Umstellung auf DVB-T2 HD

Diese Programme gibts über Antenne

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Die öffent­lich-recht­lichen Programme bleiben nach dem Umstieg auf die neue Technik ohne Zusatz­kosten empfang­bar. Für die privaten Sender fallen zukünftig Extra­kosten an. Hier lesen Sie, was Sie mit welchem Aufwand sehen können.

Die Öffent­lich-recht­lichen gratis

Die öffent­lich recht­lichen Sender finanzieren die Ausstrahlung über den Rund­funk­beitrag. Der Empfang von ARD, ZDF, arte, 3sat und dritten Programmen kostet deshalb auch auf dem Wege der neuen Über­tragungs­technik nicht extra. Vorteil der neuen Sende­technik DVB-T2 HD: Sie liefert Fernsehen in hoher Auflösung, wie es moderne TV-Geräte brauchen. Die Bilder sind schärfer und detailreicher als beim bisherigen Antennen­empfang über DVB-T.

Umstellung auf DVB-T2 HD - Alle Tests und Tipps rund ums neue Fernsehen

Frei empfang­bar. Öffent­lich rechliche Sender wie ARD, ZDF und alle dritten Programme bleiben frei empfang­bar – sie werden unver­schlüsselt ausgestrahlt. Welche dritten Programme gesendet werden, hängt von der Region ab.

Für diese Sender müssen Sie bezahlen

Die Privatsender RTL, ProSieben, Sat1 und Vox senden ihr Programm nach der Umstellung auf DVB-T2-HD über Antenne nur noch verschlüsselt. Sicht­bar wird das Bild erst durch den Einsatz eines Decoders. Bei einem DVB-T2-fähigen Fernseher wird er als Modul ins TV-Gerät gesteckt. In den separaten Empfangs­boxen für Freenet TV ist der Decoder bereits einge­baut. Egal für welche Lösung Sie sich entscheiden: Freenet TV kassiert in Zukunft 69 Euro im Jahr für den Empfang der privaten Programme. Ohne diesen „Kostenbeitrag“ vom Zuschauer wollten die Privatsender ihre Programme über Antenne nicht länger anbieten. Der Zuschauer zahlt für das Paket, nicht für einzelne Sender oder Programme. Anbieter ist die Firma Freenet TV mit ihrem Senden­etzbetreiber Media Broadcast.

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Private Programme werden kosten­pflichtig: RTL, ProSieben und Co. senden über Antenne verschlüsselt. Wer die Programme sehen möchte, braucht einen Empfänger mit Decoder und muss ab Juni 2017 zahlen.

Das kostet Sie der Umstieg

Wenn sie bereits einen Fernseher haben, der die neue Technik beherrscht und sich auf die öffent­lich-recht­lichen Programme beschränken, kostet sie der Umstieg gar nichts zu unseren Tests Fernseher. Wenn Ihr Fernseher älter ist und DVB-T2 nicht beherrscht, ist die billigste Lösung für den Umstieg auf DVB-T2 HD ist eine separate Empfangsbox ohne Decoder. Solche Geräte gibt es schon unter 50 Euro. Sie zeigen aber nur freie, unver­schlüsselte Programme wie ARD, ZDF und die dritten Programme. Ab 66 Euro gibt es Empfangsboxen mit Decoder, die auch verschlüsselte Programme zeigen können. Die Jahres­gebühr dafür beträgt 69 Euro. Für den Empfang der Signale – egal ob verschlüsselt oder unver­schlüsselt – taugt im allgemeinen die bisher für DVB-T-Signale verwendete Antenne. In guter Empfangs­lage reicht eine aktive Zimmer­antenne mit Verstärker, in schwacher Empfangs­lage sollte eine Dachantenne zum Einsatz kommen oder eine Außen­antenne an der Hauswand beziehungs­weise auf dem Balkon zum Test von Zimmer- und Außenantennen.

Teurer mit mehr Komfort

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Zwei Logos für einen Stan­dard. Das grüne DVB-T2-HD-Logo kenn­zeichnet Fernseher und Empfangs­boxen, die das neue Antennen­fernsehen empfangen und einen Steck­platz für ein Decodermodul haben. Das Freenet-TV-Logo prangt auf Empfangs­boxen mit Decorder, die auch verschlüsselte Programme wie RTL, Sat1 und Co. anzeigen können.

Die teuerste Lösung für das neue Antennen­fernsehen ist ein neuer Fernseher mit integriertem DVB-T2-HD-Empfänger und Steck­platz für das Decodermodul. Fernseher mit DVB-T2-HD-Empfänger sind ab etwa 260 Euro zu haben. Dazu kommen 80 Euro für das Decodermodul. Vorteil dieser Lösung: Im Wohn­zimmer steht mit dem neuen Fernseher nur ein modernes Gerät – kein zusätzlicher Empfänger. Außerdem brauchen Sie nur eine Fernbedienung, nicht zwei – wie bei der Kombination von TV-Gerät und separatem Empfänger.

Test Alle Fernseher
Test Fernseher mit DVB-T2-HD-Empfänger

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • TheBrave am 08.11.2017 um 22:38 Uhr
    Smartes TV durch Amazon Fire TV

    Ich habe mit einer Settop Box DVB-T2 ausprobiert. Sehr nervig.
    Dann die Waipu App auf mein Fire TV heruntergeladen, dazu die Mediathek Apps der ÖR - und fertig. Ich denke, die Entwicklungsstufe DVB-T2 überspringe ich einfach mal...
    Voraussetzung: einigermaßen schneller Internetanschluss...

