Testergebnisse für 15 Gekühlte Bio-Tofus 10/2021
Im Test: 15 gekühlte Tofus, alle mit EU-Biosiegel. Acht sind Naturtofus, fünf Räuchertofus, zwei Seidentofus. Wir kauften sie von Februar bis März 2021 ein. Die Preise ermittelten wir im Juli 2021 durch Befragung der Anbieter.
Sensorisches Urteil: 45%
Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten unter gleichen Bedingungen die anonymisierten Tofus roh und beurteilten Aussehen (inklusive Anschnitt), Geruch, Konsistenz und Textur, Mundgefühl, Geschmack und Nachgeschmack. Die Prüfenden erarbeiteten einen Konsens, der Bewertungsbasis war. Sie verkosteten bei Auffälligkeiten oder Fehlern mehrmals. Die Natur- und Räuchertofus wurden zusätzlich in einer Pfanne unter standardisierten Bedingungen gebraten und im Hinblick auf Geschmack, Konsistenz und Textur sowie Mundgefühl verkostet.
Die sensorischen Prüfungen führte wir in Anlehnung an Methode L 00.90–22 (beschreibendes Profil) der ASU. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abgestimmte Produktprofile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzelprüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.
Schadstoffe: 20%
Wir prüften unter anderem auf Schwermetalle, Pestizide und Schimmelpilzgifte. Räuchertofu untersuchten wir zudem auf Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und freies 3-MCPD.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Quecksilber, Blei, Kadmium: Nach Aufschluss gemäß L 00.00–19/1 der ASU Messung gemäß Methode L 00.00–135 der ASU mittels ICP-MS.
- Nickel, Aluminium: Nach Aufschluss gemäß Methode L 00.00–19/1 der ASU Messung in Anlehnung an Methode L 00.00–135 der ASU mittels ICP-MS.
- Pestizide: Gemäß Methode L 00.00–115 der ASU sowohl gaschromatographisch als auch mittels HPLC. Die Detektion erfolgte jeweils mittels gekoppelter Massenspektrometrie. Es waren keine Pestizide nachweisbar.
- Polare Pestizide (wie Glyphosat und seine Abbauprodukte): Mittels LC-MS/MS. Es waren keine nachweisbar.
- Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH und MOAH): In Anlehnung an Methode Din EN 16995 mittels online gekoppelter HPLC-GC-FID. Es waren keine nachweisbar.
- Aflatoxine (B1, B2, G1, G2) und Ochratoxin A: In Anlehnung an Methode L 23.05–2 der ASU.
- Deoxynivalenol, Nivalenol, Zearalenon, T-2 und HT-2 Toxine: Bestimmung mittels LC-MS/MS.
- Borsäure: Nach Aufschluss gemäß L 00.00–19/1 der ASU und Messung in Anlehnung an Din EN 15763 mittels ICP-MS.
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Mittels LC-LC-GC-MS/MS.
- Freies Monochlorpropandiol (3-MCPD): In Anlehnung an die Methode der ASU L 52.02–1.
Mikrobiologische Qualität: 10 %
Wir prüften auf Krankheitserreger, Verderbniskeime und die Gesamtkeimzahl. War diese erhöht, bestimmten wir die einzelnen Keime.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Aerobe Gesamtkeimzahl: Gemäß Methode Din EN ISO 4833–2.
- Enterobakterien: Gemäß Methode L 00.00–133/2 der ASU.
- Escherichia coli: Gemäß Methode L 00.00–132/1 der ASU.
- Koagulase-positive Staphylokokken: Gemäß Methode L 00.00–55 der ASU.
- Salmonellen: Gemäß Methode L 00.00–20 der ASU.
- Listeria monocytogenes: Gemäß Methode L 00.00–22 der ASU.
- Präsumtiver Bacillus cereus: Gemäß Methode L 00.00–33 der ASU.
Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 10%
Drei Expertinnen und Experten prüften, wie sich die Produkte öffnen und der Inhalt entnehmen ließ. Wir kontrollierten: Originalitätssicherung, Mülltrennungs- und Recyclinghinweise.
Deklaration: 15%
Wir prüften, ob die Packungsangaben nach dem Lebensmittelrecht korrekt und vollständig sind. Drei Experten prüften Leserlichkeit, Übersichtlichkeit.
