Prokon-Anleger bangen um ihr Geld. Bei anderen Firmen haben Zehntausende bereits viel verloren. Unsere Faustregeln schützen vor Reinfällen.

Verzweiflung: Rentnerin Dagmar Weber hat ihre gesamten Ersparnisse bei der Ökofirma Prokon investiert. Jetzt hat sie Angst, alles zu verlieren.
Rentnerin Dagmar Weber aus der Eifel könnte heulen, wenn sie hört, dass Finanztest schon im Jahr 2010 vor Genussrechten der Windkraftfirma Prokon aus Itzehoe gewarnt hat. Denn erst Ende 2012 investierte sie ihre gesamten Ersparnisse in die Ökofirma. „Ich wollte meine Rente von 900 Euro im Monat aufstocken“, sagt Weber.
Das Angebot, das sie im Briefkasten fand, habe ihr gefallen, weil es „auch nicht so gut betuchten Bürgern die Möglichkeit bietet, am Erfolg des Umweltschutzes finanziell teilzuhaben“.
Sie sagt: „Ich habe Geld in die Genussrechte von Prokon investiert, denn ich bin auf eine feste und regelmäßige Zinszahlung angewiesen.“ Das Angebot habe so solide ausgesehen. Dabei habe sie gedacht, es könne gar nichts schiefgehen.
Am 22. Januar 2014 hat Prokon Regenerative Energien Insolvenz angemeldet. Seither ist Weber in Panik. Sie bangt wie 75 000 weitere Anleger um ihr Geld. Gemeinsam haben sie die gigantische Summe von 1,4 Milliarden bei der Ökofirma investiert (siehe Themenseite Prokon).
Die Prokon-Pleite ist nur einer von mehreren Fällen, die den staatlich immer noch wenig kontrollierten grauen Kapitalmarkt in den vergangenen 15 Monaten erschüttert haben. Zuvor sorgten im Jahr 2013 vor allem die Skandale um die Frankfurter Immobilienfirma S & K, das Hamburger Emissionshaus Wölbern Invest und die Dresdener Infinus-Gruppe für Schlagzeilen.
Tipp: Einen stets aktuellen Überblick über unseriöse Firmen und Finanzprodukte liefert die Warnliste Geldanlage
Jedes Finanzprodukt regulieren
„Jedes Finanzprodukt, jeder Finanzort und jeder Finanzmarktakteur muss reguliert werden“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Juni 2013. In Deutschland sei das „weitestgehend geschafft“.
Tatsächlich hat der Gesetzgeber Bankberatern, freien Anlageberatern und Anbietern geschlossener Fonds, bei denen Anleger Mitunternehmer werden, strengere Regeln auferlegt (siehe Regulierung des grauen Kapitalmarkts). Die neuen Gesetze haben aber Lücken, wie nicht nur der aktuelle Fall Prokon zeigt. Immer wieder werden Anleger auch schlicht Opfer von kriminellen Machenschaften. Oder sie bekommen von Finanzberatern Produkte aufgeschwatzt, die nicht zu ihnen passen.
Die Ökofirma Prokon fällt erst gar nicht unter das Kapitalanlagegesetzbuch, weil sie nicht der Finanzbranche zugerechnet wird. Ihre Genussrechte hat sie über massive Werbung direkt an den Mann und die Frau gebracht. Deshalb gab es auch keine Anlageberater, die Anleger über die Risiken des Genussrechts hätten aufklären müssen.
Genussrechte sind keine sicheren Zinsanlagen, sondern riskante Unternehmensbeteiligungen ohne Mitspracherechte für Anleger. Das stand auch so im Prokon-Verkaufsprospekt.
Weil Verkaufsprospekte und Verträge zu Geldanlagen für Laien oft nur schwer verständlich sind, werfen sie gar keinen Blick hinein. Weber hat ausschließlich der Werbung vertraut und den Prospekt nicht gelesen. Sonst hätten ihr die Risikohinweise vielleicht zu denken gegeben.
Faustregel. Begnügen Sie sich nie mit der Werbung. Fragen Sie nach dem Verkaufsprospekt. Lesen Sie mindestens die Risikohinweise und nehmen Sie diese ernst.
