
Ausgesaugt. Im Vakuumbeutel halten sich viele Lebensmittel länger.
Lebensmittel bleiben länger frisch, wenn sie sauerstoffarm verpackt sind. Vier Geräte arbeiten gut.
Sauerstoff lässt Eisen rosten, Feuer brennen sowie Früchte und Gemüse braun anlaufen. Viele schädliche Keime brauchen ihn, um sich zu vermehren. Sowohl Oxidation als auch wachsende Bakterienkulturen verderben Lebensmittel. Dieser Prozess verläuft langsamer, wenn die Luft abgesaugt ist. Vakuumverpackt halten sich Fleisch, Wurst, Fisch und Käse viel länger als an der frischen Luft; auch Obst und Gemüse bleiben so länger frisch. Sie vorher zu blanchieren, verlängert in vielen Fällen die Haltbarkeit noch mehr.
Luftdicht lassen sich Lebensmittel auch auf besonders aromatische Weise garen: im Wasserbad bei Niedrigtemperatur mit der sogenannten Sous-vide-Methode. Im Gargut enthaltene Flüssigkeit verdunstet nicht; Fleisch und Fisch bleiben so besonders saftig. Dieser Effekt lässt sich zwar mit beliebigen verschlossenen Plastikbeuteln erreichen. Vakuumierte Tüten liegen aber besser im Wasserbad, außerdem presst der Unterdruck Marinade und Gewürze ins Gargut und zaubert so erstaunliche Geschmackserlebnisse.
Wir haben sechs Vakuumierer für den Hausgebrauch getestet. Die meisten verschweißen Lebensmittel dicht und fest. Das Vakuum, das sie erzeugen, reicht zum Haltbarmachen wie zum Sous-vide-Garen.
Zwei Geräte können wir nicht empfehlen: Unold, da er sich nicht reinigen lässt, wenn Flüssigkeit in den Vakuumierschlitz eindringt. Die geprüften Geräte von Rommelsbacher waren nicht vergleichbar: Das erste vakuumierte mal – dann wieder nicht. Solche Mängel prüfen wir mit einem weiteren Gerät nach. Dieses vakuumierte, öffnete jedoch beim Verschweißen die Verschlüsse – mal beidseitig, mal einseitig. Ein drittes Gerät verhielt sich wieder anders. Wir haben uns entschieden, kein Qualitätsurteil zu vergeben.
Unser Rat
Caso VC 10 saugt schnell die Luft aus dem Beutel, arbeitet allerdings recht laut. Mit 60 Euro ist das Gerät zudem das preiswerteste im Test. Insgesamt fast gleichauf ist Steba VK4 für 90 Euro. Er erzeugt etwas stärkeren Unterdruck und lässt sich leicht reinigen. Bei beiden Vakuumierern kosten die Spezialbeutel jeweils 40 Cent. Das ist im Vergleich noch günstig.
Zusätzlichen Plastikmüll vermeiden
Alle getesteten Geräte brauchen – wie bei Vakuumierern für den Hausgebrauch üblich – spezielle Beutel. Deren strukturierte Folie sorgt dafür, dass die Folienwände nicht aneinanderhaften. Nur so ist das Absaugen möglich. Gesundheitlich sind die Folien kein Problem. Es gehen keine bedenklichen Schadstoffmengen ins Essen über.
Allerdings belasten die Beutel die Umwelt. Sie kosten pro Stück 35 bis 60 Cent. Immerhin können sie ausgewaschen wiederverwendet werden – wenn sie nicht zu stark verschmutzt sind. Vorsicht jedoch bei rohem Fisch und Fleisch.
Saubere Schweißnaht wichtig
Die meisten Vakuumierer funktionieren kinderleicht: Lebensmittel in einen Plastikbeutel füllen, dabei einen Rand für die Schweißnaht lassen. Profis schlagen vor dem Befüllen etwa drei Zentimeter des Beutels um. So bleibt der Rand sauber. Das ist wichtig für eine dichte Schweißnaht. Dann den Rand des befüllten Beutels hochschlagen, mit der Öffnung in den Vakuumierer legen, verriegeln und starten. Das Gerät saugt die Luft ab und verschweißt.
Vakuum macht auch Beeren, Soßen und Suppen länger haltbar. Allerdings saugen die Geräte Flüssigkeiten schnell in die Vakuumkammer. Fünf der sechs Geräte lassen sich in diesem Fall reinigen. Im Unold jedoch verschwindet Flüssiges in einem unerreichbaren Schlitz.
Tipp: Frieren Sie Suppen und Beeren vor dem Vakuumieren an. Im festen Zustand fließt nichts aus dem Beutel.