
Die Deutschen entdecken Elektrofahrräder. Die Verkaufszahlen gehen steil nach oben. E-Bikes, die mehr als 25 Kilometer pro Stunde schnell sind, müssen versichert werden. Oft ist ein Mofa-Führerschein notwendig. test.de hat die Preise von neun Kfz-Haftpflicht- und Teilkaskoversicherern verglichen.
E-Bikes auf dem Vormarsch
Rund 200 000 Elektrofahrräder verkauften die Händler im vergangen Jahr in Deutschland. Das sind 33 Prozent mehr als im Jahr 2009. Bei der ersten Kategorie Elektrofahrräder unterstützt der Motor den Radler nur, wenn er auch in die Pedale tritt. Sie heißen Pedelecs (Pedal Electric Cycle). Der Elektromotor ist auf eine Leistung von 250 Watt begrenzt und schaltet sich automatisch ab, wenn der Radler 25 Kilometer pro Stunde (km/h) erreicht. Das schnellere E-Bike fährt im Gegensatz dazu auch ohne Muskelkraft. Ähnlich wie ein Mofa hat es einen Gasbaudenzug am Lenker. Bei ihnen endet die Motorunterstützung erst bei 45 km/h. Die Motorleistung reicht bis 500 Watt.
Versicherung, Kennzeichen und Führerschein
Auch verkehrsrechtlich gibt es zwischen beiden Arten Elektrorädern erhebliche Unterschiede. Die schnelleren Räder dürfen ohne Kfz-Versicherung und Versicherungskennzeichen nicht auf die Straße. Der Fahrer braucht eine Betriebserlaubnis, die EU-Typengenehmigung und einen Führerschein, wenn er nach dem 1. April 1965 geboren ist. Die Mofa-Führerscheinprüfung können Jugendliche ab 15 Jahren ablegen. Schnelle E-Bike-Fahrer dürfen nur Radwege außerorts frei befahren. In Orten ist es untersagt. Es sei denn, der Motor ist ausgeschaltet oder der Radweg für Mofas extra freigegeben. Helmpflicht besteht für den Fahrer nicht.
Tipp: Als Radler sollten Sie dennoch einen passgenauen guten Fahrradhelm tragen. Der Test vergleicht 25 Fahrradhelme und 4 Kinderhelme.
Schnelleres E-Bike versichern
Ein schnelleres Elektrorad versichern Fahrer mit einer Mofa- oder Mopedversicherung. test.de hat die Preise verglichen. Die meisten großen Versicherer haben eine solche Police im Angebot. Die Gesellschaften geben für die kleinen Gefährte ein Saisonkennzeichen aus. Das Versicherungsjahr beginnt am 1. März. Die Versicherungsverträge laufen alle bis 29. Februar 2012. Die Versicherer senken die Preise jeden Monat zu dem der Fahrer sein Elektrorad jeweils später im Versicherungsjahr anmeldet. Viele günstige Autoversicherer bieten jedoch E-Bikes überhaupt keinen Schutz an.
WGV hat günstigen Tarif
Ein günstigstes Angebot für das starke E-Bike hat von den ausgewählten Versicherern die WGV. Fahrer, die ab Juli einen Vertag haben wollen, zahlen dort 34 Euro. Die Deckungssumme beträgt für alle Tarife im Vergleich 100 Millionen Euro pauschal. Will der Fahrer auch eine Teilkasko als Diebstahlschutz, kostet ihn das bei der WGV 63 Euro zusammen bei 150 Euro Selbstbeteiligung. Auch die Huk-Coburg hat ein ähnlich günstiges Angebot, 34,50 Euro für die Haftpflicht und 63 Euro für Haftpflicht und Teilkasko. Von Fahrern unter 23 Jahren verlangt die Huk mehr: Sie zahlen ab 1. Juli 54 Euro für die Haftpflicht und 91,50 Euro einschließlich Teilkasko. Die Altersgrenze, ab der die Beiträge sinken, legen die Versicherer selbst fest. Bei HDI etwa sind es 29 Jahre. Die teuersten Angebote im Schnelltest haben die R+V und der ADAC. Für Nicht-ADAC-Mitglieder kostet die Mofa-Haftpflicht 52 Euro und die eingeschlossene Teilkasko 95 Euro. Die Tabelle nennt jeweils neun Angebote für Kfz-Haftpflicht und für Verträge mit eingeschlossener Teilkasko.
Tipp: Test Elektrofahrräder
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@ Barthi: Das Versicherungsjahr für die Mofa- und Mopedversicherung (Versicherungskennzeichen) läuft im Regelfall vom 1. März bis zum 29. Februar des Folgejahres. So steht es auch im Begleittext zu den E-Bikes unter "Schnelleres E-Bike versichern". Die Versicherer senken die Preise jeden Monat zu dem der Fahrer sein Elektrorad jeweils später im Versicherungsjahr anmeldet. Die in der Tabelle ausgewiesenen Beiträge unterstellen, dass der Versicherungsbeginn der 1. Juli 2011 ist (so steht es unter der Tabelle). Das heißt also, dass die Prämien für einen Versicherungsschutz von 8 Monaten (1. Juli 2011 bis 29. Februar 2012) gelten. Anschließend würde dann die Prämie für ein ganzes Versicherungsjahr fällig, die dann entsprechend höher ist.
Die Angaben zu den Preisen sind nichtssagend, wenn man nicht weiß, in welchen Zeitraum man dies bezahlt. In welcher Zeit ist das gemessen?
unser Winora 3rd Avenue ist gut ein Jahr alt und fährt meist bei schönem Wetter. Im vorigen Jahr kamen wir allerdings einmal in kräftigen Regen und danach fiel die Steuerung wegen Korrosion aus. Die Werkstatt tauschte das Teil gegen ein anderes aus. Etwa ein Jahr später erwischte uns wieder starker Regen, aber die neue Steuerung wiegte uns in Sicherheit. Doch weit gefehlt, sie fiel auch aus und als ich Sie öffnete lag die unvergóssene Elektronik regelrecht im Wasser. Das Gehäuse war nicht geichtet. Auch der Akku mußte erst auf der Heizung getrocknet werden, bevor er wieder normal funktionierte. Die Werkstatt rät nun, Plastiktüten über die Teile zu ziehen - oder besser nie in Regen zu kommne.
@Erwin1952: Bei der Modellauswahl war uns wichtig dass ein möglichst breites Spektrum der angebotenen Ausstattungen abgebildet wird. Im ausgewählten Preissegment fanden wir Räder mit und ohne Federgabel und Federsattelstütze, mit Vorderrad-, Mittel- und Hinterradmotoren, Nabendynamos und Seitenläufer sowie hydraulische und mechanische Felgen-, Scheiben-, Rollen- und Rücktrittbremsen. Damit kommen wir dem Leserinteresse entgegen. Die Ausstattungswünsche sind dort nämlich ebenso unterschiedlich wir die gewünschte Preisklasse.
Es ist ja vielleicht noch verständlich wenn test nur eine sehr begrenzte Zahl an Marken-Elektrofahrrädern ankaufen und testen konnte. Dass man aber die Modelle von Kalkhoff, Kreidler und Raileigh mit HS-Bremssystem einkauft und das Modell von KTM mit gewöhnlichen Bremsen, das leuchtet mir überhaupt nicht ein. Das exakt mit Kalkhoff vergleichbare Modell wäre das Severo 8 M mit HS-Bremsen gewesen. So kann man m. E. nicht vorgehen. Entweder man vergleicht Modelle mit gleicher Ausstattung oder man wählt andere Kategorien. Hier wurden aber Äpfel mit Birnen verglichen. Schade!