
Auch WLan-Lautsprecher brauchen Updates. Der Hersteller Sonos wollte sie kürzlich für Modelle wie den Play:5 erster Generation einstellen.
Ein Update-Aus für Lautsprecher schon nach wenigen Jahren? Der Lautsprecher-Anbieter Sonos hatte angekündigt, ältere Lautsprecher-Modelle nicht mehr zu aktualisieren, darunter den bis 2015 vertriebenen Play:5 der ersten Generation. Die Folge: Der Lautsprecher wäre dann möglicherweise schon bald nicht mehr vollständig nutzbar gewesen. Nach Kunden-Protesten lenkte Sonos ein. Der Fall zeigt: Beim Thema Updates herrscht Willkür.
Moderne Geräte sind abhängig von Updates
Ob Smartphone oder WLan-Lautsprecher: Moderne Geräte sind auf Software angewiesen. Aktualisierungen erweitern Funktionen und schützen mit dem Internet verbundene Geräte vor Angriffen. Besonders ärgerlich ist es, wenn vernetzte Lautsprecher schon nach kurzer Zeit keine Updates mehr bekommen – schließlich waren ihre analogen Vorgänger oft jahrzehntelang nutzbar.
Der Fall Sonos: „Veraltete“ Lautsprecher als Update-Bremsklotz
Jüngstes Beispiel: Der Lautsprecher-Anbieter Sonos kündigte an, „veraltete“ Modelle nicht mehr zu aktualisieren, darunter den bis 2015 vertriebenen Play:5 der ersten Generation. Das Gerät haben wir im Jahr 2014 im Test WLan-Lautsprecher geprüft. Preis damals: rund 380 Euro. Zum geplanten Update-Aus schrieb Sonos: „Bei künftigen Änderungen der Technologie, insbesondere durch Musikdienst- und Sprachsteuerungspartner, kann der Zugriff auf bestimmte Dienste oder Funktionen unterbrochen werden.“ Besonders ärgerlich: Wo „veraltete“ mit neueren Modellen in einem Netzwerk betrieben werden, sollten auch die neueren keine Updates mehr bekommen. Nach Protesten ruderte Sonos Ende Januar zurück und teilte mit, „veraltete“ Lautsprecher würden nun doch weiterhin Sicherheits- und Fehler-Updates erhalten.
Käufer haben bei Update-Ärger kaum Rechte
Das Update-Thema ist nicht auf den Hersteller Sonos beschränkt. So beklagten beispielsweise Besitzer von Bose-Boxen, nach einem Update keinen Zugang mehr zu freien Internet-Radiosendern zu haben. Und Nikon sperrte per Update Digitalkameras für Akkus von Drittanbietern.
Generell hätten Käufer kaum Handhabe, kritisiert Florian Stößel, Referent im Verbraucherzentrale Bundesverband. Er fordert, dass Käufer gegenüber Herstellern angemessen lange – und keinesfalls kürzer als zwei Jahre – Anspruch auf Sicherheits-Updates erhalten. Interessenten können beispielsweise in Suchmaschinen oder Onlineforen recherchieren, ob sich Kunden ihres Wunschanbieters über dessen Update-Politik beschweren. Für Smartphones hat die Stiftung Warentest den Update-Service der Anbieter untersucht (test 5/2019). Ergebnis der Untersuchung: Apple aktualisiert die Software am längsten. In der Android-Welt lag Googel mit seinen Pixel-Handys vorn.