
Wiederverwendbar. Mehrwegnetze und -beutel schonen Ressourcen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Der Trend geht zum Stoffbeutel – aber nicht, wenn es um Obst und Gemüse geht. Das wandert im Supermarkt zumeist weiter in die kleinen, dünnen Plastik-Tütchen, die weiterhin kostenlos sein dürfen. Jetzt gibt es hier eine Alternative.
Verbrauch dünner Plastikbeutel weiter gestiegen
Seit Plastikbeutel an den Supermarktkassen Geld kosten, sinkt ihr Verbrauch. Gestiegen ist dagegen die Menge dünner Plastiktütchen für Obst und Gemüse. Sie sind von der EU-Richtlinie zur Plastikvermeidung ausgenommen und daher weiterhin kostenlos. Laut Bundesumweltministerium nutzten Kunden 2017 rund 3,2 Milliarden solcher Tütchen, ein Jahr zuvor waren es weniger als 3 Milliarden. Die Deutsche Umwelthilfe empfiehlt, alternativ Mehrwegnetze zu nutzen. Wer sie wiederverwende, spare die ressourcenintensive Neuherstellung einer Einwegtüte ein. Selbst Einwegtüten aus Papier oder Bioplastik seien nicht umweltfreundlich: Ihre aufwendige Herstellung belaste das Klima.
Tipp: Einige Supermärkte bieten für wenige Euro wiederverwendbare Baumwoll- oder Kunststoffnetze an. Teils ziehen sie ihr Gewicht an der Kasse automatisch ab. Durch Schale geschütztes Obst wie Orangen oder Bananen können ohnehin ohne Extrabeutel in den Korb.
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Sie werben für plastikähnliche Verpackungen aus Reisstärke. Wie sieht hier die Ökobilanz zum Plastik aus?
Eine sehr aktuelle Studie kommt aus Dänemark ("Life Cycle Assessmentof grocery carrier bags") vom dortigen Umweltministerium. Nachzulesen hier: https://www2.mst.dk/Udgiv/publications/2018/02/978-87-93614-73-4.pdf
Sie befasst sich mit der Ökobilanz einer ganzen Reihe unterschiedlicher Beutel und Taschen aus dem Supermarkt. Allerdings liegt der Fokus hier nicht speziell auf den dünnen Obst- und Gemüsebeuteln. Zumindest was die Tragetaschen betrifft, also für den schwereren Einkauf, ist die Faktenlage eindeutig: Plastik ist allen anderen Beuteln weit überlegen. Und da ist der hygienische Aspekt noch nicht berücksichtigt.
schöne Diskussion.
Also die Beutel die im Augenblick für Gemüse angeboten werden sind überwiegend aus Kunststoff. Ich habe gerade auf Anhieb 4 Studien aus USA und Europa gefunden die besagen, dass diese Beutel 8-20 mal wiederverwendet werden müssen, bevor sich die ökobilanz rechnet. Je nachdem ob der Kunststoff recyceled ist aus dem die Tüte besteht. Gelegentliche Wäsche wurde berücksichtigt. Bitte mal prüfen ob Ihre Informationen noch aktuell sind.
Derjenige, der behauptet, eine ökologisch bessere Variante zu benutzen, sollte dies schon durch Fakten untermauern. Ansonsten können sie den anteiligen Energie-, Wasser- und Tensidverbrauch beim Waschen leicht berechnen und auf Millionen Kunden hochrechnen. Für Mehrwegtragetaschen (die also Plastikeinkaufstaschen ersetzen) gibt es erwähnte Studien aus den USA. Gesundheitliche Bedenken kommen noch obendrauf. Deutlich höherer Energie- und Rohstoffaufwand bei der Herstellung der Mehrwegtaschen kommen ebenfalls noch obendrauf. Wie gesagt, wer meint, solche Taschen seien die ökologisch bessere Variante soll das mit einer aussagekräftigen Ökobilanz belegen. Ansonsten bleibt es nur eine Behauptung.
Sie haben sicherlich ausgerechnet wie viel mehr die Umwelt belastet wird, wenn zu der normalen Wäsche noch ein paar Stoffbeutel mitgewaschen werden. Oder auf welche Fakten stützten sie sich da? Ihr Gefühl? Oder gibt es objektive Daten?