In Haushalten mit Hausratversicherung sind Musikinstrumente automatisch versichert, denn sie gehören zum Hausrat. Der Schutz gilt sogar auf Reisen, die nicht länger als drei Monate dauern – bei manchen Policen auch länger. Diese Außenversicherung greift aber nicht auf dem Transport, sondern nur solange das Instrument sich in einem geschlossenen Gebäude befindet, beispielsweise im Hotelzimmer, nicht aber im Wohnmobil.
Die Hausratpolice springt auch nicht nach jeder Art von Schaden ein. Sie greift nur bei Brand, Blitzschlag, Explosion, Einbruchdiebstahl, Raub, Vandalismus oder Schäden durch Leitungswasser, Sturm oder Hagel. Schon bei einfachem Diebstahl – wenn beispielsweise ein Fenster auf Kipp steht und Diebe ohne große Umstände ins Haus einsteigen können – zahlt die Versicherung oft nicht oder nur teilweise.
Außerdem gibt es einige entscheidende Ausschlüsse. Als Wasserschaden gilt zum Beispiel nur ein Schaden durch Leitungswasser. Stand ein Putzeimer auf dem Klavier und kippt dann um, ist der Schaden durch das Putzwasser nicht versichert. Bei „Brand“ muss es sich um eine offene Flamme handeln. Sengschäden – etwa Zigarettenflecken – sind nicht gedeckt. Überspannungsschäden – zum Beispiel an der E-Gitarre – sind nur bei manchen Anbietern automatisch mitversichert.
Auch Liegenlassen, Vergessen oder Herunterfallen ist nicht versichert. Wer zuhause das Cello abstellt und dabei den Ständer verfehlt, muss den Schaden selber zahlen.
Ausgeschlossen sind häufig auch die Instrumente von Profimusikern: Der Hausratschutz greift nur, wenn das Instrument lediglich dem Hobby des Kunden dient.
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@tobytimber:
Vielen Dank für den Hinweis. Im Artikel geht es nicht nur um Streichinstrumente.
Die häufigsten Schäden sind Transportschäden.
Witterungsschäden sind oft ausgeschlossen. Musikinstrumentenversicherungen sind sehr individuell. Wem eine Absicherung gegen Schäden durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit wichtig ist, der sollte sich gezielt bei Versicherungen oder Vesicherungsmaklern danach erkundigen. (TK)
Viel wichtiger als Sonneneinstrahlung im Auto ( eigentlich klar dass man seine Geige da nicht liegen lässt) finde ich Schäden durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter und meist in klimatisierten Konzertsälen. Kontrabässe oder Celli sind hier sehr gefährdet. Diese Schäden machen im Winter 50% meiner Arbeit aus ( Geigenbauwerkstatt). Dies wird aber nicht von jeder Versicherung gezahlt. Infos hierzu fehlen im Test leider.
@ Till_Wollheim: Gute Geige für Kinder und Anfänger sind durchaus für 1000€ zu haben, dass Nigel Kennedy da vielleicht andere Vorstellungen hat, ist klar, aber eine gute Geige muss nicht 50.000€ kosten.
Das klingt so, als ob eine gute Geige vielleicht 1500 oder 3000 € kostet. Das ist dann eine ausreichende Geige. Eine gute Geige kostet über 50'000 € und eine sehr gute weit mehr als ein Haus!! Bis hin zu 15 Millionen!! Till