
Verstopfung kann nicht nur Erwachsene treffen, sondern auch Kinder. Oft löst sich das Problem von selbst oder lässt sich durch anderes Essen, viel Trinken und mehr Bewegung in den Griff bekommen. In hartnäckigen Fällen brauchen Kinder Hilfe durch Medikamente.
Anzeichen einer Verstopfung bei Kindern
Eigentlich sollen die Geschäfte der Kleinen flutschen – aber die Realität sieht manchmal ganz anders aus. Schätzungsweise bis zu 30 Prozent der Kinder plagen sich mit Verstopfung. Wenn die Beschwerden länger als etwa zwei Monate andauern, sprechen Ärzte von einer chronischen Verstopfung. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer akuten Verstopfung: Betroffene Kinder klagen dann oft über Bauchweh, das meist kurz anhält und wiederkehrt, und entleeren unter Schmerzen eine größere Menge harten Stuhl, der möglicherweise Blutspuren enthält. Die Häufchen gibt es außerdem meist nur selten, höchstens zweimal pro Woche. Daneben kommt es bei vielen Kindern zu unkontrollierten Stuhlabgängen – was bei Erwachsenen mit Verstopfung untypisch ist und Eltern fälschlich für Durchfall halten könnten.
Vielfältige Ursachen möglich
Die genauen Gründe für Verstopfung bei Kindern sind oft unklar. Möglicherweise handelt es sich um Folgen einer Darm- oder Allgemeinerkrankung, etwa bei einem fiebrigen Infekt. Auch Opioide, die manche Kinder als Arzneimittel gegen sehr starke Schmerzen bekommen, können als Nebenwirkung Verstopfung verursachen. Daneben gibt es seelische Ursachen – etwa der Aufenthalt in einer fremden Umgebung oder schwerwiegende Ereignisse wie die Trennung der Eltern. Manchen Kindern bereitet auch die Umgewöhnung von der Windel aufs Töpfchen oder vom Töpfchen zur Toilette Schwierigkeiten, oder sie plagen sich infolge einer Ernährungsumstellung. Vor allem, wenn die Kleinen nicht genug trinken oder zu wenige Ballaststoffe aufnehmen, begünstigt das Verstopfung. Bei Säuglingen kann der Wechsel von Muttermilch auf Flaschennahrung ursächlich sein.
Teufelskreis kann zur Verstopfung führen
Wenn die Verstopfung bei kleinen Kindern chronisch wird, hängt das oft mit einem Teufelskreis zusammen: Das Kind hält Stuhl zurück, der sich dadurch verhärtet und bei der nächsten Entleerung Schmerzen bereitet. Das Kind leitet daraus ab, dass Stuhlgang grundsätzlich wehtut, und versucht ihn zu vermeiden. Dann kneift es zum Beispiel die Gesäßmuskeln zusammen, macht die Beine oder gleich den ganzen Körper steif oder schaukelt vor und zurück. Auf diese Weise schiebt es die Darmausscheidungen nach oben, was das Problem aber natürlich nicht löst, sondern verschlimmert. Denn der Stuhl wird mehr und härter – und das nächste Geschäft noch schmerzhafter. Infolge dieser sogenannten „Verstopfungsschleife“ können sich große Mengen Stuhl im Darm anhäufen.
Wann ein Arztbesuch und Medikamente nötig sind
Wenn die Beschwerden durch allgemeine Maßnahmen nicht vergehen siehe Tipps, das Kind über Schmerzen klagt oder Blut im Stuhl hat, sollten Eltern zum Kinderarzt gehen. Er schließt gefährliche Ursachen aus und berät wenn nötig bei der Auswahl der Arzneimittel. Eine chronische Verstopfung lässt sich oft nur mit medikamentöser Unterstützung durchbrechen. Außerdem wichtig: Eine gute Po-Pflege und wenn nötig das Auftragen von zinkoxidhaltiger Salbe, etwa das Präparat Mirfulan, auf kleine Risse im Analbereich. Die können Schmerzen beim Stuhlgang verursachen und Kinder in den „Toiletten-Teufelskreis“ treiben.
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Der Artikel gibt für meinen Geschmack zu viele medikamentöse Ansätze an. Wichtiger ist es, auf eine insgesamt gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst ("5 am Tag"), ausreichend Flüssigkeit und viel Bewegung zu achten. Mein Sohn hatte heute mit knapp 6 Jahren das erste Mal in seinem Leben eine leichte Verstopfung - nachdem er gestern etwas reichlich Kinderschokolade gegessen hatte. Sonst isst er SEHR wenig Süßes, vielleicht einmal die Woche ein Stück Schoko oder ein paar Gummibärchen. Heute Abend gibt es Sauerkraut!! ;o) Allen kleinen Mäusen wünsche ich gute Besserung!