So haben wir getestet
Im Test: 15 verbreitete Übersetzungs-Apps für Android und iOS mit mindestens einer Million Downloads im Google Play-Store. Die Auswahl der Apps erfolgte im November 2019, der Download am 13. Dezember. Prüfzeitraum: Dezember 2019 bis März 2020. Die Preise der Bezahlvarianten erhoben wir im April 2020.
Untersuchungen: Zwei Experten nahmen die Apps verdeckt in Anspruch. Um den vollen Umfang aller Funktionen vergleichend testen zu können, erwarben sie – falls notwendig – per In-App-Kauf kostenpflichtige Upgrades.
Qualität der Übersetzungen: 60 %
Die Qualität der Übersetzungen wurde sowohl per Spracheingabe als auch per Texteingabe auf der Grundlage typischer Urlaubsdialoge in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Türkisch beurteilt. Hierfür ließen wir sechs einfache Sätze vom Deutschen in die genannten Fremdsprachen übersetzen – zusätzlich übersetzten die Apps sechs einfache Erwiderungen aus den fünf Fremdsprachen ins Deutsche.
Darüber hinaus haben wir überprüft, ob die Apps bei der Übersetzung den thematischen Kontext erkennen und ihre Übersetzungen daran anpassen. Hierfür wurden zwei komplexe Sätze mit mehrdeutigen Begriffen aus dem Deutschen in die genannten Fremdsprachen und umgekehrt übersetzt.
Um die Texterkennung per Kamera zu bewerten, sollten die Apps, die diese Funktion anbieten, in einem zusätzlichen Szenario per Kamera Texte aus je drei Fotos in den genannten Fremdsprachen erkennen und ins Deutsche übersetzen. Die von den Apps generierten Übersetzungen verglichen wir mit zuvor von Experten (Muttersprachlern) erstellten Übersetzungen. Die Experten bewerteten, wie gut der Inhalt der Sätze übersetzt wurde und wie korrekt die Grammatik war. Die Prüfung der Übersetzungsqualität nahmen wir anhand der Android-Apps vor – die Ergebnisse sind auf die iOS-Apps übertragbar, da beide App-Versionen dieselbe Übersetzungstechnologie verwenden.
Nutzung: 40 %
Wir bewerteten, ob die Installation fehlerfrei und verständlich abläuft. Bei Navigation prüften wir unter anderem die Menüführung, Lesbarkeit und Übersichtlichkeit. Zudem untersuchten wir etwa, wie leicht sich Hilfe- und Supportbereiche finden lassen, wie umfangreich sie sind und ob Informationen zum Anbieter, wie zum Beispiel die allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzerklärungen, in der App bereitstehen. Wir bewerteten, ob die App neben der Text- und Spracheingabe weitere Eingabemöglichkeiten bietet, zum Beispiel per Kamera oder per Handschrift. Wir prüften auch, welche Komfortfunktionen die Apps haben – etwa eine Rechtschreibprüfung, eine Hilfestellung für die Aussprache, die Möglichkeit, die Übersetzung anzuhören, oder Vorschläge für alternative Übersetzungen. Zusätzlich prüften wir, ob eine Offline-Nutzung möglich ist.
Datensendeverhalten der App: 0 %
Mithilfe eines Proxys, der den Datenverkehr der App mit dem Anbieterserver mitschreibt (sogenannte Man-in-the-middle-Attacke), lasen wir bei der Nutzung am Smartphone (Android und iOS) die gesendeten Daten aus den Apps aus, entschlüsselten sie, wenn nötig, und analysierten sie. Das Urteil lautete kritisch, falls Daten gesendet wurden, die für die Nutzung der App nicht notwendig sind. Dies galt zum Beispiel für die Übertragung des Mobilfunkanbieter-Namens.
Mängel in der Datenschutzerklärung: 0 %
Ein Jurist prüfte die Datenschutzerklärungen auf Mängel wie etwa unzureichende Informationen zur Datenerfassung.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War die Qualität der Übersetzungen mangelhaft, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser als Mangelhaft sein. Bei sehr deutlichen Mängeln in der Datenschutzerklärung werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
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