Umfrage Espressomaschinen Probleme mit Vollautomaten

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Umfrage Espressomaschinen - Probleme mit Vollautomaten

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Espressomaschine, fragte test.de im September. Die Onlineumfrage zog über 3 000 Leser an. Sie lieferten Erfahrungen und interessante Details. Ergebnis: Die meisten Probleme gibt es mit Vollautomaten. test.de sagt warum.

Männerspielzeug eben

Feine Crema, starkes Aroma, vollendeter Genuss: Espressomaschinen bringen italienische Lebensart in deutsche Küchen. Die dampfenden und fauchenden Maschinen sind Männerspielzeug par excellence. Sie machen den Papa zum Barista und den Single zum Gigolo. Das spiegelt auch die Onlineumfrage der Stiftung Warentest wider. 70 Prozent der Teilnehmer sind Männer.

Vollautomaten besonders beliebt

Umfrage Espressomaschinen - Probleme mit Vollautomaten

3 070 Leserinnen und Leser klickten sich im September durch 25 Fragen rund ums Thema Espressomaschinen. Alle Teilnehmer haben mindestens eine Maschine. Jeder fünfte hat sogar zwei. Die meisten Maschinen sind nicht älter als fünf Jahre. Am beliebtesten sind Espressovollautomaten mit Mühle (52 Prozent). Auf Platz zwei folgen Siebträgergeräte (30 Prozent), auf Platz drei Espressomaschinen mit Kapseln oder Pads (15 Prozent). In den meisten Haushalten wird die Maschine von zwei Personen genutzt. Die beliebtesten Anbieter sind Jura, Saeco, De Longhi und Krups.

Vollautomaten besonders empfindlich

Umfrage Espressomaschinen - Probleme mit Vollautomaten

Die offene Umfrage im Netz ist zwar nicht repräsentativ, liefert aber interessante Details. Probleme gibt es der Umfrage zur Folge vor allem mit Espressovollautomaten. Die machen zwar fast alles automatisch: Kaffee mahlen, Espresso brühen und sogar Maschine putzen. Sie sind aber auch besonders empfindlich. Fast jeder zweite Benutzer eines Vollautomats gab an, dass seine Maschine schon mindestens einmal repariert werden musste. Siebträgergeräte und Kapselmaschinen fallen der Umfrage nach seltener aus.

Pflege ist angesagt

Umfrage Espressomaschinen - Probleme mit Vollautomaten

Wenn die Maschine streikt, sind es vor allem Dichtungen, Schläuche und die Brüheinheit, die Probleme bereiten. Alle Espressomaschinen brauchen Zuwendung und Pflege. Reinigen und Entkalken ist Pflicht. Möglichst regelmäßig. Nur wer das Wasser filtert, kann sich die Entkalkung sparen. Preis für einen Wasserfilter: um 12 Euro. Der Filter hält nicht ewig. Die Anbieter empfehlen den Wechsel etwa alle zwei Monate. Auch das geht ins Geld. Bei Vollautomaten muss auch die Brüheinheit gereinigt werden. Dafür gibt es Reinigungsprogramme und Reinigungstabletten (falls die Brüheinheit nicht herausnehmbar ist).

Siebträgergeräte sind unkomplizierter

Verstopfte oder verkalkte Espressomaschinen stehen der Umfrage nach auf Platz drei der Reparaturstatistik. Einige Vollautomaten müssen zurück zum Anbieter, wenn die Maschine streikt. Modelle mit fest verbauter Brüheinheit etwa. Beispiel: Jura. Ist diese Einheit verstopft, kann nur der Kundendienst helfen. Die Kosten der Wartung lagen laut Umfrage zwischen 50 und 150 Euro. Vor allem Jura-Kunden klagen über die hohen Reparatur- und Wartungskosten, die mit der Zeit anfallen. Siebträgergeräte sind unkomplizierter. Hier legen die Besitzer schon mal selbst Hand an, so das Ergebnis der Onlineumfrage.

Garantie verfliegt

Wer selbst schraubt, sollte allerdings wissen was er tut. Durch eigenmächtige Reparaturen erlischt die Garantie. Das passiert aber auch, wenn sich der Kunde zu wenig um seine Maschine kümmert. Die Anbieter fordern regelmäßige Pflege. Einige kontrollieren das auch. Mancher Vollautomat zählt die gebrühten Espressi und registriert, wie oft der Anwender den Reinigungslauf startet. Wer sich dabei nicht an die Empfehlungen der Bedienungsanleitung hält, riskiert den Anspruch auf kostenlose Garantiereparatur. „Mangelnde Pflege oder Nichtbeachtung von Bedienungs- und Montagehinweisen“ gehen zu Lasten des Kunden, heißt es etwa bei Siemens. Andere Anbieter machen ähnliche Auflagen.

Defekte nach Garantiezeit

Umfrage Espressomaschinen - Probleme mit Vollautomaten

Besonders gewissenhaft sind deutsche Espressofreunde bei der Wartung ihrer Maschinen allerdings nicht. Wer einen Vollautomaten mit herausnehmbarer Brühgruppe hat, sollte die regelmäßig reinigen. 43 Prozent der Betroffenen gaben jedoch an, die Brühgruppe nur im Notfall zu reinigen. Das kann zu spät sein. Ist die Maschine erst nachhaltig verstopft, berechnet der Kundendienst schon mal eine Reparaturpauschale. Mehr als die Hälfte der Vollautomaten und Siebträgermaschinen geht erst nach Ablauf der Garantiezeit kaputt, so das Ergebnis der Umfrage. Bei den Kapselsystemen fallen die Reparaturen eher in die Garantiezeit.

Mokkakanne statt Maschine

Italiener kennen solche Probleme nicht. Sie trinken Ihren Kaffee in einer der unzähligen Bars. Aufwändige Espressoautomaten für den Heimgebrauch sind in Italien weniger angesagt. Für zu Hause gibt es die gute alte Mokkakanne. Die liefert zwar keinen echten Espresso, aber doch starken Kaffee. Für vollendeten Espresso und feine Crema braucht es dagegen eine wohltemperierte Maschine mit mindestens 9 bar Druck, 93 Grad heißem Wasser und einer Durchlaufzeit von 25 bis 30 Sekunden, sagen Kaffeeexperten.

Wenn die Maschine zu laut faucht

Vollautomaten liefern sogar einen Druck von 15 bar und mehr. Das macht sich auch akustisch bemerkbar. Die Maschinen fauchen zum Ende des Brühvorgangs oft ohrenbetäubend herum. „Das Geräusch stört mich“, befanden immerhin 441 Teilnehmer der Umfrage. Der Lärm der Maschinen steht damit auf Platz eins der Schattenseiten, noch vor dem Reinigungsaufwand.

Handarbeit im Spiel

Eingefleischte Espressokenner schwören derweil auf Siebträgermaschinen. Hier ist noch Handarbeit im Spiel. Kaffee mahlen, dosieren, andrücken und die richtige Wassermenge einfüllen. Siebträgermaschinen machen das Espressobrühen zum Ritual. Nach jedem Durchgang muss die Maschine gereinigt werden. Tresterbehälter und Spülgang wie beim Vollautomaten gibt es hier nicht. Aber guten Espresso - wenn die Maschine etwas taugt und der Besitzer das nötige Fingerspitzengefühl hat. Die Tests der Stiftung Warentest zeigen die besten Modelle. Das Fingerspitzengefühl zum Barista brauchen Sie.

Alle aktuellen Testergebniss in unserem Kaffeevollautomaten-Test

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