Testergebnisse für 15 Gekühlte Bio-Tofus 10/2021
Weitere Untersuchungen
Wir bestimmten Nährwerte, pH-Wert, Fettsäuren, Chlorat und Perchlorat und untersuchten auf gentechnisch veränderte Bestandteile. Bei Räuchertofus prüften wir zusätzlich das Aromaspektrum.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Trockenmasse/Wassergehalt: In Anlehnung an die Methode L 06.00–3 der ASU.
- Gesamtfett: In Anlehnung an Methode die Methode L 06.00–6 der ASU.
- Rohprotein: In Anlehnung an Methode die Methode L 06.00–7 der ASU.
- Asche: In Anlehnung an Methode die Methode L 06.00–4 der ASU.
- pH-Wert: Bestimmung elektrometrisch.
- Kohlenhydrate und physiologischer Brennwert: Berechnung der Gehalte gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (EU) Nr. 1169/2011 (LMIV).
- Chlorid/Kochsalz: In Anlehnung an die Methode L 07.00–5/1 der ASU.
- Natrium/Kochsalz: Nach Aufschluss mittels Methode L 00.00–19/1 und Messung in Anlehnung an die Methode L 00.00–144 der ASU.
- Mineralstoffe und Eisen: Nach Aufschluss mittels Din EN 13805 und Messung mittels ICP-OES oder ICP-MS.
- Fettsäurespektrum: GC-FID Messung nach alkalischer Umesterung.
- Chlorat und Perchlorat: In Anlehnung an die QuPPE-Methode mittels LC-MS/MS.
- Gentechnisch veränderte Bestandteile: Screening auf typische DNA-Sequenzen mittels PCR. Verwendung der Methoden L 00.00–122, L 00.00–148 der ASU sowie in Anlehnung an die Methoden L 00.00–154 und L 15.06–3 der ASU.
- Laktose: Bestimmt mittels LC-MS/MS oder LC-PAD.
- Gluten: Bestimmung unter Anwendung des ELISA-Verfahrens.
- Flüchtige Aromastoffe: Mittels GC-MS in Anlehnung an die Methode L 00.00–106 der ASU.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf test-Qualitätsurteile auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern *) gekennzeichnet. Lautete das Urteil für Schadstoffe oder für die mikrobiologische Qualität Ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein.
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in unseren Lebensmitteltests untersuchen wir von einem Produkt jeweils mehrere Muster, die alle dasselbe Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Auch die Testergebnisse beziehen sich darauf. Der Tofu von Kato schnitt im Schadstoffurteil noch ausreichend (4,5) ab. Ob Tofu mit einem anderem MHD belastet ist, können wir nicht sagen.
Liebes test-Team,
mich würde interessieren, ob sich die Firma Kato zu den im Test gefundenen Schadstoffen geäussert hat. Ist davon auszugehen, dass die gefundenen Substanzen regelhaft in den Produkten vorkommen? Kann es eine Chargen-bedingte Verunreinigung sein, oder wurden mehrere unterschiedliche Proben untersucht?
Viele Grüße
Jim
@Robbi61: Es spricht normalerweise nichts dagegen, einen leicht bitter schmeckenden Tofu zu essen. Er ist nur geschmacklich nicht optimal. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Möglicherweise hatten die Sojabohnen schon Bitternoten oder sie sind nicht schnell genug verarbeitet oder nicht fein genug püriert worden.
Ich verwende Tofu schon seit vielen Jahren als gerne verwendete Zutat für meine vegetarische Ernährung.
Von daher war der "Tofu"-Artikel mit Test vieler angebotener Marken sehr aufschlussreich.
Folgendes interessiert mich: Sie schreiben "das der frische Tofu auf keinen Fall bitter schmecken sollte".
Hin und wieder merke ich das frischer Tofu leicht bitter schmeckt. Ich mache mir nichts daraus weil dieser bittere Geschmack bei der Zubereitung verschwindet.
Worauf ist die Bitterkeit zurückzuführen ? Sollte man diesen Tofu dann besser nicht mehr verzehren ?
@Irene51: Das ist ja sehr ärgerlich. Ein Lebensmittel das vor Ablauf des MHD verdorben ist, können Sie auch im Geschäft in dem Sie es gekauft haben reklamieren.