
Nasse Sneakers lassen sich verschmerzen. Wenn der Keller vollläuft, sieht es oft schon anders aus. Kann eine Starkregenpolice geeigneten Schutz bieten? © imago / Ralph Peters
Unwetterschäden können schnell fünfstellige Beträge kosten. Dagegen schützt in der Regel eine Elementarschadenpolice für Wohngebäude und Hausrat. Nun bietet der Versicherer Barmenia Direkt über seine Internetseite eine separate Starkregenversicherung an. Die Police hat eine Laufzeit von zwölf Monaten und endet automatisch. Finanztest hat das Angebot unter die Lupe genommen und sagt, was davon zu halten ist.
[Hinweis 01.09.2020]: Angebot eingestellt
Das Angebot ist seit dem 1. Januar 2010 nicht mehr erhältlich. Barmenia Direkt hat den Verkauf eingestellt.
Vollgelaufene Keller, Gebäudeschäden, Sturzfluten
Starkregen liegt vor, wenn in kurzer Zeit so viel Niederschlag fällt, dass er nicht schnell genug im Boden versickern oder über Abwasserkanalsysteme abgeleitet werden kann. Das Tückische daran: Starkregen kann überall vorkommen und zu vollgelaufenen Kellern, Schäden am Gebäude und Hausrat, Überschwemmungen und Sturzfluten führen. Im Jahr 2016 lag die Summe für solche Elementarschäden, also durch Naturgefahren ausgelöste Schäden, im Schnitt bei 5 600 Euro.
Tipp: Welche Policen Hausbesitzer und Mieter brauchen, erklären wir in unserem Special Unwetter: Welche Versicherung zahlt für die Schäden?
Das Angebot der Barmenia Direkt
Starkregenversicherung für zwölf Monate. Eigentümer und Mieter können die Versicherung nur online abschließen und via Kreditkarte oder Paypal zahlen. Die Police gilt an jedem Wohnort in Deutschland, sie läuft zwölf Monate, und der Schutz endet automatisch. Der Versicherer leistet für Schäden am Gebäude sowie die Zerstörung, Beschädigung oder den Verlust von Hausrat nach einer Überschwemmung und Rückstau, wenn ausschließlich Starkregen der Auslöser war.
Es gibt drei Tarifvarianten:
- Absicherung von 1 000 Euro für 9,99 Euro im Jahr,
- Absicherung von 5 000 Euro für 31,99 Euro im Jahr,
- Absicherung von 10 000 Euro für 39,99 Euro im Jahr.

Vorteile: Kurze Wartezeit, keine Selbstbeteiligung
Der Versicherungsschutz beginnt 24 Stunden nach Abschluss der Versicherung. Außerdem verlangt der Versicherer im Schadensfall keine Selbstbeteiligung.
Nachteile: Niedrige Versicherungssummen, kein langfristiger Schutz
Um ein Wohngebäude ausreichend gegen einen größeren Gebäudeschaden abzusichern, sind Versicherungssummen von 1 000 Euro bis 10 000 Euro zu niedrig. Erste Wahl ist eine Elementarschadenpolice als Ergänzung zur Gebäudeversicherung (siehe Test Wohngebäudeversicherung). Der Gebäudeversicherer kommt dann nach Schäden durch eine Überschwemmung in der Regel für Schäden auf – und zwar bis zum versicherten Gebäudewert, zum Beispiel 200 000 Euro. Ein weiterer Nachteil: Die Police endet automatisch nach zwölf Monaten Laufzeit. Kunden können die Versicherung danach erneut abschließen. Wer sich langfristig versichern will, muss regelmäßig an den Neuabschluss denken.
Für wen kommt die Starkregenversicherung in Frage?
Die Barmenia Direkt-Police kann für Hauseigentümer in Betracht kommen, die keinen Elementarschadenschutz bekommen, etwa weil sie in einem Hochwasserrisikogebiet wohnen oder ihnen eine Naturgefahrenversicherung zu teuer ist. Sie können mit der Barmenia Direkt-Police zumindest einen Teil eines größeren Schadens absichern.
Schutz für Hausrat im Einzelfall sinnvoll
Wer sich gegen Überflutungen durch Starkregen absichern will, sollte eine Gebäudeversicherung und eine Hausrat-Police haben. Geht es um Möbel, Inventar und Gebrauchsgegenstände im Privathaushalt, empfiehlt sich eine Hausrat-Police für diejenigen, die Schäden am oder den Verlust von Hausrat finanziell nicht ausgleichen können. Ergänzend kann auch der Elementarschadenschutz über den Hausratversicherer abgeschlossen werden.
Tipp: Mit unserem Vergleich Hausratversicherung finden Sie günstige und passende Policen. Vergleichen lohnt sich: Die Preisunterschiede betragen bis zu mehreren hundert Euro!
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