Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) soll gesetzlich, privat und nicht Krankenversicherte kostenlos zu medizinischen und sozial-rechtlichen Fragen informieren.
Wie entstand sie?
Nach einer Modellphase wurde die UPD 2011 ein Regelbetrieb. Träger waren der Sozialverband VdK, der Verbraucherzentrale Bundesverband und der Verbund unabhängige Patientenberatung. 2016 übernahm der Dienstleister Sanvartis die UPD; er ging 2018 in der Careforce Sanvartis Holding auf. Alle sieben Jahre vergeben der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV) und der Bund die Trägerschaft neu. Die nächste Ausschreibung beginnt 2021.
Wer finanziert sie?
Die gemeinnützige GmbH wird vom GKV-Spitzenverband – also durch die Versicherten – mit mehr als 9,5 Millionen Euro jährlich finanziert. Der GKV darf die Beratung nicht beeinflussen. Kritiker bezweifeln die Neutralität eines privaten Betreibers. Die UPD wird seit 2016 regelmäßig von einer unabhängigen Auditorin kontrolliert und extern geprüft (derzeit von der Prognos AG). Die UPD selbst gibt einen Patientenmonitor heraus.
Diese Beratungswege gibt es
Die Unabhängige Patientenberatung berät heute in 30 Städten vor Ort, ist in 100 Städten und Gemeinden mobil unterwegs, bietet eine App für Android an und präsentiert umfangreiche Gesundheitsinformationen auf ihrer Website. Interessierte können sich per App, per Brief, per Telefon, online oder auch vor Ort an sie wenden. Beraten wird nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Türkisch, Arabisch und Russisch.
Weitere Ansprechpartner
Erleben Patienten Konfliktsituationen mit Ärzten oder Kostenträgern, gibt es kaum Alternativen zur kostenlosen Unabhängigen Patientenberatung Deutschland. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin informieren zwar auch über Patientenrechte, Therapiemöglichkeiten oder Abrechnungen – beraten aber nicht. Bei juristischen Streitfällen können sich Patienten unter anderem an die Beratungs- beziehungsweise Schlichtungsstellen der Ärztekammern und Zahnärztekammern der Länder wenden. In einigen Bundesländern bieten auch Verbraucherzentralen eine Rechtsberatung an. Sie ist meist kostenpflichtig.
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Durch Zufall habe ich dieses Angebot erfahren und wollte hiermit eine unerfreuliche Erfahrung mit der Krankenkasse HEK klären lassen. Anfangs wurde mein Vorgang als Eingang bestätigt. Danach blieben alle meine Bemühungen, über den Verlauf dieser Angelegenheit zu erfahren, ohne Erfolg. Ich habe bisher noch nie so ein unseriöses Verhalten kennengelernt. Mehrere Aufforderung, mir hierzu eine Information zu geben, blieben völlig kommentarlos. Ein widerliches Verhalten.
Ich wandte mich telefonisch an die unabhängige Patientenberatung mit Fragen zu einem Spezialgebiet. So war mir bewusst, dass möglicherweise nicht alle Fragen beantwortet werden könnten. Auffallend waren die Freundlichkeit, die Geduld und die kommunikative Kompetenz des Mitarbeiters; insbesondere schätzte ich die Achtung, die er mir/dem Anliegen entgegenbrachte. Diese aufgezählten Merkmale bereiten gerade in Situtionen des telefonischen Rat-Einholens erst mal eine zentrale Gesprächsbasis und fördern eine gute Diskussionskultur. Der Mitarbeiter konnte mir zu wesentlichen Punkten die nötigen Informationen geben. In einem Bereich war dies nur begrenzt möglich, aber auch so von mir erwartet aufgrund der nicht alltäglichen Frage. Hier verwies er mich an die zuständige Stelle. Alles in allem war ich sehr zufrieden mit dieser Beratung und habe dies so nicht erwartet! Sehr angenehme Erfahrung! - Wie dem auch sei: Ich kann die UPD weiterempfehlen.
Warentest geht auf ganz konkrete Dinge ein, die konkret behandelt und beschrieben sind.
Ich hätte aus den Antworten der UPD erwartet, dass diese ebenfalls ganz Konkret auf die bezogenen Fälle abstellt.
Kann ich das nicht, will ich das nicht, dann ist es ja nun nicht selten, wenn ich die Seriosität oder di Kompetenz des anderen in Frage stelle.
Mich interessiert in diesem Zusammenhang nicht die Zusammensetzung von Gremien und ähnliche Meinungen sondern die Antwort auf konkrete, den Beanstandungen von Warentest folgende Stellungnahme.
Waren es nicht Hunde die beißen wenn sie getroffen werden?
Kommentar vom Autor gelöscht.
@thibeau: Es ist nicht richtig, dass unser Kuratorium sich überwiegend aus Vertretern von Verbraucherzentralen zusammensetzt. Grundsätzlich arbeitet die Stiftung Warentest unabhängig und erhebt bei Dienstleistungsuntersuchungen ihre Daten mit sozialwissenschaftlichen Methoden – so auch bei dieser Untersuchung. Es ist unsere Aufgabe, Stärken und Schwächen von Gesundheitsdienstleistungen aufzudecken und für unsere Leser abzuleiten, worauf bei der Inanspruchnahme einer Dienstleistung geachtet werden sollte. Wir haben in unserem Artikel keinesfalls von einer Beratung bei der UPD abgeraten, sondern aufgrund unserer Testergebnisse dargestellt, was Ratsuchende von einer guten Beratung erwarten dürfen – und wo sie sich zusätzlich informieren können. Der von Ihnen angesprochene Zwischenbericht der Prognos AG zur Evaluation der Beratung der UPD https://www.prognos.com/presse/news/detailansicht/1838/731bae299f9b3ea4ec22abb20dbe8e7c/ weist an verschiedenen Stellen ebenso darauf hin, dass eine einheitliche Beratungsqualität noch nicht gewährleistet ist und auch das Wissensmanagement innerhalb der UPD verbessert werden muss. Hier zeigt sich also kein „ganz anderes Bild“. Jeder Berater ist ein Individuum - dennoch sollte eine einheitliche Beratungsqualität sichergestellt sein. Wir würden uns freuen, wenn die UPD diese im Sinne der Patienten und Verbraucher weiter verbessern kann. (KA/SL)