Versicherungs­makler-App Versicherungs-Apps im Test enttäuschend

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Versicherungs­makler-App - Versicherungs-Apps im Test enttäuschend

Sich bequem via Smartphone über Versicherungen informieren und beraten lassen. Das versprechen Gratis-Apps. Wir wollten wissen, wie gut das funk­tioniert und haben sechs Angebote getestet. © Stiftung Warentest / René Reichelt

Die Stiftung Warentest hat Makler-Apps getestet. Mit ihnen soll der Versicherungs­vergleich bequem auf dem Smartphone gelingen – wie auch die Optimierung des eigenen Versicherungs­bestands, persönliche Beratung inklusive. Im Test: Sechs Angebote, hinter denen ein Versicherungs­makler steht. Darunter der Verivox Versicherungs­manager sowie das Check24 Versicherung­scenter in der Check24-App. Testfazit: Die digitalen Makler sind kaum empfehlens­wert. Nur zwei schafften das Qualitäts­urteil Befriedigend.

Versicherungs­makler-App Testergebnisse für 6 Digitale Makler Apps 01/2020

Liste der 6 getesteten Produkte
Digitale Makler Apps 01/2020 - Mit ganz­heitlicher Ver­sicherungs­beratung
  • Clark Hauptbild
    Clark
  • Knip Hauptbild
    Knip
  • Treefin Hauptbild
    Treefin
  • Verivox Versicherungsmanager Hauptbild
    Verivox Versicherungsmanager
  • Wefox Hauptbild
    Wefox
Digitale Makler Apps 01/2020 - Ohne ganz­heitliche Ver­sicherungs­beratung
  • Check24 Versicherungscenter Hauptbild
    Check24 Versicherungscenter

Versicherungs­makler mit vielen Rechten und viel Verantwortung

Was vielen auf den ersten Blick nicht klar ist: Wer eine der getesteten Apps auf dem Smartphone herunter­lädt und sich zu seinem Versicherungs­bedarf oder einem Tarif beraten lässt, wendet sich häufig an einen Versicherungs­makler. Ein Makler berät und betreut Kunden individuell, in der Regel lang­fristig. Er über­nimmt Verantwortung dafür, dass ein Kunde nicht unter- oder über­versichert ist. Für Fehlberatungen haftet der Makler. In der App unter­schreiben Nutzer häufig ein Maklermandat – per Finger auf dem Smartphone. Der Makler darf dann mit Zustimmung des Kunden für ihn Verträge abschließen und kündigen.

„Dein Tarif ist okay, es geht auch güns­tiger“

Ein Schwer­punkt des Test von Makler-Apps war deshalb die Beratungs­qualität. Anhand von vier Test­szenarien wurde die Beratung und Betreuung durch den Makler geprüft. Unsere Test­kunden wollten wissen, wie der Versicherungs­makler eine sehr gute private Haft­pflicht­police sowie eine von Finanztest nur mit Ausreichend bewertete Zahn­zusatz­police einschätzt (Vergleich Zahnzusatzversicherung). Auffällig häufig lautete die typische Empfehlung etwa: „Dein Tarif ist okay, aber es gibt auch etwas Güns­tigeres.“ Außerdem sollte der App-Makler eine Berufs­unfähigkeits­police der Test­person einschätzen. Auch die ganz­heitliche Beratung haben wir unter die Lupe genommen: „Bin ich insgesamt gut versichert?“

Das bietet der Test Versicherungs-Apps der Stiftung Warentest

Gratis-Apps im Test. Die Experten der Stiftung Warentest haben fünf beliebte Gratis-Apps getestet, deren Anbieter registrierte Versicherungs­makler sind und als sechstes Angebot das Versicherung­scenter in der Check24-App. Zur Klar­stellung: Wir haben nicht die so genannten Vergleichs­portale von Check24 und Verivox getestet.

Hintergrund. Wir erklären, was ein „digi­taler Versicherungs­makler“ ist und wie solche Makler-Apps funk­tionieren. Sie erfahren, was es mit den Begriffen Auskunfts­voll­macht, Maklervoll­macht oder Maklermandat auf sich hat.

Prüf­punkte. Ein Schwer­punkt unseres Tests war die Beratungs­qualität. Außerdem haben wir getestet, ob Kunden klar wird, dass sie sich an einen Versicherungs­makler wenden und welche Konsequenzen das hat. Wir prüften, ob Nutzer ihre Versicherungs­verträge einfach in die App hoch­laden können und ob die Apps Daten senden, die für ihre Funk­tion nicht nötig sind. Auch die AGB und die Daten­schutz­bestimmungen haben wir uns angesehen.

Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus Finanztest 1/2020.

