Glas und Biokunststoff – viele Kunden halten diese Materialien für sinnvoller als herkömmliches Plastik. Das stimmt oft nicht.
Die Illusion vom Biokunststoff
Mais, Kartoffeln, Holz sind nachwachsende Rohstoffe für biobasierte Packungen. Sie sind leicht, es fallen weniger Treibhausgase an als für die Herstellung erdölbasierten Plastiks. Doch die Vorteile verflüchtigen sich laut Umweltbundesamt. So wird etwa Mais oft unter Einsatz von Düngemittel und Pestiziden in Monokulturen angebaut. Wird er für Verpackungen genutzt, fällt er als Nahrungsmittel weg. Und Biopackungen enthalten wie herkömmliches Plastik Zusatzstoffe. Das gilt auch für Kreidepackungen, die mit Kunststoff vermischt sind. Viele Alternativpackungen werden verbrannt statt recycelt, weil sie sich in Müllverwertungsanlagen nicht aussortieren lassen. Forscher arbeiten an neuen Konzepten.
Das Scheitern der Kompostpackung
Es ist unwahrscheinlich, dass Packungen aus pflanzlichen oder fossilen Rohstoffen hierzulande verrotten. Was sich „kompostierbar“ nennt, muss in 12 Wochen bei 60 Grad Celsius zu 90 Prozent abgebaut sein. Das klappt meist noch nicht – etwa weil auf Komposthaufen keine 60 Grad herrschen und in Kompostieranlagen Biomüll oft schon nach vier Wochen verwertet wird. Die Packungen werden derzeit noch verbrannt.
Mythos Glasflasche
Glas-Mehrwegflaschen für Mineralwasser können zwar bis zu 50-mal befüllt und gut recycelt werden, aber der Energieaufwand für die Herstellung ist hoch. Und sie sind schwer: Für Transporte weiter als 100 Kilometer sind leichte Kunststoff-Mehrwegflaschen besser, da Lkws weniger Sprit brauchen. Einwegplastikflaschen bleiben dagegen auf der Strecke. Auch wenn viele wegen des Pfands in den Handel zurückkehren und recycelt werden – nur jede Dritte kann zur neuen Flasche werden.
Milch besser im Karton
Auch für Milch sind Glas-Mehrwegflaschen nur ideal, wenn sie von regionalen Abfüllern stammt. Für Frischmilch von weiter weg sind leichte Kartons wie Tetrapak besser, da der Transport weniger Energie verbraucht. Das gilt besonders, wenn das Holz der Pappkartons aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Bio müllt mit
In herkömmlichen Supermärkten und Discountern ist Bio-Obst und -Gemüse oft in Plastik eingeschweißt. Die Verpackungen sollen verhindern, dass Bioware mit konventioneller Ware vermischt wird. Außerdem bieten sie viel Platz für Pflichtangaben wie Herkunft und Öko-Kontrollstelle. In reinen Bio-Märkten besteht das Risiko nicht. Pflichtangaben finden sich dort oft auf Tafeln.
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Leute, wer hat sich diesen Schwachsinn ausgedacht?
Ich sage nichts mehr. Auf keinen Fall mal reformieren.
Schönen abend noch euch allen
Nosch
Meines Erachtens wurde es so um 2000 eingeführt. Das bedeutet, das wir alle für jegliche Vepackung schon im Laden einen gewissen Prozentsatz zahlen. Dafür werden alle Verpackungen kostenfrei entsorgt. So hies es damals. Oder irre ich mich da?
Die Praxis hat inzwischen aber gezeigt, das die Verantwortlichen dem nicht gewachsen sind.Bis auf ihre Gehälter. Will sagen anstatt ihrer Aufgabe gerecht zu werden, haben sie das Zeug im grossen Stiel an "Drittstaten" verscherbelt.
Und die Politik schaute wieder mal untätig zu. Auch die "Grünen".
Hinzu kommt dass seit einiger Zeit, zumindest in Berlin, die Lehrungen, von 2 Wochen auf 4 Wochen ausgedehnt wurden. Das gilt für Altglas sowie für die Gelbe Tonne.
Was ich auch nicht verstehe, warum müssen wir für Altpapier bezahlen? Sie bekommen einen fast reinen Rohstoff, ohne das ein einziger Baum gefällt werden muss.Übrigens die einzigen die 3x die Woche Leeren. Weil es bringt Geld.
MfG Nosch
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Unangemessener Umgangston
Unsere Umwelt erstickt in Plastik-Abfällen. Was für ein Albtraum!!!
Es ist erstaunlich und schlimm, dass wir das auf die leichte Schulter nehmen.
Ich habe einen interessanten Artikel mit 14 Tipps gefunden, den ich gerne zitieren möchte:
1. Coffee to go Becher anstatt den Einweg-Becher
2. Stoffbeutel für den Einkauf verwenden
3. Plastikbeutel fürs Gemüse vermeiden
4. Leitungswasser trinken (wir haben in Deutschland bestes Trinkwasser im Gegensatz zu anderen Ländern)
5. Keine Frischhaltefolie verwenden
6. eigene Trinkflasche kaufen
7. Reinigungsmittel selbst herstellen
8. waschbare Putzlappen verwenden
9. Finger weg von Plastik- und Einweggeschirr
...
(*Link vom Administrator gelöscht)
Schöne Grüsse
Kommentar vom Autor gelöscht.