Die Werbung „Zweistellige Renditen und 100-prozentige Absicherung“ suggeriert eine sichere Geldanlage. Doch der „Rendite Plus Ethik Fonds“ der Münchener Fidura Capital Consult GmbH ist eine über 20 Jahre laufende riskante Unternehmensbeteiligung.
Beteiligen können sich Anleger ab 19 500 Euro. Auch um Kleinsparer wirbt die Fidura. Sie können die Summe mit einmalig 1 500 Euro und monatlichen Raten von 100 Euro über 15 Jahre (!) erbringen. Alle Anleger zahlen eine Gebühr (Agio) von 5 Prozent.
Fondsinitiator Klaus Ragotzky will 50 Millionen Euro bis Ende 2007 einsammeln. Das Geld soll in wachstumsstarke, ethisch und ökologisch handelnde mittelständische Unternehmen fließen. „Zweistellige Renditen sind für einen Private-Equity-Fonds absolut realistisch“, sagt Ragotzky. Anleger könnten ihr Risiko zu 100 Prozent absichern. Dafür würden etwa 45 Prozent der Anlagesumme in eine angelsächsische Lebensversicherung investiert, sodass sie „exakt nach 20 Jahren ihre Einlage zu 100 Prozent zurückerhalten“. Das Risiko, schlechter abzuschneiden als mit einer konventionellen Sparanlage, ist trotz Absicherung hoch. Denn die Fondsbetreiber ziehen von der Einlage sofort 15,4 Prozent für Kosten ab. Hinzu kommen hohe laufende Kosten von rund 2 Prozent pro Jahr.
Riskant für Anleger ist auch, dass ein Großteil der Investitionen noch nicht feststeht. Bisher hat sich der Fonds lediglich mit 375 000 Euro an der WEBfactory in Buchen beteiligt und 300 000 Euro für Versicherungen aufgewendet.
- Für Kleinanleger ist der Fonds zu riskant. Wir setzen den Sparplan für den Fidura-Fonds auf die Warnliste [Stand: 17.04.2007].
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Der oben stehende Artikel enthält unserer Meinung nach einige gravierende sachliche Fehler, etwa bei der Darstellung der Kostenstruktur und des Blindpool-Konzeptes, das ein konstitutives Wesensmerkmal aller direkt investierenden Private-Equity-Fonds ist. Er ist zudem in wesentlichen Punkten veraltet: Die Fonds haben sich an drei weiteren Unternehmen beteiligt, eine Beteiligung wurde sehr erfolgreich veräußert. Der Platzierungsstand der FIDURA Fonds liegt mittlerweile bei 110 Mio. €. Für geradezu irreführend halten wir den Umstand, dass in dem Artikel aus dem Jahr 2007 auf die jeweils aktuelle Warnliste verlinkt wird. Dadurch wird fälschlicherweise der Eindruck erweckt, der Fonds stünde noch heute auf der Liste. Dem ist jedoch nicht so.
Wir sind der Auffassung, dass wesentliche Informationen keinen Eingang in die Berichterstattung gefunden haben. Eine Einladung zu einem klärenden Gespräch hat die Redaktion abgelehnt. Machen Sie sich ein eigenes Bild: Näheres unter www.fidura.de