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Von unterwegs mit dem Smartphone die Wohnung überwachen oder auf Zuruf das Licht dimmen – Smart Home soll das Leben einfacher und sicherer machen. Doch Hackerangriffe, Abhöraffären und technische Defekte verunsichern potenzielle Nutzer. Das zeigen auch die Ergebnisse einer Leser-Umfrage der Stiftung Warentest.
Großes Interesse am Thema Smart Home
Immer wieder erreichen uns Leseranfragen zum Thema Smart Home und Smart Technology. Mit einer Umfrage auf test.de wollten wir herausfinden, was unsere Leser an den intelligenten Produkten besonders interessiert und welche konkreten Wünsche sie für ein „smartes“ Zuhause haben. 1751 test.de-Nutzer haben teilgenommen.

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Mehr als die Hälfte der Teilnehmer zeigen sich generell interessiert am Thema oder haben sogar schon einzelne smarte Produkte zu Hause. 17 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, schon ein Smart-Home-System zu nutzen. Wie solche Systeme funktionieren und welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Varianten gibt, lesen Sie in unserem Test Smart Home: Acht Einsteiger-Systeme im Vergleich.
Gefragt sind Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort
Energie sparen, das Haus sichern, Wohnkomfort erhöhen – dieser Dreiklang bestimmt viele Umfragen und Untersuchungen. Auch bei uns wünschen sich viele Nutzer dafür intelligente Lösungen:

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Fast drei Viertel der Befragten möchten mithilfe der Smart-Home-Technologie Energie sparen, zum Beispiel durch eine effizientere Heizungssteuerung. Ein höherer Wohnkomfort und mehr Schutz vor Einbrechern lassen sich durch eine Licht- und Rollladensteuerung oder durch eine vernetzte Alarmanlage erzielen. Mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich das. Ebenfalls häufig genannt: die frühzeitige Warnung vor Gefahren wie Brand oder Gasaustritt. Das ermöglichen zum Beispiel smarte Rauchmelder.
Alarmanlagen, Spielzeug, Thermostate – smarte Produkte im Test
Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig smarte Geräte, hier ein paar Beispiele für aktuelle Tests:
- Alarmanlagen.
- Die vernetzten Anlagen sollen Einbrecher mit Kameras und Sirenen abschrecken und Bewohner via Smartphone warnen. Doch in unserem Test Alarmanlagen hat selbst das beste Modell Schwächen.
- Heizkörperthermostate.
- Vier gute Modelle im Test von Thermostaten für den Heizkörper erlauben den Fernzugriff – zu Preisen ab 50 Euro.
- Sprachassistenten.
- Unser kostenloser Schnelltest zeigt, was die Gadgets Amazon Echo und Echo Dot zu bieten haben.
- Stereoanlage vernetzen.
- Unser Special erläutert Möglichkeiten, ein Multiroom-System einzurichten.
- Smart Toys.
- Die Vernetzung macht auch vor dem Kinderzimmer nicht halt. Dass das nicht immer eine gute Idee ist, zeigt unser Test von smartem Kinderspielzeug.
- Überwachungskameras.
- Die Kameras haben das Heim rund um die Uhr im Auge und ermöglichen den Kontrollblick auch von unterwegs. Im Test von 16 Überwachungskameras sind vier gute dabei.
Skeptiker sorgen sich um Sicherheit ihrer Daten
Knapp 30 Prozent der Umfrageteilnehmer stehen dem Thema Smart Home ablehnend oder skeptisch gegenüber. Wichtigster Grund dafür: Bedenken hinsichtlich der Speicherung persönlicher Daten.

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Diese Skepsis ist gesund. Auch in der Testarbeit decken unsere Experten häufig Schlupflöcher auf. So gelang es den Prüfern in unserem Test von Babycams, in einem ungesicherten WLan das Videosignal von zwei Kameras auszuspähen. Beim Test von smarten Kinderspielzeug entlarvten sie einige Spione. Im Test der Alarmanlagen zum Selbsteinbau stießen unsere Tester auf ein Modell, das hervorragend vor Einbruch, nicht aber vor Hackern schützt.
Tipp: Was es mit dem Internet der Dinge auf sich hat, welche Chancen und welche Risiken es birgt, erklären wir im Special Internet der Dinge.
Informationsangebot für Interessenten klein
Auch die Smart-Home-Interessenten hadern bisher vor allem, weil sie Bedenken wegen der Datensicherheit haben. Die Ergebnisse unserer Umfrage deuten aber auch darauf hin, dass passende Informationsangebote zum Thema Smart Home rar sind: 45 Prozent der Interessenten gaben an, nicht zu wissen welches System zu ihrem Anliegen passt. 27 Prozent antworteten, dass sie bei den vielen Angeboten nicht durchblicken. In unserem Test Smart Home haben wir zusammengefasst, wo Stärken und Schwächen von acht Einsteigersystemen liegen. Wir erklären, was unter dem Schlagwort Smart Home zu verstehen ist, was heute technisch schon möglich ist – und was Nutzer in rechtlicher Hinsicht wissen müssen: Für immerhin 24 Prozent der Interessenten ist nämlich auch die zum Teil unklare Rechtslage ein Grund, die Finger von Smart-Home-Lösungen zu lassen.

