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Testergebnisse für 18 Veggie-SchnitzelIm Test: 18 Veggie-Schnitzel, davon 17 vegane und ein vegetarisches. Zwei Produkte sind Cordon bleus, drei tragen das EU-Biosiegel. 4 Schnitzel sind tiefgekühlt, 14 gekühlt. Wir kauften die Produkte von Oktober bis November 2022. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Januar 2023.
Sensorisches Urteil: 40 %
Wir brieten die Schnitzel in einer beschichteten Pfanne mit etwas Öl. Fünf geschulte Prüfpersonen prüften Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl. Jede Person verkostete die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen, auffällige oder fehlerhafte mehrmals. Deckten sich die Ergebnisse nicht, erarbeiteten die Prüfer einen Konsens als Bewertungsbasis.
Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–22 (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) der ASU durchgeführt. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach Paragraf 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB).
Ernährungsphysiologische Qualität: 15 %
Wir analysierten Grundnährstoffe, Fettsäurespektrum, Salz, Eisen – und falls deklariert – auch Vitamin B12. Danach berechneten wir den Beitrag einer 100-Gramm-Portion für die Ernährung eines Erwachsenen. Bewertungsbasis: Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Rohprotein: in Anlehnung an ASU-Methode
- Gesamtfett, jeweils vor und nach Zubereitung mit Speiseöl in der Pfanne: in Anlehnung an ASU-Methode
- Fettsäurespektrum: gemäß Methoden der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF)
- Trockenmasse/Wassergehalt: in Anlehnung an ASU-Methode
- Asche: in Anlehnung an ASU-Methode
- Kohlenhydrate: berechnet aus der Differenz von Gesamtfett, Rohprotein, Nahrungsfasern, Wasser und Asche zu Hundert.
- Physiologischer Brennwert: berechnet aus den Gehalten an Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten und Nahrungsfasern
- Natrium: gemäß ASU-Methode
- Eisen: gemäß ASU-Methode
- Vitamin B12: mittels Flüssigkeitschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie.
Schadstoffe: 20 %
Das Labor prüfte auf 3-MCPD-Ester, Glycidyl-Ester, Pestizide, Metalle, Mineralölkohlenwasserstoffe, Chlorat und Perchlorat.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Quecksilber, Blei, Kadmium, Gesamt-Arsen: nach Aufschluss gemäß ASU erfolgte die Messung gemäß ASU mittels ICP-MS.
- Nickel und Aluminium: nach Aufschluss gemäß ASU erfolgte die Messung in Anlehnung an ASU mittels ICP-MS.
- Pestizide: Gemäß ASU sowohl mittels Gaschromatographie als auch mittels Flüssigkeitschromatographie.
- Polare Pestizide (wie Glyphosat und seine Abbauprodukte), Chlorat und Perchlorat: mittels Flüssigkeitschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie.
- 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester: in Anlehnung an DGF-Methode mittels Gaschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie.
- Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH und MOAH): in Anlehnung DIN-Methode mittels online gekoppelter Flüssigkeits- und Gaschromatographie.
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Wir analysierten alle Produkte in Bezug auf die Anzahl an Keimen und auf Krankheitserreger.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Aerobe Gesamtkoloniezahl: gemäß DIN-Methode
- Enterobakterien, Salmonellen, Listeria monocytogenes, präsumtiver Bacillus cereus: gemäß ASU-Methode
- Schimmelpilze: gemäß ISO-Methode
Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Experten testeten, wie leicht sich Packungen öffnen und wieder verschließen und wie gut sich Inhalte entnehmen lassen. Sie bewerteten auch Verpackungsaufwand und Entsorgungshinweise.
