Video­chat-Programme im Test

Sonderfall Mikogo

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Kein Tool für Video­konferenzen

Ein besonderer Fall war das Programm Mikogo: Im Test­zeitraum warb die Anbieter-Website explizit mit der Funk­tion „Video­konferenzen“. Bei den Prüfungen stellte sich jedoch heraus, dass Mikogo keinen Video­chat ermöglicht, sondern lediglich Audio­konferenzen und das Teilen des Bild­schirms (Screens­haring) unterstützt. Da der Anbieter sein auf der Website gegebenes Versprechen nicht hält, kam Mikogo am Ende nicht über ein Mangelhaft hinaus.

Mikogo reagierte schnell

Auf Anfrage der Stiftung Warentest teilte Mikogo mit: „Mikogo ist eine Screens­haring-Software und enthält keine Video­funk­tionalität.“ Telefo­nisch ergänzte der Geschäfts­führer Mark Zondler, dass es sich beim Werben mit der Video-Funk­tion um ein Versehen handele: Mikogo habe in einer Beta-Version Video­konferenzen angeboten und nach dem Deaktivieren dieser Funk­tion vergessen, die Angabe von der Website zu entfernen. Nach unserem Hinweis löschte der Anbieter sie sofort von der Seite.

Es bleibt miss­verständlich

Dennoch bleibt die Lage für Verbraucher verwirrend: Auf seiner Website erläutert Mikogo weiterhin, dass man „im Rahmen einer Video­konferenz“ beliebige Inhalte zeigen könne. Mikogo beschreibt also eine Funk­tion, die Mikogo gar nicht anbietet. Das könnte mancher Verbraucher miss­verstehen und davon ausgehen, dass Video­chats mit Mikogo möglich sind. Im ungüns­tigsten Fall schließt der Nutzer ein kosten­pflichtiges Abo ab, nur um dann fest­zustellen, dass er mit dem Programm nicht video­chatten kann.

[Update 14.5.2020]: Inzwischen hat Mikogo die von uns beschriebenen Informationen unter dem obigen Link entfernt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.04.2021 um 09:49 Uhr
    Hin­ter­grund unscharf dar­stell­bar

    @Gironese: Das ist eine Einstellung, die von der Version und der Laufzeitumgebung der Software abhängt. Zumindest bei der Desktop-Anwendung sollte es eigentlich gehen. Siehe zum Beispiel auch:
    www.techrepublic.com/article/how-to-blur-your-background-in-a-zoom-call/
    (DB)

  • Gironese am 16.04.2021 um 16:06 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • FrederickTree am 27.07.2020 um 10:37 Uhr
    Feedback und Tipp

    Sehr guter Artikel mit guten Information. Da gerade Corona so verbreitet ist, hat unsere Firma auch zum Online Meetings gewechselt. Wir nutzen bei uns das Programm citomeeting.de, da es aus Deutschland kommt.

  • Freie-Messenger am 19.07.2020 um 14:14 Uhr
    "Jitsi Meet" statt "Jitsi"

    Leider wird im Test "Jitsi" und nicht "Jitsi Meet" als Begriff verwendet - dabei ist das Programm "Jitsi" ein quelloffener Messenger, der seit 2017 keine Aktualisierung mehr erfahren hat bzw. ein Sammelbegriff (Quellen: https://github.com/jitsi/jitsi/releases/latest bzw. https://jitsi.org/user-faq ).
    Richtigerweise sollte deshalb die Bezeichnung "Jitsi Meet" verwendet werden. Konferenzen über Jitsi Meet können ganz einfach im Browser oder per eigener App aufgerufen werden kann. Es ist viel einfacher und übersichtlicher als der (veraltete) Messenger "Jitsi".
    (Anmerkung: Als Messenger statt dessen besser einen aktuellen und anbieterunabhängigen, freien Messenger verwenden.)
    Ergänzend könnten bei künftigen Vergleichen auch noch die ebenfalls freien und quelloffenen Systeme "BigBlueButton (BBB)" und "Nextcloud Talk" mit aufgenommen werden. Für beide gibt es öffentlich nutzbare Instanzen bzw. können sogar im "Eigenhosting" selbst betrieben werden.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.07.2020 um 12:43 Uhr
    Sonderfall Mikogo

    @bodyboard75: Mikogo ist kein Videochat-Programm. Sehen wir auch so. Oben im Inhaltsverzeichnis finden Sie unsere Darstellung des Sonderfalls Mikogo.
    Auch mit Cisco, TeamViewer und Zoom können Webinare durchgeführt werden. Und bei Teams und Skype können entsprechende Funktionen ebenfalls eingebunden werden. (Bu)