Ab Montag gibt es keine Ausnahmen mehr: An die Stelle von Kontonummer und Bankleitzahl tritt zum 1. Februar 2016 unwiderruflich die Iban, die 22stellige internationale Kontonummer. Sie muss bei allen Überweisungen innerhalb des einheitlichen europäischen Zahlungsraumes (Sepa) angegeben werden. test.de erklärt die Details.
Was sich für Bankkunden ändert
Statt der alten Kontonummer und Bankleitzahl dürfen Bankkunden für Überweisungen und Lastschriften künftig nur noch die 22-stellige internationale Bankkontonummer (Iban) nutzen. Die neuen Daten erfahren sie bei ihrer kontoführenden Bank. Sie stehen auch auf dem Kontoauszug, beim Onlinebanking in den Kontoinformationen und zum Teil schon auf der Girocard (frühere ec-Karte). Die internationale Kontonummer Bic müssen Kunden nur noch bei grenzüberschreitenden Zahlungen in Länder außerhalb des Sepa-Raums angegeben. Für Online-Bankkunden ändert sich spätestens dann auch die Überweisungsmaske im Internet. Statt bisher zwei Feldern – eines für die alte Kontonummer des Empfängers und eines für die Iban – wird es künftig nur noch ein Feld für die neue Kontonummer geben.
Alte Zahlen auch noch nach der Umstellung?
Bisher haben Banken oft noch Überweisungen mit den alten Nummern aus Kulanz korrigiert und ausgeführt. Ab dem 1. Februar 2016 werden sie keine Konvertierungen mehr vornehmen, so dass im Ernstfall der Auftrag nicht ausgeführt wird. Die Folge: Zahlungsverzug und Zusatzkosten durch Zinsen und Mahngebühren.
Eine Prüfziffer soll Fehlbuchungen verhindern

Eine Iban in voller Schönheit. © Stiftung Warentest

Die Iban ist fast doppelt so lang wie früher. Viele Nutzer befürchten Zahlendreher und Tippfehler. Doch es gibt einen Schutz: Jede Iban wird durch eine zweistellige Prüfziffer abgesichert. Sie folgt auf das Länderkürzel am Anfang. Die Prüfziffer wird für jede Iban extra berechnet. Dabei fallen Tippfehler sofort auf und die Bank führt die Überweisung gar nicht aus. Im weiteren setzt sich die Iban aus den bisher bekannten Zahlen zusammen: der alten Bankleitzahl und Kontonummer.
Übrigens: Wenn Sie wissen wollen, welche Banking-Apps top und welche ein Flopp sind – die Stiftung Warentest hat Banking-Apps getestet.
Diese Vorteile hat die Sepa-Umstellung
Mit der Vereinheitlichung werden grenzüberschreitende Überweisungen und Lastschriften im Sepa-Raum einfacher, schneller und günstiger, sofern sie in Euro abgewickelt werden. Das gilt für alle Zahlungen zwischen den 28 EU-Ländern sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und der Schweiz. Sie können künftig zum Beispiel das Geld für die Stromrechnung Ihres Häuschens in Italien von Ihrem deutschen Konto aus per Lastschrift einziehen lassen. Die Bankkunden aller Sepa-Länder können alle dieselben Formulare verwenden und benötigen nur noch ein Konto, auch wenn sie mit mehreren Ländern zu tun haben. Grenzüberschreitende Zahlungen dürfen nur noch so viel wie Inlandszahlungen kosten und werden damit für deutsche Bankkunden in der Regel günstiger. Die Überweisungen müssen genauso schnell ausgeführt werden wie im Inland. Eine elektronische Überweisung muss den Empfänger am nächsten Bankarbeitstag erreichen, Papierüberweisungen in maximal zwei Bankarbeitstagen.
So klappt es mit dem Telefonbanking
Bankkunden, die Telefonbanking nutzen, tippen wie bisher die alte Kontonummer und Bankleitzahl über die Tastatur ihres Telefons ein. Entweder wandelt die Bank diese Zahlen automatisch in die neue Iban um, oder sie hat ihr Sprachdialogsystem so programmiert, dass das Länderkürzel DE voreingestellt ist. Bundesbank und Bankenverband empfehlen zur Vereinfachung die 22-stellige Iban in Vierer-Blöcke zu unterteilen: DE (für Deutschland) und zwei Prüfziffern, die achtstellige (bisherige) Bankleitzahl in zwei Blöcken, die (bisherige) zehnstellige Kontonummer mit zwei Viererblöcken und einem Zweierblock. Ebenfalls könnten die von mehreren Banken online angebotenen Konverter, die aus Kontonummer und Bankleitzahl die Iban erstellen, die Gewöhnung erleichtern.
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@Kebapa: Die IBAN hat in Deutschland immer 22 Stellen, wie im Artikel und auch auf iban.de beschrieben. (TK)
Nach https://www.iban.de/ gibt es nicht mehr 32 Zeichen IBAN
@sch42: Unsere Darstellung im obigen Text bezieht sich tatsächlich nur auf Überweisungen von Deutschland aus in den Sepa-Raum. Die Länge der BLZ und Kontonummern ist im einheitlichen europäischen Zahlungsraum von Land zu Land unterschiedlich und ergibt somit verschiedene Gesamtlängen der IBAN.
Vielen Dank für Ihren Hinweis. (dda)
Hinweis
Die IBAN ist nur in wenigen Ländern 22-stellig und kann bis zu 34 Stellen lang sein.
Beispiele: Norwegen (15 Stellen), Niederlande(18 Stellen), Island (26 Stellen), Malta (31 Stellen)
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