmstoff füllen – selbst wenn es etwas länger dauert. Sogar kleine Lücken können später als Wärmebrücken große Probleme bereiten.
Wärmeleitfähigkeit
Diese Werte, die wir in unserer Tabelle angegeben haben, helfen Ihnen beim Einkauf, die richtige Dämmwirkung zu erzielen. Je weniger Wärme weggeleitet wird, desto besser die Dämmwirkung. Beispiel: Bei gleicher Dicke dämmt Mineralwolle mit einem Wärmeleitfähigkeitswert von 0,035 W/(mK) etwa zehn Prozent besser als solche mit 0,040.
U-Wert
Dieser Wärmedurchgangskoeffizient zeigt, wie viel Energie in Watt pro Quadratmeter Dämmstoff (bei einem Grad Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen, in Kelvin) entweichen kann. Der U-Wert lässt sich vereinfacht berechnen, wenn man die Wärmeleitfähigkeit durch die Dämmstoffdicke dividiert. Beispiel: 0,04 W/(mK) : 0,16 m = 0,25 W/(m²K).
Dick statt dünn
Die Dächer Energie sparender Neubauten verfügen manchmal über 30 Zentimeter dicke Dämmschichten. Im Altbau wird für den Wärmeschutz meist weniger Platz sein. Aber 16 Zentimeter (wie in unserem Test) sollten es schon sein. In einigen Fällen erzwingt die Energieeinsparverordnung sogar eine Dämmung in dieser Dimension: Ab Dezember 2006 darf der U-Wert der obersten Geschossdecke 0,30 Watt/(m²K) nicht überschreiten.
Altlasten
Vorsicht, wenn Sie alte Mineralfasern entfernen müssen: Die Fasern können gesundheitsschädlich sein. An ihnen haften oft auch viele Umweltschadstoffe. Deshalb hier unbedingt mit Atemschutzmaske arbeiten.
Förderung
Der Einbau von Flachs-, Hanf-, Wolle- oder Getreide-Dämmstoffen wird mit bis zu 35 Euro pro Kubikmeter gefördert (www.naturdaemmstoffe.info). Erkundigen Sie sich auch nach günstigen Krediten (www.kfw.de).
Angebot
Dämmstoffe kleiner Anbieter gibts im Baumarkt selten. Fragen Sie direkt beim Hersteller. Ähnliche Dämmstoffe wie die von uns getesteten sind oft auch bei anderen Produzenten erhältlich. Hanfprodukte zum Beispiel auch von Saint Gobain (Isover), Emfa und Bioinnova. Flachs-Dämmstoffe gibts auch bei Flachshaus und Pavatex, Wolle auch bei Daemwool. Weitere wichtige Anbieter von Holzfaserprodukten sind Gutex, Glunz und Steico.