Testfall 1: Impfung - Oberflächliche Aussage

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Das verspricht die UPD. Wir beraten zu aktuellen Impfempfehlungen und erläutern Hintergründe. (Siehe Beratungsspektrum.)
Das hat test gefragt. Ein 70-Jähriger hat sich vor vier Jahren mit Zostavax gegen Gürtelrose impfen lassen. Ist der neue Impfstoff Shingrix besser? Und ist jetzt eine erneute Impfung sinnvoll?
Die Antwort der UPD. Die Beraterin informiert, dass bei Shingrix zwei Impfungen erforderlich sind und die Kosten für Personen ab 60 Jahren von der Krankenkasse übernommen werden.
test-Fazit: Auf den sicheren Zeitpunkt einer Nachimpfung mit Shingrix – erst nach fünf Jahren – ging die Beraterin nicht ein. Es fehlte jede vergleichende Aussage zwischen Zostavax und Shingrix; so gab es keine Nutzen-Risiko-Abwägung und auch kaum Hinweise zu Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Testfall 2: Krankengeld - Hilfreiche Erläuterung

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Das verspricht die UPD. Wir sind bei sämtlichen Fragen rund ums Krankengeld für Sie da.(Siehe Beratungsspektrum.)
Das hat test gefragt. Ich werde länger als sechs Wochen krankgeschrieben sein. Wie berechnet sich das Krankengeld bei schwankendem monatlichen Bruttoeinkommen?
Die Antwort der UPD. Aufgrund der Provisionszahlungen, so das Beraterteam, ist das Einkommen nicht regelmäßig, da wird der Durchschnitt der letzten drei Monate mit 70 Prozent des Bruttoverdienstes zugrunde gelegt.
test-Fazit: Die Berechnung mit Abzug der Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung wurde verständlich und korrekt dargestellt. Wünschenswert wäre noch die Info gewesen, dass das Krankengeld stets nur für 30 Tage im Monat ausgerechnet wird. So wäre klar, wie viel genau zu erwarten ist.
Testfall 3: Zahnersatz - Katastrophale Auskunft

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Das verspricht die UPD. Wir erläutern zahnmedizinische Versorgungen sowie Heil- und Kostenpläne. (Siehe Beratungsspektrum.)
Das hat test gefragt. Ich benötige eine herausnehmbare Teilprothese und verstehe nicht jede Position des Plans. Ist tatsächlich alles notwendig? Wären auch alternative und günstigere Versorgungen möglich?
Die Antwort der UPD. Heil- und Kostenpläne werden nicht geprüft, so der Berater. Er empfahl, sich an die Zahnärztekammer zu wenden oder im Internet nachzuschauen und den Eigenanteil mit der Krankenkasse zu klären. Ob zu hohe Kosten angesetzt wurden, soll der Patient mit dem Zahnarzt selbst besprechen.
test-Fazit: Die Zahnsituation wurde nicht erfragt, auf eine mögliche Regelversorgung nicht hingewiesen. Unser Tester hatte nicht gebeten, die Rechnung zu prüfen, sondern den Heil- und Kostenplan zu erläutern. Das passierte weder vor Ort noch am Telefon.
Testfall 4: Paukenerguss - Ungenaue Information

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Das verspricht die UPD. Wir erläutern Risiken und Nutzen von Behandlungsmöglichkeiten. (Siehe Beratungsspektrum.)
Das hat test gefragt. Mein Kind hat nach einer Mittelohrentzündung noch Flüssigkeit in beiden Ohren. Muss das operativ behandelt werden? Oder hilft kortisonhaltiges Nasenspray?
Die Antwort der UPD. Die erste Wahl ist es, drei bis sechs Monate abzuwarten. Zum operativen Einsatz von Paukenröhrchen wies die Beraterin nur auf das Risiko einer Vernarbung des Trommelfells hin. Kortisonhaltige Nasensprays nannte sie als Option.
test-Fazit: Die Grundaussage, abzuwarten, ist richtig. Jedoch wurden weder der Vorteil von Paukenröhrchen erläutert, noch die Sprachentwicklung – ein wichtiges Kriterium für eine Operation – erfragt. Kortison ist hier vermutlich unwirksam und kann Risiken für Kinder bergen.
Testfall 5: Reha-Klinik - Verwirrende Antwort

