
Anne-Sophie Mutter in der New Yorker Carnegie Hall, die Toten Hosen in der Arena Leipzig und der FC Bayern München bei Champions-League-Spielen – die Ticketbörse Viagogo hält scheinbar für jedes Event selbst kurzfristig noch Karten bereit. Leider sind die Preise oft schwindelerregend hoch. Und leider gibt es einige Veranstaltungen, für die Karten angeboten werden, gar nicht.
342 Euro für einen Auftritt von Carolin Kebekus
Für einen Auftritt von Carolin Kebekus in der Elbphilharmonie wurden kürzlich bei der Ticketzweitbörse Viagogo Karten angeboten. Bis zu 342 Euro sollten Fans zahlen, um den Comedy-Star am 8. Oktober 2017 live zu erleben. Wie man auf der Website der Künstlerin erfahren kann, wird die Künstlerin an diesem Tag aber nicht in Hamburg, sondern in Koblenz auftreten. Die Fake-Karten wurden von Betrügern angeboten.
Verbraucherschützer warnen vor Viagogo
Das Ticketportal Viagogo steht schon länger in der Kritik (siehe unser Special Vorsicht beim Ticketkauf). Die Verbraucherzentrale Bayern und die Marktwächter Digitale Welt warnen jetzt ausdrücklich vor Viagogo. „Verbraucher können bei Viagogo nicht immer davon ausgehen, dass sie gültige Eintrittskarten kaufen und dass es das Event wirklich gibt“, erklärte Susanne Baumer von den Marktwächtern Digitale Welt. Auch Tickets für Veranstaltungen, deren Termin noch nicht feststeht – zum Beispiel für Fußball-Finalspiele – werden bei Viagogo gehandelt.
Keine offizielle Verkaufsstelle
Die Verbraucherschützer warnen außerdem, dass die Viagogo-Website wie eine offizielle Verkaufsstelle für Tickets aussieht. Interessierte können Pläne der Halle und die Sitzbereiche per Mausklick ansteuern. Das wirkt professionell und sehr seriös.
Vor dem Kauf aus erster Hand informieren
Wer trotz aller Warnungen dennoch bei Viagogo oder Konkurrenten wie Stubhub Karten kaufen will, sollte vorher einen Blick auf die Website des Künstlers oder Veranstalters werfen. Dort gibt es verlässliche Informationen zum jeweiligen Event. Auch ein Besuch bei Ticket-Erstanbietern wie Eventim oder Ticketmaster empfiehlt sich. Mitunter werden auf dem Zweitmarkt auch Karten für Veranstaltungen angeboten, die noch gar nicht ausverkauft sind. Aus erster Hand sind die Tickets in der Regel aber billiger als bei Zweitmarktanbietern wie Viagogo & Co.
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