  • Boffin am 05.03.2017 um 20:15 Uhr
    Weitere Ergänzungen

    PC-User wie Bärenhof32 könnten lt. c't die neueste Software des jeweiligen Herstellers oder den "DVBViewer" zum Testen ihres Tuners heranziehen - das ist allerdings nicht ganz trivial. Die Fähigkeiten der CPU und GPU enthüllt "DXVA checker" (muss nicht installiert werden!). Der sollte HEVC unter den Decodern finden, sonst müssen Software und Lüfter ran...
    Der Mehrwert der Tablet-Chromecast-Lösung liegt für mich u. a. auch darin, dass ich beim Fernsehen bequem ePapers und eBooks lesen (OnLeihe) oder parallel surfen kann. Sei es, weil eine Sendung Längen hat oder, weil ich z. B. eine Karte, die Sender-Website oder die Wikipedia als Zusatzinfo heranziehen möchte. Meine "hybride" Medienkompetenz entwickle ich gerne selbst und so umfassend, divers, kontrovers und wenig vorgefiltert, wie mir möglich.
    DVB-T2 ist m. E. so überflüssig und tot, wie DAB es schon immer war. Schön viel Schrott, der jetzt und demnächst "nachhaltig" anfällt. Allein ESL und Handies wären ja auch langweilig geworden.

  • Boffin am 05.03.2017 um 19:13 Uhr
    Nachtrag zu den Notstopfen

    Um Unklarheiten zu vermeiden:
    Die 260€ im Kommentar zu den STBs setzen sich aus dem Galaxy Tab A6 im aktuellen Test (jedoch ohne LTE = T580) und dem simplen Chromecast zusammen. HD beim Tablet ermöglicht auch hochwertige Displayspiegelung auf einem Full-HD Fernseher aus Apps, die (noch) nicht Chromecast-optimiert sind.
    Wenn ich dagegen 50€ für eine simple Box rausgeworfen finde, dann erst recht höhere Beträge für Boxen, die zusätzlich können, was der Fernseher mit DVB-T womöglich vorher schon selbst konnte (HbbTV, PVR, PiP, Twin Tuner etc.) - bei sehr hochwertigen Displays kann man das jedoch gerade umgekehrt sehen: 50€ wären rausgeworfen, > 300€ aber nicht.
    Vermutlich haben solche TV jedoch schon alles an Bord, um alternativ mehr oder weniger komfortabel (Live-) Streamen zu können. Bleibt das Problem mit oft schlechter Softwarepflege per Hersteller. Da scheinen mir (erfahrungsgemäß) Android- und iOS-Apps der Sender viel verlässlicher aktualisiert zu werden. Bisher jedenfalls.

  • Boffin am 04.03.2017 um 21:25 Uhr
    @ Bärenhof32

    Wenn das Mediacenter einen DVB-T-Stick oder -Empfänger (Karte?) bedient, wird's eher nicht mehr gehen. Denn selbst,wenn der schon DVB-T2 könnte, würde das Ganze vermutlich noch an der neuen HD-Codierung scheitern.
    Es sei denn, der PC ist recht neu: Entsprechende Hardware für HEVC ist (erst) in den Prozessoren und Grafikprozessoren (CPU, GPU) neuerer Generationen verbaut und eine Decodierung per Software setzt Vierkern-CPUs oder Zweikerner ab 2,8 GHz voraus. Da dürften aber die Lüfter rauschen... (Quelle und Tipps: aktuelle c't)
    Außerdem wird das Mediacenter kaum die richtigen Einstellungen unterstützen, sofern es um das 2015 eingestellte von Windows geht. Klar kann man sich immer noch ein eigenes Mediacenter (PC) zusammenbauen, aktuellere bzw. leistungsfähigere Hardware vorausgesetzt, inkl. dem Tuner.
    Ziemlich viele Parameter, die man checken muss, zur Not experimentell. Irgendwie liegt da Streaming näher, also das Fernsehen übers Internet (IPTV) - nur braucht das doch keine Antenne

  • Boffin am 04.03.2017 um 20:54 Uhr
    "Kostenlos"...

    Übrigens sind die AöR auch als Stream durch den Rundfunkbeitrag bereits bezahlt, man braucht kein Abo und sie stellen eigene Apps zur Verfügung.
    Und weitere "DRITTE" wird man auch bei DVB-T2 nur per Stream bekommen, wenn das die Zusatzbox oder der Fernseher überhaupt kann und man schnelles Internet hat.
    Irgendwie erscheint DVB-T2 als Mogelpackung und es würde mich nicht wundern, wenn sich die Öffentlich-Rechtlichen bald ganz aus der Grundversorgung per Antenne zurückziehen (dürfen). Vielleicht schon in der nächsten, sicher aber in der übernächsten Legislaturperiode (Kostenargument).
    Wäre ja absolut schlüssig, nur was sollte dann dieser unnötige, teure Umweg über DVB-T2, zumal niemand, nicht mal die Privaten, echtes HD-Material hat (1080p)? Nur Hochgerechnetes, wie vom TV selbst...
    Rundfunkbeitrags-subventionierte Starthilfe für terrestrisches Pay-TV? Vorgeschmack auf die UKW-Abschaltung?
    Lt. Wikipedia denken da wohl die Schweizer und die Franzosen bisher sozialer (DVB-T2 Artikel