WLan Internet-Radio von Aldi (Nord) Vielseitiger Klangwürfel

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WLan Internet-Radio von Aldi (Nord) - Vielseitiger Klangwürfel

Seit Donners­tag, dem 26. Juni 2014, bietet Aldi (Nord) ein Wireless Lan-Internet-Radio von Medion an. Knapp 80 Euro kostet das würfelförmige Gerät, mit dem der Empfang von tausenden Internet-Radio­sendern möglich ist. Unsere Einkäufer haben direkt nach Laden­öffnung mehrere Exemplare erworben und ins Prüf­labor gebracht. test.de zeigt, was die Aldi-Aktions­ware bietet.

Viel Vielseitig­keit fürs Geld

Das Medion Life P85023 ein ein regelrechter Tausend­sassa: Es kann Radio­sender nicht nur über das Internet empfangen, sondern wahl­weise auch auf traditionellem Weg analog über Ultra­kurz­welle (UKW) und digital über DAB+. DAB steht für Digital Audio Broad­casting. Steuer­bar ist das Radio sowohl am Gerät selbst als auch über die mitgelieferte Fern­steuerung sowie über ein Smartphone oder Tablet. Über einen USB-Eingang können Musikdateien von USB-Sticks abge­spielt werden. Musik kann digital auch per Lan oder WLan aus dem Heimnetz kommen. Über den analogen Aux-Eingang ist es möglich, beispiels­weise einen MP3-Spieler oder Smartphone zum Musikhören anzu­docken. Hinzu kommen Extras wie Einschlaf-Modi und diverse Weck­funk­tionen.

Güns­tiger als die Konkurrenz

Das Aldi-Internet­radio kostet 80 Euro und ist damit deutlich güns­tiger als die Internet­radios, die die Stiftung Warentest im vergangenen Jahr geprüft hat. Die Geräte in diesem Test kosten etwa zwischen 150 und 300 Euro.

Mehr als 13 000 Internet-Radio­sender

Die meisten Verbraucher werden das Gerät wahr­scheinlich kaufen, um die Sender­vielfalt des Internets zu entdecken. Mit dem Aldi-Radio sind nach Angaben des Anbieters mehr als 13 000 Radio­sender aus aller Welt empfang­bar. Zum Vergleich: Über DAB+ können Hörer in Ballungs­gebieten wie etwa München derzeit etwa 50 Sender aus ganz Deutsch­land empfangen. In Buxtehude sind es lediglich 8, davon 7 NDR-Sender. Knapp 30 Sender sind über UKW empfang­bar, aber ebenfalls nur von Hörern in Ballungs­gebieten wie beispiels­weise Berlin.

Einfache Inbetrieb­nahme

Einrichtung und Bedienung des Internet-Radios sind recht einfach und ziemlich intuitiv möglich. Bei offenen Fragen hilft die verständliche, beiliegende Bedienungs­anleitung weiter. Die Verbindung zum Internet kann über zwei Wege hergestellt werden: entweder mit einem Ethernet-Lan-Kabel oder über das WLan des heimischen DSL-Routers. Die WLan-Verbindung ist über WPS (WiFi Protected Setup) einfach zu konfigurieren. Mühsamer ist die Eingabe des WLan-Kenn­wortes mit dem Dreh­knopf. Nach Verbindung mit dem Internet meldet sich das Gerät beim Service vTuner an. Nach Angaben des Anbieters aktualisiert vTuner die Sender­liste kontinuierlich.

Unkomplizierte Bedienung

Über fünf Tasten und zwei Drehknöpfe auf der Vorderseite des Gerätes lassen sich Internet-Radio­sender aus aller Welt recht intuitiv aus einer Vielzahl von Listen suchen und einstellen. Der Nutzer kann Sender beispiels­weise nach Genres wie beispiels­weise Jazz oder Alternative suchen, sowohl in Deutsch­land als auch in aller Herren Länder. Seine Lieblings­sender kann der Hörer in einer Favoriten­liste speichern. Auf dem Display kann er sich auch Namen der Interpreten, Musik­titel und die Qualität der abge­spielten Musikdatei anzeigen lassen.

