
Läuft Heizöl aus, haften Öltankbesitzer, auch wenn sie keine Schuld trifft. Eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung kommt für den Schaden auf.
Wenige Tropfen Heizöl können Tausende Liter Wasser verseuchen. Wenn der Tank ausläuft oder die Rohre fürs Betanken kaputt gehen, haften oft die Grundstücksbesitzer. Der Schaden kann dann schnell in die Hunderttausende gehen. Schutz bietet eine Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung. Die Stiftung Warentest hat 43 Policen von 23 Versicherern untersucht und festgestellt: Gute Angebote gibt es schon für 23 Euro im Jahr.
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Öltank ausgelaufen – das kann teuer werden
Die Zahl der Unfälle hält sich zwar in Grenzen: 2017 zählte das Statistische Bundesamt 183 Unfälle mit „Heizölverbraucheranlagen“. Aber wenn so ein Öltank mal ausläuft, belaufen sich die Schäden oft auf fünf- oder gar sechsstellige Summen.
Hauseigentümer haftet auch, wenn er schuldlos ist
Beispiel: Eine Heizungsfirma baut Öltanks auf der Baustelle ordnungsgemäß ein, ein Arbeiter vergisst aber später eine Schelle wieder dranzuschrauben. Bei der ersten Heizöllieferung laufen 800 Liter Öl aus. Dass Spezialfirmen kontaminiertes Erdreich abtragen und Spezialisten Gesteinsschichten unterhalb des Hauses reinigen, kostet 30 000 Euro. Wer die Schelle vergaß, weiß keiner. Zahlen muss der Hauseigentümer. Zum Glück ist er versichert.
Gewässerschaden-Haftpflichtversicherungen im Vergleich
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt die Jahresbeiträge von 43 Gewässerschaden-Haftpflichtpolicen für unter- und oberirdische Tanks mit 3 000, 5 000 und 10 000 Liter Fassungsvermögen. Die Versicherungssummen reichen von 3 bis 50 Millionen Euro.
Tipps. Die Versicherungsexperten der Stiftung Warentest sagen, wie Sie durch einen Vertragswechsel viel Geld sparen und in welchen Fällen Hauseigentümer, die ober- und unterirdische Tanks nutzen, auf ihre Privathaftpflichtversicherung zurückgreifen können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 9/2019.
Preise vergleichen lohnt sich
Der Vergleich der Gewässerschaden-Haftpflichtversicherungen lohnt, die Preisunterschiede sind groß. Beim günstigsten Versicherer werden für einen oberirdischen 3000-Liter-Öltank 23 Euro Jahresbeitrag fällig, beim teuersten stolze 119 Euro – bei gleicher Versicherungssumme. Ein unter der Erde liegender 10 000-Liter-Tank lässt sich im günstigsten Fall für 50 Euro im Jahr versichern, während die teuerste Police 281 Euro kostet (und dabei sogar eine niedrigere Versicherungssumme hat).
Öltanks regelmäßig warten
Mängel kommen gerade bei älteren Anlagen durchaus vor, zum Beispiel wenn ein Tank spröde und undicht wird. Auch Rohrbrüche, kleine Risse in den Leitungen oder verstopfte Entlüftungen kommen vor. Sind Probleme erkennbar, muss der Besitzer sie sofort sachgerecht reparieren lassen. Sonst wird der Tank zur tickenden Zeitbombe.
Tipp: In bestimmten Fällen zahlt auch die Private Haftpflicht für Gewässerschäden. Unser Vergleich Privathaftpflichtversicherung zeigt, welche Policen Heizöltanks mitversichern.
Nutzerkommentare, die vor dem 20. August 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.
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