Ergraute Strähnen und Ansätze kaschieren war gestern, der neue Trend heißt „Granny Hair“. Vor allem junge Frauen färben ihre Mähne in verschiedensten Grau-Facetten und sogar einige Männer ergrauen der Mode zuliebe frühzeitig. test.de erklärt, was die gefärbten Haare vor dem Austrocknen bewahrt und wie Sie Ihre Farbe länger behalten.
Protest gegen Jugendwahn
Popstars wie Lady Gaga und Rihanna oder Model Cara Delevingne trauten sich schon vor Jahren, mittlerweile ziehen zahlreiche junge Frauen nach: Sie färben sich ihre Haare in den verschiedensten Grau-Tönen wahlweise mit schwarzen oder grell bunten Akzenten. In sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Pinterest präsentieren Freunde des Granny-Hair-Trends Fotos ihrer eigenen Farbexperimente und auch auf populären Medienportalen wie Buzzfeed wird der Großmutter-Look bejubelt. Die ungewöhnliche Mode-Maßnahme sei ein Protest gegen den vorherrschenden Jugendwahn, erklären Mode-Blogger wie die Niederländerin Ivania Carpio. Wer den Trend mitmachen möchte – ob nun aus idealistischen oder modischen Gründen – sollte wissen, was auf die Haare zukommt und sie nach dem Färben richtig schützen.
Färben strapaziert die Mähne
Egal ob grau, rot oder blond – für die Haare kann jede Typ-Veränderung schnell zur Belastung werden. Denn um Farbe aus den Haaren zu holen und neue Farbpigmente einzuschleusen, muss die schützende Schuppenschicht geöffnet werden. Unangenehme Folge: Die Haare rauen auf. Das in vielen Haarfarben enthaltene Wasserstoffperoxid entzieht dem Haar Farbe um einen möglichst einheitlichen neuen Farbton zu erzielen. Alkalische Stoffe wie etwa Ammoniak lassen die Haare aufquellen. Erst dann können sie die winzigen Farbvorstoffe aufnehmen, die sich mithilfe des Wasserstoffperoxids zu größeren Farbmolekülen verbinden und sich im Haar verankern. Den Haarfarben beiliegende Pflegemittel sollen die Haarstruktur nach dem Färben wieder glätten, in den Tests der Stiftung Warentest klappte das meist gut (zum Beispiel: Haarfarben Dunkelbraun, test 5/2013). Auch in den Wochen nach der Farbbehandlung können Kuren und Spülungen dem Haar gut tun.
Tipp: Prüfen Sie vor der Verwendung einer neuen Haarfarbe immer, ob Allergien bestehen und tragen Sie beim Selberfärben zum Schutz immer Handschuhe.
Was die Haarfarbe schützt
Um ihre Haarfarbe zu schützen, greifen viele zu Colorshampoos. Unser letzter Test von Farbschutzshampoos enttäuschte allerdings: Keines der 16 Produkte schützte die Farbe vor dem Verblassen. Um die Farbpracht dennoch länger zu erhalten, lohnt es sich gezielt schädliche Einflüsse zu meiden: zum Beispiel Dauerwellen, UV-Strahlen und Salzwasser. Bei Sonnenschein empfiehlt sich also Hut oder Mütze – das gilt nicht nur für den Badestrand, sondern auch für Stadtbummel, Sonntagsbrunch auf dem Balkon oder Picknick im Park. Wer häufig ins Schwimmbad geht oder im Urlaub gern ins Meer springt, sollte Chlor und Salzwasser anschließend immer unter der Dusche mit Süßwasser ausspülen. Das schont auch ungefärbtes Haar. Häufiges Waschen kann der Farbe schnell zusetzen. Es kann sich lohnen auf die tägliche Haarwäsche zu verzichten.