Die Ökofirma Prokon verkaufte ihre Genussrechte nicht nur über Postwurfsendungen und U-Bahn-Werbung, sondern auch auf Informationsveranstaltungen. Dort appellierten die Prokon-Mitarbeiter massiv an das grüne Gewissen der Interessenten.
Der Trick mit den Träumen
Auch die Vertriebsfirma Carpediem lief auf Verkaufsveranstaltungen zu Höchstform auf. „Es wurde sehr viel auf Träume und Wünsche hin gearbeitet“, beschrieb ein Mitarbeiter die Methode. Die Firma pries die riskanten Unternehmensbeteiligungen an der Cis Deutschland AG als einzige wahre Chance für den Vermögensaufbau an und verdammte sichere Anlagen wie Sparverträge oder Lebensversicherungen.
Den Carpediem-Vertrieb gibt es nicht mehr, die Anlagen der Cis AG verfehlten die Prognosen und tausende Anleger bereuen, dass sie ihre Sparverträge aufgelöst und das Geld daraus in dubiose Beteiligungen gesteckt haben. Ende 2012 gab Finanzguru Daniel Shahin seinen Chefposten bei der Cis AG an Marc-Christian Schraut ab. Gegen Schraut ermittelt die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Frankfurter Immobilien-Holding S & K wegen Betrugs.
Auch bei S & K-Firmen wurden tausenden Anlegern Geldanlagen aufgeschwatzt, die für sie viel zu riskant waren. Die Firmenchefs Stephan Schäfer (S) und Jonas Köller (K) kauften Gold, teure Uhren, fuhren Luxusautos und feierten dekadente Parties. Vieles wurde mit Anlegergeld bezahlt. Als das herauskam, wanderten die Firmenchefs in Untersuchungshaft und ihr Reich brach zusammen. Das kostete Hartmut John aus Hagen viel Geld, denn es riss auch die S & K Real Estate Value GmbH aus Frankfurt am Main in die Tiefe.
John hatte sich verlocken lassen, dieser Firma seine Lebensversicherung zu verkaufen. Sie wollte ihm dafür sehr viel mehr zahlen als sein Versicherer, allerdings erst nach einigen Jahren. Damit ging John das Risiko ein, sein Geld zu verlieren. Denn bei einer GmbH ist die Auszahlung längst nicht so sicher wie bei einer Versicherung, bei der im Pleitefall die Auffanggesellschaft Protector für Verluste aufkommen müsste.
Faustregel. Lassen Sie sich nichts vormachen. Mehr Rendite als mit sicheren Geldanlagen ist nur möglich, wenn Sie dafür mehr Risiko eingehen.
Zu schön, um wahr zu sein

Betrugsopfer: Karin Müller-Wohlfahrt, Ehefrau des FC-Bayern-Mannschaftsarztes Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, wurde hereingelegt. Sie vertraute enormen Renditeversprechen und verlor mehr als eine halbe Million Euro.
Blindes Vertrauen gegenüber einem selbst ernannten „Finanzcoach“ ist in jedem Fall fehl am Platz, wie Karin Müller-Wohlfahrt, die Ehefrau des bekannten FC-Bayern-München-Arztes, schmerzlich erfahren musste. Sie wollte Geld für ihre Altersvorsorge investieren. Der Finanzcoach sprach von Superrenditen, die ein „Trader“ durch den Handel mit Rohstoffen an der Börse erzielen würde. Karin Müller-Wohlfahrt schloss einen Anlagevertrag mit dem Finanzcoach ab. Die Anlage sollte ihr 50 Prozent Rendite in 52 Wochen bringen. Der Coach und sein Komplize hatten dafür extra „Paragon“, eine Briefkastenfirma in der Schweiz, gegründet.
Anfangs flossen die Gewinne. Doch als Müller-Wohlfahrt die letzte Rate überwiesen hatte, stoppten sie abrupt. Am Ende waren 570 000 Euro weg. Einen Teil des Geldes verwendeten die Finanzgauner für eigene Zwecke, einen anderen, um einem weiteren Opfer Sicherheiten vorgaukeln zu können. Im November 2013 verurteilte ein Münchener Gericht die beiden wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu Haftstrafen von zwei Jahren und einigen Monaten. Die milden Strafen begründete der Richter auch damit, dass Müller-Wohlfahrt es den Betrügern leicht gemacht habe.
