Vorsicht, Oster­gras Schoko-Eier und Co lieber nur gut verpackt ins Osternest

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Vorsicht, Oster­gras - Schoko-Eier und Co lieber nur gut verpackt ins Osternest

Nest­hocker. Gras trocken, Schoki einge­wickelt – da färbt nichts ab. © imageBROKER

Hase ausgepackt, Ohren abge­bissen, Schokorumpf zurück ins Nest: Naschkatzen sollten sie wieder einwickeln, bevor sie süße Reste zurück ins Grüne legen. Stich­proben der Stiftung Warentest ergaben: Von Oster­gras kann Farbe übergehen – plus schädliche Stoffe.

Von Holz- bis Sisalwolle

Wir haben vier unterschiedliche Tüten mit Oster­gras ins Labor geschickt. Bei dem kräftig grünen „Gras“ – das ins Nest gelegt wird oder die Tafel schmückt – handelte es sich zweimal um Holz­wolle sowie je einmal um Altpapier und dünne Sisalwolle. Auf zwei der Tüten steht zu lesen, dass das Gras für „feuchte und unver­packte Lebens­mittel unge­eignet“ oder „nicht bestimmt“ sei.

Feuchtig­keit löst Farbe

Genau das bestätigt unsere Stich­probe. Verbraucher können nicht davon ausgehen, dass das Gras farb­echt ist. Kommt es in Kontakt mit Feuchtig­keit – etwa Speichel an einem angeknabberten Marzipan-Ei oder der Feuchte aus einem Biskuit-Osterhasen –, kann sich Farbe lösen. Diesen Fall simulierten wir im Labor. Zwei der vier Gräser waren nicht farb­echt, nur eines davon war mit dem Hinweis versehen, es sei für Unver­packtes unge­eignet. Zwei Gräser färbten nur leicht ab.

Gesund­heits­schädliche Substanzen im Oster­gras

In den nicht farb­echten Gräsern stießen wir auf relativ hohe Gehalte an primären aromatischen Aminen – gesund­heits­schädlichen Substanzen, mit denen Verbraucher so wenig wie möglich in Kontakt kommen sollten. Die Gräser, die kaum Farbe abgaben, fielen durch Form­aldehyd auf – allerdings in sehr geringen Gehalten an der Bestimmungs­grenze. Weder Schwer­metalle noch Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe oder Weichmacher waren ein Problem.

Tipp: Legen Sie Süßes nur einge­packt in Oster­gras, sicher­heits­halber auch gekochte gefärbte Hühner­eier. Wer damit rechnet, dass die lieben Kleinen angelutschten Süßkram zurück­legen, sollte statt Gras eine Stoff­serviette nehmen.

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Gelöschter Nutzer am 08.04.2019 um 13:39 Uhr
@Stiftung_Warentest

Ich verstehe ebenfalls nicht, wieso die Daten nicht veröffentlicht werden und muss @GuessWhat hier weitestgehend beipflichten.
Der Platz in der Zeitschrift ist begrenzt. Sich hier auf das Wesentliche zu beschränken, ist sinnvoll. Aber online oder bei reinen Onlineartikeln spricht nichts dagegen, die Daten auch zu veröffentlichen. Sie sind ja erhoben und bezahlt. Was der Leser damit macht, ist seine Sache.
Und "relativ hoch" ist eben absolut nichtssagend, wie es mein Vorredner schon sagt. Wenn ich keinen Vergleichswert habe und keine Möglichkeit, etwas einzuordnen, bringt mir das nichts. Was ist denn "relativ hoch"? 80 % eines Grenzwertes? 90 %? Oder 20 %?

Robinlane am 08.04.2019 um 10:45 Uhr
Gras und Formaldehyd

Zitat: "Die Gräser, die kaum Farbe abgaben, fielen durch Form­aldehyd auf – allerdings in sehr geringen Gehalten an der Bestimmungs­grenze. "
Sind Sie sicher, dass Sie nicht den natürlichen Gehalt von Formaldehyd in organischen Produkten gemessen haben? Formaldehyd ist im Stoffwechsel wichtig für das Ablesen der DNA. Damit enthalten alle biologischen Systeme Formaldehyd. Z.B. bei Obst liegen die Gehalte zwischen 10 und 30 ppm. Seefrüchte und best. Pilze können 100 ppm und mehr enthalten (WHO, EFSA).

Profilbild Stiftung_Warentest am 08.04.2019 um 10:29 Uhr
Analysenwerte

@GuessWhat: Wie halsbandschnaepper schon sagt: die Veröffentlichung von Messwerten sind für den „Normal“-Verbraucher wenig bis nicht aussagekräftig. Analysenwerte geben wir nur den Anbietern von Testprodukten bekannt. Fazit für den Verbraucher: keine unverpackten Süßigkeiten ins Nest legen.(bp)

halsbandschnaepper am 07.04.2019 um 17:50 Uhr
Was trollt das @GuessWat

Was wollen Sie mit diesen Daten? Um die Werte einzuordnen müsste man schon Chemiker sein und sich dann auch noch mit diversen Studien auskennen. Für die müsste meisten Leser wären diese Werte "nichtssagend". Der Artikel ist aber sehr wertvoll und gibt gute Hinweise.

Gelöschter Nutzer am 07.04.2019 um 15:27 Uhr
Was soll das?

Zitat: "In den nicht farb­echten Gräsern stießen wir auf relativ hohe Gehalte an primären aromatischen Aminen."
Was heißt "relativ hoch"? Warum werden die gefundenen Daten nicht genannt? Warum werden sie nicht eingeordnet und quantitativ bewertet? Wieso wird Geld für Laboruntersuchungen ausgegeben, um dann die Daten zu verheimlichen und nichtssagende Artikel zu schreiben?