
Kein Fleisch, keine Milch, keine Eier und auch kein Honig – so ernähren sich echte Veganer. Ihre Anzahl ist klein. Doch vegan ist in. Wer sich aber ausschließlich von pflanzlicher Kost ernährt, muss darauf achten, wichtige Nährstoffe wie Eisen und Vitamin B12 in ausreichender Menge zu sich zu nehmen. Für kleine Kinder ist vegane Ernährung nichts.
Kochbücher mit veganen Rezepten sind der Renner
Der Umsatz mit Tofuwurst, Saitanschnitzeln und Pflanzenkäse habe sich in vier Jahren fast verdreifacht, meldet der Vegetarierbund. Sesamkekse auf Algensalat, Spaghetti mit Räuchertofu – auch Kochbücher mit veganen Rezepten boomen, so der Branchendienst Buchreport. Sie seien zur Hälfte für den Absatzzuwachs im Bereich Essen und Trinken 2013 verantwortlich. In Städten wie Berlin und Hamburg gibt es immer mehr vegane Restaurants. Erstaunlich: Nur 0,5 Prozent der Deutschen leben strikt vegan, so eine Umfrage der Universitäten Göttingen und Hohenheim.
Themenseite Vegetarisch und vegan essen.
Tierisches ist tabu
Veganer verzichten auf Honig und alle tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Käse. Pflanzenkost pur prägt den Speiseplan. Viele Anhänger nutzen auch keine Kleider und Alltagsgegenstände aus tierischem Material, etwa Wolle, Leder und Daunen. Diese Lebensweise soll Tiere vor Leid und Tod bewahren, die Umwelt schützen, die Gesundheit fördern. Teils stehen religiöse und ethische Motive dahinter.
Auf Nährstoffe achten
Nährstoffe aus Fleisch, Fisch, Milch, Eiern fehlen strikten Veganern, etwa Vitamin B12. Ein Mangel schädigt Nerven und Knochen. Veganer sollten Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 nutzen, da Pflanzen es gar nicht enthalten und bakteriell Gegorenes wie Sauerkraut nur in Spuren. Knochenstärkendes Kalzium aus Milch lässt sich durch kalziumreiches Gemüse wie Brokkoli ersetzen. Schwieriger ist das bei blutbildendem Eisen aus Fleisch: Zwar bietet etwa Grünkohl reichlich Eisen, aber der Körper kann es nicht so gut verarbeiten. „Veganer sollten ihre Nahrung bewusst zusammenstellen“, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Nur vegan essen ist nichts für Säuglinge und Kinder. Die DGE hält vegetarische Kost für gesünder. Vegetarier essen auch kein Fleisch, aber Käse, Ei, teils Fisch.
Tipp: Probieren Sie mal vegane Grillrezepte aus. Zucchini, Pilze, Paprika, Zwiebeln sollten viele Stunden mariniert werden – in Olivenöl, Kräutern, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Zitrone. 500 Rezepte für Vegetarier, Veganer und alle, die die fleischlose Küche lieben enthält das Buch Veggie. Französisch vegetarisch. Weitere Rezepte finden Sie auf der Themenseite Rezepte und Kochtipps.
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Wer sich für vegane Ernährung interessiert, ist bei der DGE ähnlich gut aufgehoben wie bei Tönnies oder Müllermilch. Die DGE tut sich schwer bei der Bewertung veganer Ernährung.( liegt wohl auch an der Besetzung ihrer Beiratsposten durch Milch- und Fleischlobbyisten) Stiftung Warentest wäre gut beraten, den nationalen Tellerrand mal zu verlassen und andere Quellen heranzuziehen z.B. pro vegan.info. Die Meldung" Für kleine Kinder ist die vegane Ernährung nichts", ist blanker Unsinn und enttäuschend.
Dieses noch ausführlich zur "Kompetenz" der DGE zur Kinderernährung:
http://www.provegan.info/de/infothek/detailseite-infothek/die-unserioesen-machenschaften-der-deutschen-gesellschaft-fuer-ernaehrung-dge-nachgewiesen-am/
Kommentar vom Autor gelöscht.
Die Einschätzungen zur veganen Kinderernährung sind fehlerhaft. Die weltweit größte ernährungswissenschaftliche Vereinigung, Academy of Nutrition and Diatetics, die kanadische ernährungswissenschaftliche Vereinigung, die US amerikanische und kanadische Vereinigung der Kinderärzte und der britische National Health Service kommen zu der Schlussfolgerung, dass eine gut geplante vegane Ernährung auch für Kinder, Schwangere und Stillende geeignet ist. Sie geben konkrete Empfehlungen, wie eine solche vegane Ernährung umsetzbar ist. Vorliegende Vergleichsstudien für den Erwachsenenbereich, insbesondere die Adventisten Studien, zeigen übrigens, dass die vegane Ernährung aus gesundheilicher Sichtweise eher besser abschneidet als die vegetarische Ernährung. Geringere Raten von Krebs, Diabetes, Fettleibigkeit und Bluthochdruck sind gesichert. Die Position der DGE ist konservativ. Sie ist nicht wissenschaftlich, sondern ideologisch motiviert.
Kommentar vom Autor gelöscht.