
Bestohlen oder gestohlen – das ist hier die Frage.
Die Stiftung Warentest hat 15 Übersetzungs-Apps geprüft, darunter Pons und Google Übersetzer. Alle Apps im Test lassen sich gratis verwenden, einige bieten ihren vollen Funktionsumfang aber nur in der Bezahlvariante. Testbasis waren typische Urlaubsdialoge, die wir ins Englische, Französische, Italienische, Spanische und Türkische übersetzten. Schon bei einfachen Sätzen haperte es oft. Keine App kommt über die Note Befriedigend hinaus. Oft gibt es Probleme mit dem Datenschutz.
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7 von 15 Übersetzungs-Apps im Test sind komplett gratis
Die Corona-Krise ist auch eine Chance, um zu Hause Dinge zu tun, zu denen man sonst nie kommt – zum Beispiel endlich mal wieder die eigenen Fremdsprachen-Kenntnisse aufzubessern. Grundsätzlich lassen sich alle Apps aus dem Test der Stiftung Warentest kostenlos nutzen – einige haben in den Gratis-Varianten aber Einschränkungen. Wer den vollen Funktionsumfang freischalten will, zahlt dann meist rund 2,50 bis 5 Euro für einen Monat. Die gute Nachricht für Sparfüchse: 7 der 15 geprüften Übersetzungs-Apps sind komplett gratis.
Übersetzungs-Apps: Das hat die Stiftung Warentest geprüft
Testergebnisse. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für insgesamt 15 Übersetzungs-Apps von Google, Microsoft, Pons, iTranslate, Nyxcore, Promt, SayHi und Talkao. Fast alle Apps im Test gibt es sowohl für Android als auch für iOS – einzig Nyxcore bietet nur eine Android-Version. Als Besonderheit hat die Stiftung Warentest zusätzlich DeepL geprüft, einen Übersetzungs-Dienst, der bislang nicht als App verfügbar ist, sondern über die Anbieter-Website oder ein PC-Programm läuft.
Kaufberatung und Tipps. Wir sagen, welche App mit der besten Übersetzungs-Leistung punktet, wer bei der Handhabung die Nase vorn hat – und für welche App sich ein kostenpflichtiges Abo am ehesten lohnt. Außerdem erklären wir, was Nutzer von Übersetzungs-Apps bei Reisen außerhalb der EU beachten sollten, um Probleme zu vermeiden.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 5/2020.
Text- oder Spracheingabe ins Handy, Texterkennung per Kamera
Alle Übersetzungs-Apps im Test sind in der Lage, sowohl geschriebene Texte als auch ins Handy gesprochene Wörter und Sätze zu übersetzen. Einige können sogar via Handy-Kamera Texte in Fotos erkennen – hilfreich etwa, wenn man eine Speisekarte übersetzen will. Die Stiftung Warentest hat alle drei Szenarien mit den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Türkisch geprüft – die Apps beherrschen meist aber noch viel mehr Sprachen, von Afrikaans bis Zulu.
Manche Übersetzungs-Apps funktionieren auch offline
Praktisch ist auch der Offline-Modus: Wenn gerade kein Mobilfunknetz und kein WLan zur Verfügung stehen oder das Surfen außerhalb der EU sehr teuer wäre, ist es hilfreich, dass manche Apps auch ohne Internetverbindung jeden beliebigen Text übersetzen können. Der Test zeigt, welche Apps offline funktionieren und welche nicht.
Der Praxis-Test: Gestohlene Menschen und ein simulierter Phallus
Beim Übersetzen kann vieles schief gehen. Die Stiftung Warentest stieß im Test sowohl auf schwache Grammatik als auch auf sinnentstellende Übersetzungen. So machte eine App aus dem deutschen Satz „Ich wurde bestohlen“ den englischen Satz „I was stolen“, was allerdings bedeutet: „Ich wurde gestohlen“. Eine andere App übersetzte den Fußball-Begriff „Foul“ mit „Phallus“ – und aus der „Schwalbe“ (dem vorgetäuschten Foul) wurde ein „simulierter Phallus“.
“All I understand is train station“
Eher zum Spaß probierten die Tester einmal aus, wie die geprüften Apps die deutsche Redewendung „Ich versteh nur Bahnhof“ übersetzen – was in einem Fall zu der wörtlichen, aber für englische Muttersprachler völlig unverständlichen Übersetzung „All I understand is train station“ führte. Gerade Redewendungen, bildliche Sprache, Witze und Fachjargon sind für Übersetzungs-Apps oft große Herausforderungen. Bei der Spracheingabe kommen mitunter Umweltgeräusche, Nuscheln oder Dialekte als weitere Problemfaktoren hinzu. Eine besonders perfide Hürde sind auch doppeldeutige Begriffe: So könnte etwa ein Straßenschild mit der Aufschrift „Fine for parking“ zwei völlig gegensätzliche Bedeutungen haben: entweder „Gut zum Parken“ oder „Geldstrafe fürs Parken“. Im Testbericht finden Sie eine Aufzählung der schönsten Stilblüten aus unserem Test.
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