Versicherungen für Musik­instru­mente

Hausrat­versicherung: Nur begrenzter Schutz

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In Haushalten mit Hausrat­versicherung sind Musik­instru­mente auto­matisch versichert, denn sie gehören zum Hausrat. Der Schutz gilt sogar auf Reisen, die nicht länger als drei Monate dauern – bei manchen Policen auch länger. Diese Außen­versicherung greift aber nicht auf dem Trans­port, sondern nur solange das Instru­ment sich in einem geschlossenen Gebäude befindet, beispiels­weise im Hotel­zimmer, nicht aber im Wohn­mobil.

Die Hausrat­police springt auch nicht nach jeder Art von Schaden ein. Sie greift nur bei Brand, Blitz­schlag, Explosion, Einbruch­diebstahl, Raub, Vandalismus oder Schäden durch Leitungs­wasser, Sturm oder Hagel. Schon bei einfachem Diebstahl – wenn beispiels­weise ein Fenster auf Kipp steht und Diebe ohne große Umstände ins Haus einsteigen können – zahlt die Versicherung oft nicht oder nur teil­weise.

Außerdem gibt es einige entscheidende Ausschlüsse. Als Wasser­schaden gilt zum Beispiel nur ein Schaden durch Leitungs­wasser. Stand ein Putz­eimer auf dem Klavier und kippt dann um, ist der Schaden durch das Putz­wasser nicht versichert. Bei „Brand“ muss es sich um eine offene Flamme handeln. Seng­schäden – etwa Ziga­retten­flecken – sind nicht gedeckt. Über­spannungs­schäden – zum Beispiel an der E-Gitarre – sind nur bei manchen Anbietern auto­matisch mitversichert.

Auch Liegenlassen, Vergessen oder Herunter­fallen ist nicht versichert. Wer zuhause das Cello abstellt und dabei den Ständer verfehlt, muss den Schaden selber zahlen.

Ausgeschlossen sind häufig auch die Instru­mente von Profimusikern: Der Hausrat­schutz greift nur, wenn das Instru­ment lediglich dem Hobby des Kunden dient.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.08.2013 um 09:43 Uhr
    Trocknungsschäden

    @tobytimber:
    Vielen Dank für den Hinweis. Im Artikel geht es nicht nur um Streichinstrumente.
    Die häufigsten Schäden sind Transportschäden.
    Witterungsschäden sind oft ausgeschlossen. Musikinstrumentenversicherungen sind sehr individuell. Wem eine Absicherung gegen Schäden durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit wichtig ist, der sollte sich gezielt bei Versicherungen oder Vesicherungsmaklern danach erkundigen. (TK)

  • tobytimber am 08.08.2013 um 19:12 Uhr
    Trocknungsschäden

    Viel wichtiger als Sonneneinstrahlung im Auto ( eigentlich klar dass man seine Geige da nicht liegen lässt) finde ich Schäden durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter und meist in klimatisierten Konzertsälen. Kontrabässe oder Celli sind hier sehr gefährdet. Diese Schäden machen im Winter 50% meiner Arbeit aus ( Geigenbauwerkstatt). Dies wird aber nicht von jeder Versicherung gezahlt. Infos hierzu fehlen im Test leider.
    @ Till_Wollheim: Gute Geige für Kinder und Anfänger sind durchaus für 1000€ zu haben, dass Nigel Kennedy da vielleicht andere Vorstellungen hat, ist klar, aber eine gute Geige muss nicht 50.000€ kosten.

  • Till_Wollheim am 08.08.2013 um 13:09 Uhr
    Eine gute Geige über Tausend Euro??

    Das klingt so, als ob eine gute Geige vielleicht 1500 oder 3000 € kostet. Das ist dann eine ausreichende Geige. Eine gute Geige kostet über 50'000 € und eine sehr gute weit mehr als ein Haus!! Bis hin zu 15 Millionen!! Till