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- Smarte Heizkörperthermostate lassen sich per Handy von überall steuern. Viele der elf Geräte im Test regeln die Temperatur zuverlässig – leicht zu bedienen sind nur zwei.
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- Smarte Türschlösser machen das Leben leichter. Haus- oder Wohnungstür lassen sich per App, Smartphone, Fingerabdruck oder Sprachassistent öffnen. Wie gut...
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- Hacker können das HomeTec Pro CFA3000 knacken. IT- und Versicherungsexperten raten, das Schloss nicht mehr zu nutzen. Doch Abus weigert sich, das Gerät auszutauschen.
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Grundsätzlich stehe ich dem Thema Smart Home aufgeschlossen gegenüber, gerade in einem alten Bauernhaus fallen mir viele Anwendungen ein. Aber die ungeklärten Sicherheitsfragen halten mich (noch) davon ab. Wer soll die Sicherheit liefern? Welchen Aufwand muss ein Privatanwender treiben - und welche Kosten kommen auf den Anwender zu? Ich habe kein Problem damit, für die Sicherheit im vertretbaren Rahmen zu bezahlen, aber es muss leicht verständlich sein. Wenn meine Familie sich sorgen machen muss, dass sie die Heizung nicht mehr im Griff hat, wenn ich auf Geschäftsreise bin - oder der Kühlschrank nicht mehr frei zugänglich ist, dann habe ich ein Akzeptanzproblem. Und die Kosten müssen in einem Rahmen bleiben, der durch Einsparungen und/oder Erleichterungen zu rechtfertigen ist.
Was mir so unter Smart Home begegnet, wird regelmäßig als Vereinfachung bezeichnet, führt aber zu zusätzlichen Aufwänden.
Die diversen Smart Home-Anwendungen bieten viele Möglichkeiten, aber eine Vereinfachung stellen sie nicht dar - ich muss mich um alles kümmern (Einrichten, Funktionsfähigkeit im Blick haben, auf Mitteilungen reagieren etc.). Hinzu kommen die Aufwände, um Datensicherheit zu gewährleisten - wie Martin_us beschreibt, reicht dazu nicht das simple Anschließen und Einschalten, weil hier meist unsichere Datenverbindungen genutzt werden und mehr Informationen in die Welt geschickt werden, als gewünscht.
Ob man Smart Home nützlich findet, bleibt jedem selbst überlassen. Aber eine Vereinfachung ist es definitiv nicht.
Auch so mancher, der die neuen Möglichkeiten ablehnt, steht zum Senderwechsel nicht mehr auf, sondern nutzt eine Fernbedienung. Mit dem Smarthome konnte ich den Komfort ausweiten: Rolladen hoch und runter, Heizung regeln, Info wenn Waschmaschine fertig, Lichtsteuerung, Lüftung, Einbruchssicherungen. Das funktioniert prima und seit kurzer Zeit auch alles per Sprachsteuerung. Dabei benutze ich keine Cloud-Dienste, da setzt mein Misstrauen ein. Ich verbinde mich ausschließlich per sicherem VPN-Tunnel von unterwegs. Die Nachrichten des Systems (Postbote vor der Tür, Eindringling, Heizung defekt) werden per SMS gesendet.
Leider ist "Otto Normalverbraucher" beim Thema Datensicherheit überfordert. Hier sind gute Tests gefragt. Oder eine Beratung, welche die Sicherheit der Beratenen über mögliche eigene Verkaufsabsichten stellt.
Zusammengefasst: Die neuen Möglichkeiten nutze ich gerne, Datenunsicherheit lehne ich ab. Beides unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach, aber möglich.
Mir kommt keine Technik ins Haus, die nicht sicher auf Schwachstellen abgeklopft ist. Smarthome als Komfortunterstützer ist super, aber wenn es gefährlich wird, etwa bei der Türentriegelung, beim Steuern von Hausgeräten oder auch der Heizung, ist Manipulationssicherheit wichtiger als jede Bequemlichkeit, weil sie einen teuer zu stehen kommen kann. Sinn und Unsinn vom smarten Daheim stehen noch nicht genug auf dem Prüfstand.
Ich bin bisher damit ausgekommen meine Heizung, mein en Lichtschalter selbst zu bedienen und ob das Bier im Kühlöschrank alle ist, kann ich noch selber feststellen. Ich frage mich wann der Mednsch selber durch sein Smartphone programmiert wird. Ich lehne diese Technik ab.