
Nennen Sie uns bitte Ihr Anliegen! Ja gern. Mit fünf Testfällen wandten wir uns an die UPD: online, per Telefon und vor Ort.
Jeder, der eine Frage zum Thema Gesundheit hat, kann sich an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) wenden. Egal, ob es sich um medizinische oder sozialrechtliche Angelegenheiten handelt. Die Mitarbeiter der UPD beraten zu Vielem: von Arzneimitteln bis zur Zusatzversicherung. In unserem Test hing jedoch die Qualität der Antwort vom jeweiligen Mitarbeiter ab. Die Beratung war reine Glückssache.
Patienten sollen besser informiert sein
Habe ich Anspruch auf Krankengeld? Darf ich Einblick in meine Krankenakte verlangen? Können meine Medikamente Wechselwirkungen haben? Eine unabhängige, vertrauenswürdige Beratung – das wünschen sich viele Patienten, sei es nach schwerwiegenden Diagnosen, Behandlungsfehlern oder beim Streit ums Geld. Dafür gibt es die UPD, die bundesweite, kostenlose Anlaufstelle für gesetzlich, privat und nicht Krankenversicherte. Die UPD möchte die Gesundheitskompetenz der Patienten stärken und ihnen Verunsicherungen nehmen: damit sie ihre Rechte gegenüber Krankenkassen kennen, Entscheidungen verstehen und mit Ärzten auf Augenhöhe sprechen können.
Das bietet unser Test der Unabhängigen Patientenberatung
Praxistest. Mit fünf Fällen wandte sich die Stiftung Warentest mehrmals und auf verschiedenen Beratungswegen an die UPD: per Online-Formular, über die Beratungsplattform, per Telefon und vor Ort. In unserem Fazit stellen wir jeweils Anspruch und Wirklichkeit der Unabhängigen Patientenberatung gegenüber: Womit wirbt die UPD? Wie löst sie ihre Versprechen ein? Und wie bewerten wir diese Beratung? Das Spektrum reicht von hilfreich bis katastrophal.
Hintergrund und Tipps. Wir sagen, wer hinter der UPD steht, wer sie finanziert und kontrolliert – und an wen sich Patienten mit Beratungsbedarf sonst noch wenden können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus 7/2020.
Was kann der Ratsuchende erwarten?
Die Unabhängige Patientenberatung versteht sich als Lotse durch das komplizierte Gesundheitssystem. Gerade bei schwierigen Entscheidungen ist es sinnvoll, eine zweite Meinung einzuholen (wie bei unseren Testfällen Impfung und Paukenerguss), manchmal lohnt es auch, Entscheidungen der Rentenversicherung (Testfall Reha-Klinik) oder der Krankenkassen (Testfall Krankengeld) zu hinterfragen oder den Heil- und Kostenplan des Zahnarztes (Testfall Zahnersatz) zu verstehen. Doch für unsere Ratsuchenden wurde oft nicht klar, was sie erwarten dürfen. Leider gab es keine konstante Beratungsqualität.
Tipp: Bei einfachen Fragen kann die Telefonberatung genügen, gebührenfrei unter 0800 /011 77 22. Bei komplexen Themen empfiehlt sich der schriftliche Weg: Per App, per Brief oder mittels Online-Kontaktformular lassen sich auch Dokumente mitsenden. Bleiben nach der schriftlichen Antwort noch Fragen offen, können Sie telefonisch nachhaken.
Die UPD – die große Unbekannte
Noch immer ist die Unabhängige Patientenberatung in Deutschland vielen unbekannt. So wurden 2018 nur 128 600 Anfragen an die UPD gerichtet – da sollten es nach eigenen Zielstellungen schon wenigstens 222 500 Beratungen sein. An der Erreichbarkeit der UPD, so viel ist sicher, lag es nicht. Wer etwas wissen will, kommt auch zu ihr durch.
Nutzerkommentare, die vor dem 24. Juni 2020 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.