Eine Makler-App nutzen – so läuft es ab

Versicherungs­makler-App - Versicherungs-Apps im Test enttäuschend

In einer Makler-App registriert sich ein Kunde mit seine persönlichen Daten und hinterlegt einen oder mehrere Versicherungs­verträge. Mit seiner Unter­schrift bestätigt er, dass die App Vertrags­daten vom Versicherer abfragen darf. Anschließend kann er sich beraten lasssen. © Stiftung Warentest / René Reichelt

Versicherungs­verträge ins Smartphone laden

Die Test­kunden haben auf ihrem Smartphone ihre bestehenden Versicherungen angegeben. Die App hat die Verträge dann vom Versicherer ange­fordert und in die App hoch­geladen. Oft konnten Test­kunden ihre Versicherungs­scheine auch abfotografieren und hoch­laden. Dann ging es meist schneller.

Beratungs-Chat oft stan­dardisiert

Kunden können sich meist aussuchen, ob sie mit dem Makler per Chat, Telefon, E-Mail, SMS und Video­telefonie kommunizieren wollen. In den meisten Apps wurde gechattet. Bei Check24 und Tree­fin gibt es keinen Beratung­schat, hier wird über­wiegend telefoniert oder per E-Mail beraten.

Dieses Thema wurde am 10.12.2019 voll­ständig aktualisiert. Ältere Nutzer­kommentare beziehen sich auf die Vorunter­suchung zum Thema Versicherungs­makler-Apps.

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LJAqua am 26.01.2021 um 13:44 Uhr
Clark großes Datenleck

Clark hat meinen Versicherungsschein einem anderen User angezeigt. Dieser konnte diesen runterladen und speichern.
Zum Glück hat dieser ehrliche User mich in Kenntnis gesetzt.

t.hammer am 28.05.2020 um 11:32 Uhr
feelix fehlt beim Test

@Stiftung_Warentest
Danke für die Antwort.
Die Ermittlung der Download-Zahlen macht aus meiner Sicht nur bedingt Sinn. Im Fall feelix wurde Mitte 2019 eine neue App im Store veröffentlicht und die vorherige App deaktiviert. Insofern werden die Download-Zahlen neu gerechnet.

Superhelli am 11.04.2020 um 12:35 Uhr
Clark - Extrem unseriöses Geschäftsmodell

Sicherlich sind die Vergleich-Apps für Leute die überhaupt keine Versicherungen besitzen und keine Ahnung haben eine Hilfe.
Allerdings bleibt die Leistung extrem hinter den Versprechen zurück. Es ist mit nichten so, dass auf Basis einer übermittelten Versicherungspolice ein dem Versicherungsumfang entsprechendes Vergleichsangebot erstellt wird. Damit vergleiche ich Äpfel mit Birnen.
Beispiel Hausrat: Jemand hat eine höhere Versicherungssumme abgeschlossen, und bekommt nun ein völliges Standardprodukt, was natürlich günstiger ist.
Noch krasser wird es bei der Berufsunfähigkeitsversicherung. Clark empfiehlt auch Menschen mit Mitte 40 noch einen Wechsel, obwohl ein guter Tarif vorhanden ist. Dadurch riskiert der Versicherte den kompletten Schutz, beispielsweise durch fehlende Angabe von Vorerkrankungen. Es steht primär die Abschlussprovision im Fokus, daher Finger weg von Clark & Co.!

bikerin68 am 19.12.2019 um 05:57 Uhr
Vorsicht vor Check24 Maklermandat!

Man kennt ja selbst die Reaktion, wenn mal wieder seitenweise Datenschutzbestimmungen bzw. PDF-Dokumente über Vertragsdetails eingeblendet werden, denen dann zugestimmt werden muss – so auch bei der Sache mit der Übersicht über all seine Versicherungen. ABER – die Tatsache, dass dort ein Haken versteckt ist, der besagt, dass man Check24 mit der Zustimmung ein MAKLERMANDAT erteilt, ist absoluter Betrug! Aufgekommen ist das Ganze eigentlich nur, weil der Betreuer meiner Kfz-Versicherung mir eine enttäuschte Mail geschrieben hat, sodass ich von dieser Tatsache erstmalig durch Zufall nach 1/2 Jahr erfahren habe. Ich habe mir sofort das komplette Schreiben von Check24 an meine Kfz-Versicherung von dieser zusenden lassen und bekam einen kompletten – und das ist echt der Hammer – durch mich, aber nicht meine eigene Unterschrift, sondern eine eigens am Computer kreierte, unterzeichneten Vertrag über die Erteilung des Maklermandates an Check24! Der Widerspruch läuft jetzt über meinen Anwalt.

Profilbild Stiftung_Warentest am 11.12.2019 um 15:13 Uhr
feelix fehlt beim Test

@t.hammer: Wir haben für die Auswahl der Versicherungsmakler-Apps im Test – anders als im Test 10/2017 – zusätzlich die Downloadzahlen im App- und Playstore zu Grunde gelegt. Die Apps sollten vergleichsweise häufig installiert sein und mindestens 10 000 Downloads aufweisen. Dieses Kriterium erfüllte die Feelix-App nicht.(PH)