Update-Politik von Elektronik­herstel­lern Sonos will Updates einstellen – und rudert zurück

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Update-Politik von Elektronik­herstel­lern - Sonos will Updates einstellen – und rudert zurück

Auch WLan-Laut­sprecher brauchen Updates. Der Hersteller Sonos wollte sie kürzlich für Modelle wie den Play:5 erster Generation einstellen. © Westend61 / Florian Küttler, picture alliance / AP Photo (M)

Ein Update-Aus für Laut­sprecher schon nach wenigen Jahren? Der Laut­sprecher-Anbieter Sonos hatte angekündigt, ältere Laut­sprecher-Modelle nicht mehr zu aktualisieren, darunter den bis 2015 vertriebenen Play:5 der ersten Generation. Die Folge: Der Laut­sprecher wäre dann möglicher­weise schon bald nicht mehr voll­ständig nutz­bar gewesen. Nach Kunden-Protesten lenkte Sonos ein. Der Fall zeigt: Beim Thema Updates herrscht Will­kür.

Moderne Geräte sind abhängig von Updates

Ob Smartphone oder WLan-Lautsprecher: Moderne Geräte sind auf Software angewiesen. Aktualisierungen erweitern Funk­tionen und schützen mit dem Internet verbundene Geräte vor Angriffen. Besonders ärgerlich ist es, wenn vernetzte Laut­sprecher schon nach kurzer Zeit keine Updates mehr bekommen – schließ­lich waren ihre analogen Vorgänger oft jahr­zehnte­lang nutz­bar.

Der Fall Sonos: „Veraltete“ Laut­sprecher als Update-Brems­klotz

Jüngstes Beispiel: Der Laut­sprecher-Anbieter Sonos kündigte an, „veraltete“ Modelle nicht mehr zu aktualisieren, darunter den bis 2015 vertriebenen Play:5 der ersten Generation. Das Gerät haben wir im Jahr 2014 im Test WLan-Lautsprecher geprüft. Preis damals: rund 380 Euro. Zum geplanten Update-Aus schrieb Sonos: „Bei künftigen Änderungen der Technologie, insbeson­dere durch Musik­dienst- und Sprach­steuerungs­partner, kann der Zugriff auf bestimmte Dienste oder Funk­tionen unterbrochen werden.“ Besonders ärgerlich: Wo „veraltete“ mit neueren Modellen in einem Netz­werk betrieben werden, sollten auch die neueren keine Updates mehr bekommen. Nach Protesten ruderte Sonos Ende Januar zurück und teilte mit, „veraltete“ Laut­sprecher würden nun doch weiterhin Sicher­heits- und Fehler-Updates erhalten.

Käufer haben bei Update-Ärger kaum Rechte

Das Update-Thema ist nicht auf den Hersteller Sonos beschränkt. So beklagten beispiels­weise Besitzer von Bose-Boxen, nach einem Update keinen Zugang mehr zu freien Internet-Radio­sendern zu haben. Und Nikon sperrte per Update Digitalkameras für Akkus von Dritt­anbietern.

Generell hätten Käufer kaum Hand­habe, kritisiert Florian Stößel, Referent im Verbraucherzentrale Bundes­verband. Er fordert, dass Käufer gegen­über Herstel­lern angemessen lange – und keinesfalls kürzer als zwei Jahre – Anspruch auf Sicher­heits-Updates erhalten. Interes­senten können beispiels­weise in Such­maschinen oder Onlineforen recherchieren, ob sich Kunden ihres Wunschanbieters über dessen Update-Politik beschweren. Für Smartphones hat die Stiftung Warentest den Update-Service der Anbieter untersucht (test 5/2019). Ergebnis der Unter­suchung: Apple aktualisiert die Software am längsten. In der Android-Welt lag Googel mit seinen Pixel-Handys vorn.

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Rowebe am 23.02.2020 um 14:51 Uhr
Sonos: nie wieder.

Ich habe mir vor Zwei Jahren zwei Sonos play5 der zweiten Generation gekauft. Da ich eine sehr umfangreiche Musiksammlung auf einer Festplatte habe, war es mir wichtig, die Steuerung von einem MacBook machen zu können. Das hat auch anfangs gut funktioniert, nach circa einem Jahr nervten mich die Sonos-Boxen mit ständigen Aufforderungen zu einem Update. Ich habe dann in einem unbedachten Moment einem Update zugestimmt, und nach diesem Update teilte mir der Sonos Controller meines Macbooks mit, dass er auf diesem Rechner nicht mehr genutzt werden können, da ich zuerst auf ein neues Betriebssystem des MacBooks aktualisieren müsse.
Für mich ist es pervers, wenn die Lautsprecherboxen bzw. deren Steuerung mir vorschreibt, welches Betriebssystem ich auf meinem Mac zu nutzen habe. Ich habe daraufhin beide Boxen verkauft, erfreulicherweise zu einem guten Preis, und besitze seitdem 2 Lautsprecher von Yamaha, die sich hier bestens verhalten. NIE WIEDER SONOS!

Thorsten.Maverick am 15.02.2020 um 14:28 Uhr
Sonos sollte man nicht kaufen

Sonos hat bei einem Update der App einen Onlinekonto-Zwang eingeführt. Das gab schon einen Shitstorm. So ein Gerät sollte man nicht kaufen. Das gehört einem nicht. Der Hersteller kann das jederzeit abschalten Darüber sollte StiWa mal einen Artikel machen und solche Geräte/Apps konsequent abwerten.
Das Problem ist auch, daß man bei den Programmen/Apps aus den Stores nicht einfach wieder die alte Version installieren kann. Auf dem Computer kann man das evtl. noch aus dem Backup zurückspielen, bei Handies geht das nicht. Lediglich bei Programmen, die man selbst installiert hat, kann man meist problemlos zu einer alten Version zurückkehren.