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Das verspricht die UPD. Wir informieren zu Wunsch- und Wahlrecht bei Reha-Maßnahmen. (Siehe Beratungsspektrum.)
Das hat test gefragt. Die Rentenversicherung hat mir im zweiten Anlauf eine Reha in meiner Wunsch-Klinik bewilligt. Dort ist jedoch im nächsten halben Jahr kein Platz frei. Ist meine Reha-Bewilligung dann noch gültig?
Die Antwort der UPD. Zwar verwies das Beraterteam auf das grundsätzliche Wahlrecht, ansonsten wiederholt es aber nur das Anliegen und zitierte Gesetzesinhalte.
test-Fazit: Nicht erwähnt wurde, dass es keine gesetzliche Frist zur Gültigkeit eines Bescheids gibt. In der Pauschalantwort fehlte auch eine Handlungsempfehlung, beispielsweise der Rat, schnell mit dem „Bewilliger“ Kontakt aufzunehmen. Schließlich wurden auch noch Leistungsträger und Leistungserbringer verwechselt.
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Durch Zufall habe ich dieses Angebot erfahren und wollte hiermit eine unerfreuliche Erfahrung mit der Krankenkasse HEK klären lassen. Anfangs wurde mein Vorgang als Eingang bestätigt. Danach blieben alle meine Bemühungen, über den Verlauf dieser Angelegenheit zu erfahren, ohne Erfolg. Ich habe bisher noch nie so ein unseriöses Verhalten kennengelernt. Mehrere Aufforderung, mir hierzu eine Information zu geben, blieben völlig kommentarlos. Ein widerliches Verhalten.
Ich wandte mich telefonisch an die unabhängige Patientenberatung mit Fragen zu einem Spezialgebiet. So war mir bewusst, dass möglicherweise nicht alle Fragen beantwortet werden könnten. Auffallend waren die Freundlichkeit, die Geduld und die kommunikative Kompetenz des Mitarbeiters; insbesondere schätzte ich die Achtung, die er mir/dem Anliegen entgegenbrachte. Diese aufgezählten Merkmale bereiten gerade in Situtionen des telefonischen Rat-Einholens erst mal eine zentrale Gesprächsbasis und fördern eine gute Diskussionskultur. Der Mitarbeiter konnte mir zu wesentlichen Punkten die nötigen Informationen geben. In einem Bereich war dies nur begrenzt möglich, aber auch so von mir erwartet aufgrund der nicht alltäglichen Frage. Hier verwies er mich an die zuständige Stelle. Alles in allem war ich sehr zufrieden mit dieser Beratung und habe dies so nicht erwartet! Sehr angenehme Erfahrung! - Wie dem auch sei: Ich kann die UPD weiterempfehlen.
Warentest geht auf ganz konkrete Dinge ein, die konkret behandelt und beschrieben sind.
Ich hätte aus den Antworten der UPD erwartet, dass diese ebenfalls ganz Konkret auf die bezogenen Fälle abstellt.
Kann ich das nicht, will ich das nicht, dann ist es ja nun nicht selten, wenn ich die Seriosität oder di Kompetenz des anderen in Frage stelle.
Mich interessiert in diesem Zusammenhang nicht die Zusammensetzung von Gremien und ähnliche Meinungen sondern die Antwort auf konkrete, den Beanstandungen von Warentest folgende Stellungnahme.
Waren es nicht Hunde die beißen wenn sie getroffen werden?
Kommentar vom Autor gelöscht.
@thibeau: Es ist nicht richtig, dass unser Kuratorium sich überwiegend aus Vertretern von Verbraucherzentralen zusammensetzt. Grundsätzlich arbeitet die Stiftung Warentest unabhängig und erhebt bei Dienstleistungsuntersuchungen ihre Daten mit sozialwissenschaftlichen Methoden – so auch bei dieser Untersuchung. Es ist unsere Aufgabe, Stärken und Schwächen von Gesundheitsdienstleistungen aufzudecken und für unsere Leser abzuleiten, worauf bei der Inanspruchnahme einer Dienstleistung geachtet werden sollte. Wir haben in unserem Artikel keinesfalls von einer Beratung bei der UPD abgeraten, sondern aufgrund unserer Testergebnisse dargestellt, was Ratsuchende von einer guten Beratung erwarten dürfen – und wo sie sich zusätzlich informieren können. Der von Ihnen angesprochene Zwischenbericht der Prognos AG zur Evaluation der Beratung der UPD https://www.prognos.com/presse/news/detailansicht/1838/731bae299f9b3ea4ec22abb20dbe8e7c/ weist an verschiedenen Stellen ebenso darauf hin, dass eine einheitliche Beratungsqualität noch nicht gewährleistet ist und auch das Wissensmanagement innerhalb der UPD verbessert werden muss. Hier zeigt sich also kein „ganz anderes Bild“. Jeder Berater ist ein Individuum - dennoch sollte eine einheitliche Beratungsqualität sichergestellt sein. Wir würden uns freuen, wenn die UPD diese im Sinne der Patienten und Verbraucher weiter verbessern kann. (KA/SL)