Natürlich ist nicht jeder Finanzberater ein Hochstapler und Betrüger. Doch selbst bei Mitarbeitern von Banken oder Finanzvertrieben oder bei freien Beratern können Kunden sich häufig nicht sicher sein, dass die empfohlenen Geldanlagen in erster Linie ihre Bedürfnisse erfüllen. Mancher Tipp ist vor allem für den Berater gut, weil er ihm eine hohe Provision bringt. Bei Produkten wie riskanten Unternehmensbeteiligungen ist die Provision besonders hoch.
Faustregel. Hinterfragen Sie jede Anlageempfehlung. Passt Sie wirklich zu Ihnen? Wie viel verdient der Verkäufer daran? Berater sind meist auch Verkäufer und vertreten eigene Interessen.
Am Telefon überredet
Der 73-jährige Alfred Raue* fiel auf einen Telefonverkäufer herein und verlor dabei mehr als 130 000 Euro. Der Anrufer, der sich als Angestellter der Firma Ifas Berlin ausgab, überredete Raue im Dezember 2012 zum Kauf vorbörslicher Aktien. Mit den Aktien einer dänischen Ölförderfirma könne er enorme Gewinne machen. Die Papiere kosteten nur 14,75 Euro, würden aber schon im Mai 2013 bei der Börseneinführung für 25 Euro pro Stück gehandelt.
Mitte Januar 2013 überwies Raue 14 750 Euro für 1 000 Wertpapiere auf ein angebliches Treuhandkonto.
Das gefiel dem Betrüger. Er rief Raue im März 2013 erneut an und bot ihm ein weiteres Geschäft mit 10 000 Vorzugsaktien zum Stückpreis von 12 Euro für 120 000 Euro an. Die Aktien, so der Anrufer, würden noch vor Börseneinführung für 28 Euro pro Stück an eine russische Firma weiterverkauft.
Als im April 2013 kein Geld kam, wurde der Rentner misstrauisch. Er rief bei der Ifas an. Doch die Firma war nicht mehr erreichbar, der Webauftritt gelöscht. Bei der Polizei erfuhr Raue, dass sie dort als Betrugsfirma bekannt war und die Staatsanwaltschaft Berlin bereits eingeschaltet wurde.
Faustregel. Gehen Sie nicht auf Anlageangebote ein, die Ihnen per Telefon, Fax oder E-Mail gemacht werden.
Die Masche ist wahrlich nicht neu. Von Aktien mit frei erfundenem sagenhaften Kurspotenzial bis zu überteuerten Eigentumswohnungen, jede Form unseriöser Geldanlage preisen Verkäufer seit Jahren an und überrumpeln arglose Menschen – und nicht nur am Telefon.
Gesunder Menschenverstand hilft
Wie dreist Geldhaie nach Opfern suchen, zeigt auch der Fall von Margarete Mendel*. Ein charmanter älterer Herr sprach sie in einem Berliner Linienbus an. Die beiden trafen sich mehrfach privat.
Nach einigen Wiedersehen legte der Mann bündelweise 500-Euro-Scheine auf Mendels Couchtisch. „So viel Geld kannst du auch haben“, lockte er. Innerhalb von zwei Jahren könne er ihr Geld über Anlagen in Andorra und Luxemburg verdoppeln. „Geh` morgen zur Bank und hebe 60 000 Euro ab“, wies er sie an.
Das war Mendel doch zu viel. „Du bist ein großartiger Schauspieler und leider auch ein Betrüger“, beschied sie ihm und riet ihm: „Bessere Dich.“ Im Unterschied zu Müller-Wohlfahrt und Raue glaubte Mendel nicht an die aberwitzigen Renditeversprechen.
Faustregel. Gesunder Menschenverstand ist ein guter Berater. Sichere Renditen über 3 Prozent ohne Risiko gibt es derzeit nicht.
Große Fälle für den Staatsanwalt
Manchmal können sich Anleger aber kaum schützen, wenn Betrüger am Werk sind. Dann trifft es selbst Menschen, in deren breit gestreutes Vermögen eine Unternehmensbeteiligung durchaus passt.