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Testergebnisse für 18 Veggie-SchnitzelDeklaration: 15 %
Wir prüften, ob die Packungsangaben lebensmittelrechtlich korrekt und vollständig sind und beurteilten Zubereitungs- und Lagerhinweise. Drei Experten beurteilten Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
Weitere Untersuchungen
- Standen Soja, Mais oder Reis in der Zutatenliste, prüften wir auf typische Gensequenzen gentechnisch veränderter Organismen (GVO). In fast allen Proben fanden wir nichts. Nur im Schnitzel von Garden Gourmet analysierten wir zwei GVO-Spezies mit einem Anteil von 0,8 Prozent am Gesamtsoja. Das liegt unter der Kennzeichnungsgrenze von 0,9 Prozent, die in der EU gilt. Folgende Methoden setzten wir ein: Screening auf typische Gensequenzen von gentechnischen Veränderungen (P35S, T-nos, FMV gemäß ASU, EPSPS, pat, bar, Cry1Ab/Ac in Anlehnung an ASU), Identifizierung und Quantifizierung gentechnisch veränderter Sequenzen mittels spezifischen Real-Time-PCR-Verfahren
- Wir prüften die Schnitzel auf das Erbgut von mehr als 20 Tierarten. Vegane Produkte waren frei davon. Folgende Methode setzten wir ein: mittels LCD-Microarray prüften wir auf Rind/Bison, Schwein, Schaf, Ziege, Wasserbüffel, Pferd/Esel, Hase, Kaninchen, Känguru, Huhn, Pute, Gans, Stockente, Moschusente, Strauß, Kamel, Rentier, Reh, Rotwild, Damwild, Springbock, Hund, Katze, Fasan
- pH-Wert: elektrometrisch mittels Messelektrode
- Schutzatmosphäre: elektrometrisch mittels Messelektrode
- Glutamat: enzymatisch in Anlehnung an ASU-Methode
- Soja: mittels Enzym-Immuno-Assay
- Panade: Präparativ-gravimetrisch
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle per Sternchen *) gekennzeichnet. Lautete das Urteil für Schadstoffe oder für die Deklaration Ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
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Testergebnisse für 18 Veggie-Schnitzel-
- Beim Grillen oft belächelt oder ganz weggelassen: Gemüse. Mit unseren 9 Tipps für perfekte Gemüsespieße kann Gemüse jedoch zum Highlight Ihres Grill-Menüs werden.
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- Gelangt Titandioxid in den Körper, schädigt es womöglich das Erbgut. Seit 2022 ist es in Lebensmitteln verboten – aber in Kosmetik weiter erlaubt. Was Sie wissen sollten.
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- Der Kühlschrank hat verschiedene Temperaturzonen, denn warme Luft steigt nach oben. Wir zeigen Ihnen, was wohin gehört – und welche Lebensmittel keine Kühlung vertragen.
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Kommentarliste
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@Ralph.H: Bei Methylcellulose handelt es sich um einen Celluloseesther. Das weiße Pulver löst sich nur in kaltem Wasser und bildet eine Art Gel.
MC dient in verschiedenen Nahrungsmitteln, Kosmetikprodukten und Arzneimittel als Verdickungsmittel und Emulgator. In Tapetenkleister sowie zahlreichen anderen technischen Produkten wird sie als Klebe- und Bindemittel eingesetzt. Wie Cellulose ist MC unverdaulich, nicht allergen und nicht giftig.
Als Öle werden Frittieröle zum Vorfrittieren der Schnitzel verwendet. Die Fette sitzen in der Panade.
Ich bin leicht schockiert! Sie schreiben in ihrem Artikel so neutral, dass die Veggie-Schnitzel Methylcellulose enthalten. Als ob das eine Zutat wäre wie Obst oder Gemüse. Diese Methylcellulose wird in vielen Tapetenkleister als Klebe- und Bindemittel verwendet. Ich weiß nicht ob Menschen die sich bewusst gesund ernähren möchten (das unterstelle ich einfach mal wenn jemand ein Veggie-Produkt kauft), sich Tapetenkleister auf den Teller wünschen. Vermutlich wird es keine Studien dazu geben (weder positiv/negative Auswirkungen) was diese Zutat später noch im Darm anrichtet. Daher hätte ich mir bei solchen Zutaten eine kritischere Haltung gewünscht.
Zudem wird bei dem Test auch nicht darauf eingegangen was für ein Fett diesem Veggie-Schnitzel zugesetzt wurde. Gibt es unterschiede bei den verschiedenen Produkten? Welche Öl-/Fett Qualität verwendet die Industrie?
@famsch: Zum Produkt "vegane Mühlen Schnitzel" schreibt der Hersteller: Veganes Erzeugnis nach Art eines Schnitzels auf Basis von Soja, paniert, frittiert.
der Testsieger Rügenwälder wird mit Basiszutat ‚Soja’ genannt, auch beim Filtern. Lt. Herstellerseite sind die Zutaten aber: Trinkwasser, Weizenmehl, 11% Sojaproteinkonzentrat, Weizengluten, …