
Rüstig. Ingrid Hellwig aus Berlin wehrte sich gegen Voxenergie. © Pablo Castagnola
Am Telefon schiebt die Firma Voxenergie Verbrauchern unerwünschte Verträge unter. Betroffene können sich dagegen wehren.
Erst Strom, dann Telefon
Es ist eine bekannte Masche, diesmal von der Firma Voxenergie: Anfang November melden sich im Abstand eines Tages zweimal Mitarbeiter der Firma telefonisch bei Ingrid Hellwig aus Berlin. Beide Male verwickeln sie die quirlige Rentnerin in ein Gespräch. Hellwig erzählt: „Beim ersten Telefonat ging es um meinen Stromvertrag, beim zweiten um meinen Telefonanschluss. Ich solle doch die Anbieter wechseln, um Geld zu sparen. Aber das wollte ich nicht.“
Beschwerden im Netz
Wenige Tage später erhält die 82-Jährige zwei Schreiben von Voxenergie. Eines enthält einen Anbieterwechselauftrag für ihren Telefonanschluss, das andere einen Auftrag zur Rufnummernmitnahme. Beides soll sie ausfüllen und unterschreiben. Die verunsicherte Seniorin bittet ihre Nichte um Hilfe. Diese findet nach kurzer Internetrecherche ähnliche Fälle: Verbraucher beschweren sich darüber, dass Voxenergie ihnen am Telefon Stromverträge untergeschoben und ihrem bisherigen Versorger gekündigt hätte.
Widerruf binnen zwei Wochen möglich
Telefonisch abgeschlossene Verträge können Kunden in der Regel 14 Tage lang widerrufen – ganz gleich, ob es sich um einen gewünschten oder einen untergeschobenen Vertrag handelt. Wer sich durch Werbeanrufe, in die er nicht eingewilligt hat, belästigt fühlt, kann dies der Bundesnetzagentur melden. Solche Anrufe („Cold calls“) sind laut Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verboten. Bei Verstößen drohen den Unternehmen hohe Bußgelder.
Rentnerin hat Erfolg
Auch Ingrid Hellwig schreibt an Voxenergie, dass sie keinen neuen Telefonvertrag will. Außerdem fragt sie bei ihrem Stromversorger Vattenfall nach, ob bereits eine Kündigung ihres Vertrags eingegangen ist. Sie hat Glück. Bei Vattenfall liegt bisher nichts von Voxenergie vor.
Tipp: Schließen Sie generell keine Verträge am Telefon. Geben Sie niemals Ihre Zählernummer oder ähnlich sensible Vertragsdaten preis, wenn Sie nicht Ihren Versorger wechseln wollen.
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Nun schon seit Monaten lässt die Voxenergie die negativen Kundenbewertungen im Internet löschen.
Bei Google werden zur Webseite der Firma nun garkeine Bewertungen mehr angezeigt und bei Trustpilot hat sich die Anzahl der negativen Kundenbewertungen mehr als halbiert!
Auf beiden Plattformen wurde jeweils auch meine Bewertung angezweifelt und nur mittels Screenshots und Schriftwechselkopien konnte ich die Echtheit meiner negativen Bewertung nachweisen. Offensichtlich machen sich die Wenigsten diesen Aufwand.
Zusätzlich streuen dubiose Dritte auch noch Top-Bewertungen, lt. Bewertungsdetails zumeist aus Ländern wie Türkei, Kosovo oder England, und versuchen damit über die negativen Erfahrungen der Mehrheit zu spotten und diese ins Lächerliche zu ziehen.
So geht also Kundenservice im Jahre 2022.....
Zu einer ausführlichen DSGVO-Auskunft sind die ebenfalls nicht im Stande, weshalb wir das Verfahren nun beim Datenschuzubeauftragten Berlin weitergegeben haben.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@othmann: Sagen Sie nie "ja" zu einem telefonischen Angebot, dessen Inhalt Sie eigentlich nicht verstanden haben. Informieren Sie sich besser selbst, z.B. auf der Internetseite des Anbieters. Wenn es denn doch passiert ist: Telefonisch abgeschlossene Verträge können Kunden in der Regel 14 Tage lang widerrufen – ganz gleich, ob es sich um einen gewünschten oder einen untergeschobenen Vertrag handelt. Schreiben Sie an den Absender, dass Sie den Vertrag nicht wollen und berufen Sie sich auf das Widerrufsrecht. Schicken Sie keine Vertragsunterlagen zurück, unterschreiben Sie nichts (!) und leisten Sie keine Zahlungen. Beharrt der "Vertragspartner" auf Zahlungen, wenden Sie sich wegen einer Beratung an die Verbraucherzentrale Ihres Bundeslands. www.verbraucherzentrale.de
Vor einem Monat rief mich eine Person an, die behauptete, ein Berater zu sein, und gab mir eine Reihe von Energie- und Stromangeboten ,Weil ich nicht alle Fragen verstehen konnte ,
Ich habe ihm gesagt, dass ich Verträge per Post bekommen will, damit ich die Möglichkeit habe, sie gut und deutlich zu lesen und den Vertrag zu unterschreiben, wenn ich damit einverstanden bin
Er hat mit Ja geantwortet
Also habe ich zu allen gestellten Fragen ja gesagt, von denen ich leider nichts verstanden habe
Eine Woche später bekam ich 2 Sim-Karte per Post und einen Zettel, den ich unterschreiben muss, damit sie damit meinen Vertrag bei der O2 kündigen können.
Ich bin jetzt verwirrt, ich will diesen neuen Vertrag nicht. Was passiert,
?wenn ich nicht unterschreibe
Ich bin Student und ich kann mich nicht die Kosten leisten .
Ich bitte Sie um eine Empfehlung .