
Das allgemein sinkende Zinsniveau trifft auch Sparpläne für vermögenswirksame Leistungen. Ihre Renditen gehen nach unten. Aktuelles Beispiel ist das Angebot der Edekabank. test.de erklärt, ob sich der Einsteig bei der Edekabank noch lohnt – und welche Alternativen es gibt.
Edekabank hat Schlussbonus deutlich gesenkt
Bislang war das VL-Banksparplan-Angebot der Edekabank top. Doch jetzt zahlt sie nur noch 4 statt 14 Prozent als Schlussbonus auf ihren Sparplan. Kürzlich hatte sie bereits die Grundverzinsung von 2,5 auf 0,25 Prozent gesenkt. Bei siebenjähriger Laufzeit gibt es jetzt 1,21 Prozent Rendite pro Jahr. Der ursprünglich sehr attraktive Sparplan ist nun nicht mehr empfehlenswert.
Altverträge sind nicht betroffen
Grundsätzlich gilt: Die veränderten Konditionen gelten nur für Neuabschlüsse und nicht für bestehende Verträge. Sparer, die schon vor einiger Zeit einen VL-Sparplan bei der Edekabank abgeschlossen haben, können sich also weiterhin über eine hervorragende Rendite freuen.
Tipp: Umfassende Informationen rund um das Thema finden Sie in unserem Test Vermögenswirksame Leistungen.
Degussa Bank liegt jetzt vorn
Auch einige andere Banken haben die Konditionen ihrer VL-Sparpläne gegenüber dem Vorjahr jetzt übrigens deutlich verschlechtert. So liegt zum Beispiel die erwartete Rendite beim Vertrag der Ethikbank jetzt unter 0,1 Prozent pro Jahr, beim „Prämiensparkonto“ der MKB Mittelrheinische Bank sind es statt 1,7 nur noch knapp 1 Prozent pro Jahr. Das beste Angebot kommt nun von der Degussa Bank. Bei einem aktuellen Basiszins von nur 0,05 Prozent lässt er eine Rendite von 3,3 Prozent erwarten. Sparer profitieren vom 14-prozentigen Schlussbonus auf die Summe aller Einzahlungen. Aber aufgepasst: Die Erträge aus diesem Bonus müssen sie am Ende der bis zu siebenjährigen Laufzeit auf einen Schlag versteuern. Hier heißt es: Den Steuerfreibetrag im Blick behalten!
Aussichtsreichere Alternative zum Banksparplan
Angesichts des bescheidenen Zinsniveaus sollten VL-Sparer über aussichtsreichere Alternativen nachdenken. Besonders interessant sind Fondssparpläne mit börsengehandelten Indexfonds (ETF). Damit können sich VL-Sparer zum Beispiel an der Entwicklung des globalen Aktienmarktes (MSCI World) beteiligen. Die Sparpläne sind kostengünstig, die jährliche Depotverwaltung kostet bei Plattformen wie Cominvest, Ebase oder FIL Fondsbank zwischen zehn und zwölf Euro pro Jahr.
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@alle: Wer die Rendite eines Banksparplanes berechnen möchte, findet dazu auf test.de ein Programm zum Vergleich der Renditen unterschiedlichster Sparpläne, und zwar hier:
www.test.de/geldanlage-banken/rechner
@der-lange: Ihre Berechnung bezieht sich auf die Rendite einer Einmalanlage und passt in diesem Fall nicht. (maa)
Wie kommen Sie auf die 3,3% Rendite bei der Degussa Bank? Ich komme auf (((1,0005) hoch 7 )*1,14 - 1) / 7 = 2,06%
Vielen Dank.
@alle: Aktienfonds Deutschland gehören nicht zur ersten Wahl der Stiftung Warentest. Finanztest empfiehlt Aktienfonds Welt oder Europa. Unsere Berichterstattung dazu finden Sie unter: www.test.de/vl. Günstige Kaufquellen sowie Alternativen zur Fondsanlage sind im Test ebenfalls dargestellt. (maa)
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Wer z.B. ohnehin eine betriebliche Altersversorgung bespart, kann die VL-Zahlung auch hier einfließen lassen. Das lohnt sich bei kleinen VL-Beiträgen schon deshalb, weil bei z.B. 13€/Monat die Erträge eines (ETF-)Sparplans gerne vollständig von den 10 - 12€ Depotgebühren aufgefressen werden. Am besten hat man einen unabhängigen Vermittler seines Vertrauens, der die verschiedenen Optionen vergleichen kann.
Der Hinweis auf den Steuerfreibetrag ist auch nur für die wichtig, die 40€/Monat VL sparen. Dann ist der halbe Freibetrag im letzten Jahr aufgebraucht. Bei kleineren Sparbeiträgen fällt das kaum ins Gewicht.