Welche Elektronikfirma stellt besonders energiesparende Geräte her? Wer nutzt recycelte Materialien? Wer lässt die Geräte unter kritischen Bedingungen produzieren? Noch ist es mühsam, sich konkret über das ökologische und soziale Engagement von Anbietern von Unterhaltungselektronik zu informieren. Hier eine Übersicht, welche unabhängigen Institutionen regelmäßig Rankings und Bewertungen durchführen.
CSR-Tests der Stiftung Warentest
Bereits zweimal hat die Stiftung Warentest die Produktionsbedingungen von Elektronikgeräten im Rahmen eines CSR-Tests untersucht: bei Fernsehern und bei Digitalkameras. Dazu sind Experten in die Fabriken vor Ort gegangen. Bei den Fernsehern befanden sich die Produktionsstätten größtenteils in Europa, bei den Kameras allesamt in Südostasien. Ergebnis: Die Elektronikbranche zeigte sich tendenziell eher zugeknöpft und erklärte vieles für vertraulich. Die Angst, dass Konkurrenten Techniken abschauen könnten, ist groß. Die Fernsehanbieter mit dem größten Engagement waren die deutschen Firmen Loewe und Grundig, wobei Grundig dem türkischen Unternehmen Beko Elektronik gehört. Bei den Kameras konnten die CSR-Experten lediglich dem japanischen Unternehmen Nikon großes Engagement für Mitarbeiter und Umwelt bescheinigen. Die Kamerahersteller Fujifilm, Kodak, Olympus und Pentax hingegen hatten jede Auskunft über ihre Unternehmenspolitik verweigert.
Guide to Greener Electronics von Greenpeace

Aktuelles Ranking von ausgewählten Elektronikherstellern, Stand November 2011. © Greenpeace

Seit mehreren Jahren veröffentlicht die Umweltschutzorganisation Greenpeace ihren „Guide to Greener Electronics“, jeweils im November wird er aktualisiert. Greenpeace nutzt diese Übersicht als ein Kampagnen-Werkzeug, um Druck auf die Hersteller auszuüben und die Nutzer für Umweltaspekte in der Produktion zu sensibilisieren. Greenpeace bewertet stellvertretend gut ein Dutzend großer Elektronikfirmen, darunter Apple, Samsung und Sony. Wer weit vorn im Ranking landen möchte, muss unter anderem belegen können, dass er Treibhausgasemissionen reduziert, auf problematische Substanzen wie PVC und Flammschutzmittel verzichtet, an einem längeren Lebenszyklus der Geräte arbeitet und sich um ein verantwortungsvolles Rohstoffmanagement bemüht. Richtig grün, also umweltfreundlich, ist bisher keine der Firmen. Im aktuellen Ranking erreicht die amerikanische Firma Hewlett-Packard die meisten Punkte. Den größten Nachholbedarf haben der Blackberry-Hersteller RIM sowie Acer, LG, Sharp und Toshiba. Greenpeace zufolge bemühen sich die meisten Firmen, jedes Jahr ein Stück besser zu werden.
Studien über faire Handys von Germanwatch

Handy-Studie von Germanwatch (Pdf)
Die Umwelt-und Entwicklungsorganisation Germanwatch beteiligt sich an der europäischen Kampagne Make IT fair, die sich vor allem an Jugendliche richtet und über die Produktionsverhältnisse von elektronischen Geräten aufklärt. 2009 führte sie erstmals eine Studie zur Unternehmensverantwortung der vier deutschen Mobilfunkanbieter Deutsche Telekom, E-Plus, Telefónica Germany (O2) und Vodafone durch. Sie wollte herausfinden, inwieweit sie sich für Menschenrechte und Nachhaltigkeit einsetzen. Im August 2012 wurde die Studie aktualisiert. Ergebnis: Die Unternehmen sind aktiver geworden, etwa indem sie die Produktionsstätten regelmäßiger kontrollieren. E-Plus und O2 bewerten ihre Handys inzwischen selbst in Bezug auf soziale und ökologische Kriterien. O2-Kunden etwa können den O2-Eco-Index beim Kauf eines Telefons als Orientierung nutzen. Trotzdem seien die Mobilfunkanbieter noch nicht engagiert genug, so Germanwatch. Es gäbe nach wie vor keine fair hergestellten und wirklich umweltfreundlichen Handys. Besonders ernüchternd: Das Interesse der Kunden an grünen Handys sei sehr gering. Wenn diese nicht stärker nachgefragt würden, sähen die Mobilfunkanbieter nur begrenzten Spielraum für freiwilliges Engagement.
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- Nachhaltige Handys, sozial und umweltfreundlich produziert? Im CSR-Test zur Unternehmensverantwortung überzeugen nur zwei der neun Anbieter. Fünf zeigten kaum Engagement.
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Das Link verspricht ein Ranking - aber kein Ranking zu finden. Was mir bei Test fehlt: Rankings, die man sich selbst erstellt, indem man z.B. Themen an- oder wegklickt (wie Kinderarbeit, Umwelt, neutrale Evaluation, Transparenz ...). Ansonsten habe ich lieber ein etwas unzulängliches Ranking als überhaupt keins. Also: Bitte Ranking reintun, wenn's schon drauf steht!
Ich wünsche mir sehr, dass wir uns alle beim Kauf von elektonischen Geräten daran erinnern, dass wir neben der Freude daran auch an die herstellenden Menschen und die Umwelt denken.Ihr Artikel hat mich getroffen.G.