
Mehr als 2 500 Nutzer von test.de haben sich an der Umfrage zum Thema Diäten beteiligt. Herzlichen Dank! Die Teilnehmer haben geschildert, warum sie zugenommen haben und mit welchen Methoden sie ihren Pfunden erfolgreich zu Leibe gerückt sind. Hier lesen Sie die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage. Die gute Nachricht: Viele Teilnehmer berichten von Abnehm-Erfolgen.
Vielen Dank an die Teilnehmer
Das Thema „Abnehmen“ beschäftigt viele Bundesbürger: Schätzungsweise jeder dritte hat schon einmal versucht, mit einer Diät schlanker zu werden. Entsprechend hoch war die Beteiligung an der Umfrage auf test.de im Sommer 2013. Das Team der Stiftung Warentest bedankt sich bei allen herzlich fürs Mitmachen. Die Angaben helfen, Untersuchungen rund ums Thema Abnehmen zu realisieren – wie etwa den aktuellen Test von 20 frei verkäuflichen Schlankheitsmitteln.
Schlankheitsmittel wenig beliebt
Die Umfrage-Teilnehmer konnten den Erfolg verschiedener Diätformen in einem Ranking einstufen. Dafür sortierten sie bis zu zehn Diätformen, mit denen sie Erfahrungen gemacht hatten (siehe Grafik. Dort gilt: Je kleiner der Wert, desto besser die Einschätzung der Teilnehmer). Vorne lagen „Veränderung des Ernährungsverhaltens“ sowie die „Steigerung der körperlichen Aktivität“. Das Ergebnis deckt sich mit Empfehlungen von Ernährungswissenschaftlern. Sie halten eine Kombination aus kalorienreduzierter Diät und Bewegung für die effektivste und sinnvollste Methode, um abzunehmen. Generell gilt: Wer 1 Kilogramm Speck los werden möchte, muss 7 000 Kilokalorien weniger mit der Nahrung aufnehmen – oder mehr verbrennen. Ernüchternd: Den Erfolg beim Abnehmen durch frei verkäuflichen Schlankheitsmittel stuften die Umfrage-Teilnehmer als dürftig ein, sie stehen im Vergleich der Diätformen auf dem letzten Rang.
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Viele Menschen haben nennenswert abgenommen
Die Teilnehmer wogen zum Zeitpunkt der Umfrage im Durchschnitt 80 Kilogramm, wobei die individuellen Unterschiede groß waren – die Spanne reichte von 38 Kilogramm bis 215 Kilogramm. 970 teilten in der Umfrage mit, wie viel Kilogramm sie bei einer Diät in den vergangenen beiden Jahren verloren hatten. Danach haben es die meisten geschafft, nennenswert an Gewicht zu verlieren: 279 Teilnehmer – und damit fast jeder Dritte – erklärte, zwischen 5,5 und 10 Kilogramm abgespeckt zu haben. Weiteren 249 Teilnehmern gelang es immerhin, zwischen 3 und 5 Kilogramm an Gewicht zu verlieren. Mit den Ergebnissen waren die meisten auch zufrieden, obwohl es auch eine Schattenseite gibt: 122 der Befragten scheiterten komplett und konnten ihr Gewicht laut eigener Aussage nicht verringern.
Tipp: Gute Waagen zeigt der Test von Personenwaagen. Viele Geräte versprechen auch die Ermittlung des Körperfettanteils. Das klappt in der Praxis aber nicht besonders gut.
Body-Mass-Index nicht für jeden aussagekräftig
Aus medizinischer Sicht müssen viele Menschen trotz Speckrollen und Speckpolstern gar nicht abnehmen. Wer nämlich einen Body-Mass-Index (BMI) von maximal 25 hat, gilt als normalgewichtig und kann so bleiben wie er ist. Menschen mit einem BMI zwischen 25 und 30 zählen zwar zu den Übergewichtigen, brauchen aber nur bei Krankheitsrisiken abzunehmen. Wer allerdings auf einen BMI von mehr als 30 kommt, sollte abspecken. Sonst steigt die Gefahr zu sehr, an Bluthochdruck, Diabetes, Herzinsuffizienz und Dickdarmkrebs zu erkranken. Ein generelles Defizit der BMI-Formel: Bei manchen Menschen ist er nicht aussagekräftig, zum Beispiel bei muskulösen Männern mit mächtigem Körperbau.
Was die Menschen dick werden lässt
„Falsches Ernährungsverhalten“, „weniger Bewegung“, „Stress“, „mit der Zeit gewachsen“ – das sind die Hauptgründe, mit denen die Umfrage-Teilnehmer ihr Übergewicht erklärten. Viele ergänzten in eigenen Worten, was sie noch am Abnehmen hindert. Dazu zählen Durchhalte-Schwierigkeiten, Probleme mit dem inneren Schweinehund oder auch Frustessen. Weitere individuelle Gründe: ständiger Hunger oder die Gewohnheit, beim kleinsten Hungergefühl etwas zu essen. Ehemalige Raucher beschrieben, dass sie nach dem Abschied von der Zigarette dicker geworden seien. Manche machten auch Medikamente und Krankheiten für unerwünschte Extra-Kilos verantwortlich. Einige nannten es auch problematisch, wenn der Rest der Familie nicht am Abnehmprogramm teilnimmt. So gaben 30 Prozent der Umfrageteilnehmer an, die Diät in der Familie durchgeführt zu haben. Die meisten, nämlich 49 Prozent, starteten ihr Abnehmvorhaben allein.
Es kommt auf Langzeiteffekte an
Wer aus gesundheitlichen Gründen abnehmen möchte, braucht einen langen Atem. Ziel sollte es sein, in sechs Monaten mindestens 5 Prozent des Körpergewichts zu verlieren und dieses Gewicht dann auf Dauer zu halten. Das bedeutet: Betroffene müssen ihren Lebensstil möglichst lebenslang verändern, sich mehr bewegen, deutlich weniger und kalorienärmer essen als bisher. Doch viele Menschen mit sehr starken Gewichtsproblemen sind in Deutschland auf sich gestellt, weil Adipositas hierzulande offiziell nicht als Krankheit anerkannt ist. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft bietet Betroffenen eine Übersicht mit stationären und ambulanten Therapieeinrichtungen in der Nähe. Auch Selbsthilfegruppen können eine Anlaufstelle sein. Adressen lassen sich oft über die Kommunalverwaltung herausfinden. Hilfe bei Essstörungen bietet das Buch Hilfe bei Anorexie, Bulimie und Binge-Eating.