
Sauberer Schnitt. Der preiswerte Braun Series 3 kommt auch mit Dreitagebärten klar.
Die tägliche Rasur erledigen alle Geräte gründlich, vom günstigen Einstiegs- bis zum Topmodell. Dreitagebärte indes bereiten vielen Modellen Probleme.
Der Bart als Männeraccessoire: am Wochenende Dreitagebart, im Büro glatt geschoren, im Urlaub ein hipper Vollbart. Lange gab es nicht mehr so viel Abwechslung im Gesicht des Mannes wie heute. So vielseitig wie die Bartmode, so vielseitig sollen Elektrorasierer sein: Sie müssen kurze und lange Stoppeln scheren, sie trimmen, Konturen stylen. Das ganze klassisch trocken, eingeschäumt oder unter der Dusche. Welche Allrounder etwas taugen, zeigt unser Test.
Sechs sind gut, zwei nur ausreichend
Im Labor treten zwölf Rasierer gegeneinander an, sieben mit vibrierenden Scherblättern, fünf mit den von Philips entwickelten rotierenden Scherköpfen. Wir wollten wissen, wie gründlich und hautschonend sie kurze und längere Barthaare schneiden, wie gut sie in der Hand liegen und wie lange der Akku hält. Beide Systeme bieten empfehlenswerte Modelle.
Die Platzhirsche des Marktes belegen die vorderen Ränge: Knapper Testsieger ist Braun Series 9 9290cc, gefolgt von je zwei Modellen von Braun und Philips sowie einem Panasonic. Für zwei Rasierer anderer Marken heißt es am Ende hingegen nur ausreichend: Beim Carrera gingen im Dauerbetrieb die Scherfolien zu Bruch. Den Remington legte die Tauchprüfung lahm. In ihn drang Wasser, obwohl er laut Anbieter unter der Dusche funktionieren soll.
Etliche schwächeln beim Dreitagebart
Drei Wochen lang rasierten sich 54 Männer im Labor, rund die Hälfte von ihnen täglich, die anderen jeden dritten Tag. Die Probanden mussten ihre Gesichtshälften mit je zwei unterschiedlichen Modellen trocken rasieren. Diese Split-face-Methode erlaubt den direkten Vergleich: Welches Gerät arbeitet gründlicher, welches schont die Haut am besten?
Beim Eintagesbart schafften alle Rasierer saubere Ergebnisse. Weniger glatt sah es bei Dreitagestoppeln aus: Die Hälfte der Modelle stutzte Haare am Hals sowie einzelne und längere Stoppeln nur mittelmäßig.
Mit dem Konturentrimmer, der meist am Gehäuse angebracht ist, kamen fast alle Probanden gut klar. Nur beim Carrera lässt er sich etwas hakelig herausschieben. Praktisch für alle, die den Dreitagebart züchten wollen: Philips Series 9000 und 7000 sind mit einem Zusatzkopf ausgestattet, der Haare auf die gewünschte Länge stutzt. Keine schlechte Idee, schließlich ist der Dreitagebart die beliebteste Gesichtszierde bei Männern in Deutschland. Das belegt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Fast alle sind sanft zur Haut
Im Prüflabor war nach der Rasur vor allem glatte, gesunde Männerhaut gefragt: kein Problem für die meisten Geräte. Sie glitten schonend übers Gesicht, vor allem der Testsieger von Braun. Nur der Carrera zupfte etwas an den Stoppeln. Bei einigen Probanden hinterließ das leichte Rötungen.
Eine Alternative für Nutzer mit empfindlicher Haut ist die Nassrasur. Abgesehen vom Philips Series 3000 ist sie mit allen Geräten im Test möglich. Einigen Probanden gefiel die Rasur mit Schaum besser als der Trockenschnitt. Lesen Sie hierzu unsere Tipps.
Unterm Wasserhahn reinigen
Um zu vermeiden, dass sich kleine Kratzer auf der Haut entzünden, sollten Nutzer den Apparat nach jeder Rasur säubern. So sammeln sich keine Bakterien an. Zudem verschlechtern mit Bartstoppeln verstopfte Scherköpfe das Rasierergebnis. Alle Modelle im Test lassen sich unter fließendem Wasser ausspülen und leicht reinigen. Nur beim Carrera und dem Philips Series 3000 bleiben Stoppeln im Inneren des Kopfs kleben und müssen mühsam entfernt werden.
Drei Geräte verfügen über eine Reinigungsstation, die den Scherkopf automatisch spült. Das hat seinen Preis: Philips Series 9000 sowie Braun Series 9 und 7 kosten 251 bis 340 Euro. Dazu kommt das Geld für die Reinigungsflüssigkeit. Pro Kartusche zahlen Kunden beim Braun rund 5 Euro, beim Philips rund 8 Euro. Eine Kartusche reicht laut Anbieter für ein bis drei Monate. Die Braun-Modelle sind auch ohne Waschanlage zu haben. Preislich macht das beim Series 9 kaum etwas aus, der Series 7 kostet ohne Putzzubehör um die 100 Euro weniger.
Einmal laden, einen Monat rasieren
Bei der Akkuleistung hängt Brauns Topmodell der Serie 7 alle ab: Der teuerste Apparat im Test läuft mit einer Ladung fast drei Stunden. Abhängig von der Stärke des Barts schafft er bis zu 34 Rasuren – praktisch für alle, die auf Reisen das Netzteil nicht mitschleppen wollen. Nach rund 40 Minuten ist dagegen beim Carrera und Panasonic ES-LT4N-S803 Schluss. Mit Glück reicht eine Ladung für acht Rasuren.
Besonders ärgerlich ist ein leerer Akku, wenn es morgens schnell gehen soll. Wir prüften deshalb, ob den Geräten fünf Minuten an der Steckdose für eine Rasur genügen. Beim Braun Series 9 und Remington wird es knapp: Nach fünf Minuten am Netz laufen sie rund fünf Minuten. Der Philips Series 3000 schafft eine gute Viertelstunde – genug Zeit für eine neue Gesichtsfrisur.