Äußerst smart traten die Chefs der Infinus-Gruppe aus Dresden auf. Das beeindruckende Wachstum der Firmen des Finanzdienstleisters stand aber wohl auf tönernen Füßen. Die Ermittler gehen dem Verdacht des Betrugs zum Nachteil vieler Anleger nach.
Mehrere Firmen der Gruppe meldeten Insolvenz an. Einige hatten über Orderschuldverschreibungen, Genussrechte und Nachrangdarlehen Geld eingesammelt. Den Schaden von geschätzten 400 Millionen Euro haben mehr als 25 000 Anleger.
Totalverlust ist immer möglich
Auch kein Anleger von Fonds des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest kam wohl auf die Idee, dass die Übernahme der Firma durch den Medizinprofessor Heinrich Maria Schulte ihm schaden könnte. 137 Millionen Euro soll der Professor veruntreut haben, die Staatsanwaltschaft ermittelt noch (Mutmacher: Christoph Schmidt - Vom Anleger zum Fondchef).
Mit dem Betrug konnte keiner rechnen. Doch selbst wenn die Verantwortlichen redlich sind, kann es bei unternehmerischen Beteiligungen immer passieren, dass das Geschäftsmodell nicht aufgeht. Anlegern muss bewusst sein, dass sie als Mitunternehmer ihrer Anlagegesellschaft Verluste mittragen müssen.
Faustregel. Investieren Sie nur so viel in eine Unternehmensbeteiligung, dass Sie einen Totalverlust verkraften könnten.
Neue Angebote noch tückischer
Geschlossene Fonds, die in Immobilien, Ökoprojekte oder Schiffe investieren, haben seit Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches im Juli 2013 an Bedeutung verloren. Die vielen Skandale haben die Anleger abgeschreckt und die Regeln sind viel strenger geworden. Entsprechend eifrig suchen Anbieter nach neuen Anlageformen.
Die neuen Geldanlagen sind für Anleger zum Teil noch schwerer zu durchschauen. Es geht zum Beispiel um Nachrangdarlehen.
Zu Nachrangdarlehen und sogenannten partiarischen Darlehen gibt es meist nur dürftige Informationen. Anleger geben Unternehmen ein Darlehen. Zins- und Rückzahlungen sind nicht unbedingt fest, sondern vom Gewinn des Unternehmens abhängig.
Faustregel. Wenn Sie wenig Erfahrung mit Geldanlagen haben, sollten Sie nachrangige Angebote meiden.
Fondspolicen ohne Garantien
Neu ist auch eine besondere Form von Fondspolicen. Sie unterscheiden sich von Fondspolicen mit Investmentfonds, weil ihre Wertentwicklung etwa von Immobilien, Solarparks oder der total riskanten Erkundung von Ölfeldern abhängt. Der Versicherungsmantel bietet da nur wenig Schutz.
Aus rechtlichen Gründen sitzen die Anbieter solcher sachwertbasierten Policen im Ausland. Garantien für das eingesetzte Kapital gibt es nicht. Selbst ein Totalverlust ist möglich. Ob die Policen am Ende die Hoffnungen der Anleger erfüllen, ist nicht sicher. Bisher ist noch keine abgelaufen.
Faustregel. Stecken Sie kein Geld in Anlagen von Anbietern, die Fragen offen lassen. Sind Ihnen nicht einmal die Grundzüge der Anlage verständlich, sollten Sie die Finger davon lassen.
*Namen von der Redaktion geändert
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- Nach der Pleite einer Anlagefirma verlangen Insolvenzverwalter oft Ausschüttungen zurück, die Anleger erhalten haben. Das dürfen sie nicht immer, wie der Fall P&R zeigt.
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- Wer prüft und bewertet, hat nicht nur Freunde. Seit Jahrzehnten versuchen dubiose Anbieter, Finanztest mundtot zu machen. Einige drohen mit rechtlichen Schritten, wenn...
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- Prokon, P&R, Udi: Ein neues Gesetz soll Anleger besser vor Betrügern schützen. test.de nennt fünf Kernpunkte und zeigt auf, wo es Schlupflöcher für Abzocker gibt.