Ordentlicher Klang auf Koffer­radio-Niveau

Klang­lichen Hoch­genuss wie bei einer HiFi-Anlage können Nutzer von einem Gerät in dieser Preisklasse nicht erwarten. Der Klang­eindruck ist sehr stark davon abhängig, wo das Radio aufgestellt wird. Die beiden Laut­sprecher sind auf der linken und rechten Seite des würfelförmigen Geräts montiert und strahlen daher zur Seite ab, und nicht nach vorn Richtung Zuhörer. Eine Bass­reflex-Öffnung befindet sich auf der Rück­seite. Das Radio in einem Regal einge­zwängt zwischen Büchern aufzustellen, ist also wenig empfehlens­wert. Durch den vorhandenen Line-Out-Anschluss ist es möglich, das Radio an eine höher­wertige HiFi-Anlage anzu­schließen.

Zusätzliche Anschlüsse für eigene Musikdateien

Über einen USB-Port lassen sich ausschließ­lich Musikdateien von USB-Speicher­sticks wiedergeben. Die Playlisten können am Gerät nicht bearbeitet werden. Über den Aux-In-Anschluss ist es möglich, weitere externe Musikquellen wie Smartphone oder Tablet anzu­schließen.

Mehrere Fern­steuerungs­möglich­keiten

Das Internet-Radio lässt sich auch fern­steuern. Entweder über die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung oder übers Smartphone beziehungs­weise Tablet mittels WLan und der App Medion LifeSt­ream IR. Beide Fernbedienungs­arten funk­tionieren gut. Eine drahtlose Musik­wieder­gabe vom Tablet oder Smartphone ist mittels der App allerdings nicht möglich.

Fazit: Vielseitig, einfach, aber eher schwacher Klang

Das Internet­radio Medion Life P85023 ist recht vielseitig, einfach zu bedienen, solide verarbeitet und ziemlich preisgünstig. Neben den drei Radio­empfangs­arten Internet, DAB+ und UKW bietet es auch die Möglich­keit, Musik von USB-Sticks und dem Heimnetz wieder­zugeben. Aufgrund der seitlich einge­bauten Laut­sprecher ist die Klangqualität allerdings nicht sonderlich über­zeugend.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • LithosphaereWest am 01.06.2015 um 22:19 Uhr
    reicht eine magere 2 MB DSL Leitung? Ja, allerding

    Der Kommentar
    "Ich habe nur eine 2 MB DSL Leitung - wenn da Musik gestreamt wird, ist für den übrigen Bedarf wohl kaum mehr genügend Bandbreite übrig."
    ist blanker Unsinn:
    Eine 2MBit Leitung reicht fuer mehrere Streams. Marketing will mehr verkaufen, aber die praktische Erfahrung mit Internet-Radio (Geraet plus Computer gleichzeitig hinter Routerkaskade) zeigt: 2MBit ist fett dimensioniert! Meine eigene Testerfahrung zeigt: Selbst 128k vom GPRS Mobiltelefon reicht aus fuer die meisten Sender, auch wenn UMTS komfortabler ist. Weil kaum ein Sender mehr als 128 k/s streamt! Deshalb! Manche sind bei optimalen Bedingungen sogar mit 64 kBit empfangbar (ouifm, Sputnik). Mit dem Mobiltelefon! Das sind Erfahrungswerte, kein Marketing-Dummschwatz. Also keine Sorge, 1 MBit reicht satt und Internet-Streams reduzieren die katastrophalen Latenzzeiten auf nahe null. So surft man viel schneller, wenn gleichzeitig das Internet Radio laeuft. Das ist Physik ...
    Viele Gruesse und Munter bleiben!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.06.2014 um 10:19 Uhr
    @KlausTh: Baugleichheit?

    Wir haben die Baugleichheit nicht geprüft. Das Hama-Gerät ist sicher ähnlich, es wird schon länger angeboten, wurde laut Hama-Website zumindest einmal aktualisiert, und es wird dort auch mit anderer Fernbedienung angeboten. (Bu)

  • KlausTh am 28.06.2014 um 10:16 Uhr
    Baugleich?

    Täusche ich mich oder ist das Gerät baugleich Gerät mit Hama IR100?

  • KlausTh am 28.06.2014 um 10:15 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • KlausTh am 28.06.2014 um 10:14 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.