
Hässliche Kalkablagerungen in der Klosettschüssel müssen nicht sein. Säurehaltige WC-Reiniger sorgen für neuen Glanz der Klokeramik. Doch längst nicht jedes der 16 getesteten Mittel schafft das gut. Die besten Produkte entfernen in der gleichen Zeit dreimal so viel Kalk wie die schwächsten – und das für nur 75 Cent pro Liter. Pulver, Tabs und Schaum kommen dagegen nicht an, wie der Test zeigt.
Sauberes Örtchen und saubere Umwelt
Bei diesem Testergebnis lacht das Herz des Schnäppchenjägers: Die drei besten WC-Reiniger im Test sind billige Discounter-Produkte. Ein Liter kostet jeweils nur 0,75 Euro. Besonders erfreulich: Die Testsieger schonen nicht nur das Portemonnaie, sondern obendrein auch noch die Umwelt. Markenprodukte sind teurer und nicht besser.
16 Flüssige, 2 Tabs, 2 Pulver und 1 Schaum
Im Mittelpunkt des Tests stehen 16 saure Flüssig-WC-Reiniger. Zum Vergleich haben die Tester – exemplarisch ausgewählte – zwei Pulver, zwei Tabs und einen Schaum mitgeprüft, die ebenfalls für die Klosettreinigung angeboten werden. Diese Mittel erweisen sich aber allesamt als keine echte Alternative zu guten Flüssigprodukten. Die Tabs wirken nur unter Wasser, die Pulver schneiden relativ schlecht im Handhabungstest ab und der Schaum versagt mangels Säure bei der Kalkbekämpfung.
Die Besten entfernen dreimal so viel Kalk
Im Test konzentrierten sich die Prüfer auf den hartnäckigsten Feind jeder Klokeramik: den Kalk. Bei jeder Spülung gelangt er mit hartem Trinkwasser in die Schüssel und bildet hässliche Beläge. Für die Prüfungen nutzten die Tester Kalk in seiner schönsten Form: Marmor. Handliche kleine Marmorplatten wurden gewogen, in WC-Reiniger-Flüssigkeit getaucht, nach der Einwirkzeit abgespült, getrocknet und erneut gewogen. Der Gewichtsverlust zeigt, wie viel Kalk die WC-Reiniger-Lösung beseitigt hat. Die Unterschiede sind groß: Die besten Mittel entfernen in der gleichen Zeit rund dreimal so viel Kalk wie die schlechtesten.
Wirksam auch an senkrechten Wänden
Kalkablagerungen sitzen ebenso wie rötlichbraune Rostspuren oft an den Innenwänden der Kloschüssel. Um hier effizient zu wirken, müssen die Reiniger vor allem eines können: gut haften. Eine gewisse Zähflüssigkeit hilft ihnen dabei. Andererseits sollen sich die Mittel aber auch gut verteilen lassen und eine möglichst große Fläche benetzen. Das Testurteil für das Haft- und Benetzungsverhalten berücksichtigt alle Aspekte. Nur ein Mittel erzielt in diesem Prüfpunkt die Note Sehr gut.
Die meisten Rezepturen sind umweltschonend
Bei der Prüfung der Umwelteigenschaften beurteilten die Tester Rezepturen auf Basis organischer Säuren wie Zitronensäure grundsätzlich positiv. Diese werden von häuslichem Abwasser schnell neutralisiert und lassen sich in Kläranlagen von Mikroorganismen leicht biologisch abbauen. Kritischer sind zum Beispiel schwerer abbaubare Substanzen. In jedem Fall wichtig: Dosieren Sie sparsam und verwenden Sie die Mittel effizient.
Anbieter werben mit antibakteriellen Eigenschaften
Einige Anbieter versuchen, mit der Angst vor Mikroorganismen ein Geschäft zu machen und werben mit den antibakteriellen Eigenschaften ihrer Produkte. Das ist ärgerlich. Desinfizierende Produkte sind im Haushaltsalltag grundsätzlich nicht empfehlenswert. Erst recht nicht in der Kloschüssel, mit der die Haut selten in Kontakt kommt und wo Bakterienbekämpfung ohnehin nicht viel bringt. Dass solche Werbeversprechen wenig sinnvoll sind, bestätigt auch der erfahrene Berliner Hygiene-Professor Henning Rüden. Im Interview mit test verrät er, worauf es wirklich ankommt.