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Nochmal: Staatsschulden mitnichten nicht nur durch Inflation abbaubar, sondern auch durch höhere Steuern, Abgaben o.ä. Im Moment wird sie durch Inflation etwas abgebaut, das ist richtig und auch (anders als Sie staatsskeptisch behaupten) legitim. Ich habe aber darauf hingewiesen, dass bei den anderen Anlagen noch sehr viel höhere Verluste drohen. Ein kleiner Verlust durch Inflation bei mündelsicheren Anlagen ist fraglos schmerzhaft, aber wie schmerzhaft muss dann erst 20, 30, 40%, Totalverlust sein (bei Gold, Sachwerten, Beteiligungen)? Eine solche differenzierte Betrachtung fehlt bei Ihnen genauso wie bei Remember_Carthage. Mit Ihrer Argumentation bringen Sie Anleger, die sich vor Reifällen schützen wollen, vom Regen eines momentanen Inflationsverlusts von vielleicht 0,5% im Jahr (nach Zinsen) in die Traufe eines Risikos für einen 20%-, 30%-, 40%- oder auch Totalverlust im gleichen Zeitraum -- also genau der Reinfälle, die die Anleger vermeiden wollten!
Ich für meinen Teil beende mit einem Abschlussstatement die Diskussion: Wie Remember_Carthage richtig ausführte, können Zentralbanken Geld drucklen wie es ihnen beliebt - und genau das tun sie auch. Es waren in den vergangenen Jahren etliche Billionen. Sie und ich kommen ins Gefängnis, wenn wir im Keller Geld drucken. Aber manche sind eben gleicher. Dazu kommt das Zinsmonopol, denn Zentralbanken können die Zinsen unabhängig vom markt festlegen. Und drittens die Staatsfinanzierung durch den Aufkauf von Staatsanleihen durch die Notenbanken. Nur dadurch können Staatsschulden wirksam abgebaut werden. Und genau das passiert. Wenn ich Staatsanleihen kaufe, bewege ich mich nicht auf dem freien Markt. Ich lasse mich vom Staat betrügen, der sich Geld druckt, wie er es braucht und mich als Gläubiger dadurch enteignet. Täte er es, inklusive Zinsen, nicht, könnte er die Staatsschulden niemals abbauen. Wenn sie sich betrügen lassen wollen - Politiker brauchen Menschen wie sie. Glückwunsch!
Zahlen wie 50% bzw. 99% sind vor Zinsen. Haben also in dieser Diskussion nichts zu suchen. Das ist nur Angstpropaganda, um Anleger, die sich vor Reinfällen schützen wollen, von der richtigen Entscheidung abzuhalten: Mündelsichere Anlagen. Natürlich sind die Staatsschulden nicht nur durch Inflation abbaubar, sondern auch durch höhere Steuern o.ä. Im Moment wird sie durch Inflation etwas abgebaut, das ist richtig, und es ist auch sittlich das richtige. Die Vermögen haben durch die staatlichen Rettungsmaßnahmen profitiert und dürfen daher nun auch etwas zur Kasse gebeten werden. All das habe ich nicht bestritten. Ich habe aber darauf hingewiesen, dass bei den anderen Anlagen noch sehr viel höhere Verluste drohen als dieser kleine Obulus. Ein kleiner Verlust durch Inflation bei mündelsicheren Anlagen ist fraglos schmerzhaft, aber wie schmerzhaft muss dann erst 20, 30, 40%, Totalverlust sein (bei Gold, Sachwerten, Beteiligungen)? Eine solche differenzierte Betrachtung fehlt bei Ihnen.
Ich habe die Zinsen nicht vergessen, wie sie meinem Beitrag entnehmen können. Fast mein ganzer vorletzter Beitrag drehte sich darum.
Sie wiederholen sich wie immer, und wie immer lassen Sie dabei die Zinsen unter den Tisch fallen. Billigste Propaganda, wie bei allen Ideologien. Sie schauen eben nicht hin, sondern ziehen nur blind Schlüsse aus dieser Ideologie. Aktuell erzielen Sie mit Zinsen nach Inflation einen geringen Verlust. Das ist besser als das große Risiko eines sehr viel größeren Verlusts am den grauen Kapitalmarkt (Gold, Beteiligungen, Sachwerte). Mündelsichere Anlagen sind und bleiben daher die beste Wahl für Anleger, die sich vor Reinfällen schützen wollen.