

Jede Scheibe gleichmäßig goldbraun rösten – das gelingt dem Testsieger von Krups am besten. Bei einigen Geräten kann man sich schnell die Finger verbrennen.
Testergebnisse für 17 Toaster 04/2016
Wochenlang duftet es im Labor nach frisch geröstetem Toastbrot. Aus 17 Toastern – davon vier Modellen mit nur einem Schlitz – hüpfen die Scheiben. Viele sind ebenmäßig und kross gebräunt, einfach zum Reinbeißen.
Selbstverständlich ist das auch mehr als 100 Jahre nach Erfindung des elektrischen Brotrösters noch nicht: Aus einigen Geräten kommt der Toast mal blass, mal dunkel. Manche Scheiben sind am Rand noch labberig, in der Mitte bereits kräftig geröstet. Im Labor fallen auch Toaster unangenehm auf, die fertige Scheiben nicht weit genug aus dem heißen Gerät herausheben.
Nur fünf Toaster schneiden gut ab. Klar vorn landet der Krups KH 442. Er toastet am besten, wenn auch etwas langsam. Zwei Geräte sind mangelhaft: Bei ihnen werden Oberflächen oder Griffe viel zu heiß.
Von zu blass bis kohlrabenschwarz


Beim Herzstück der Untersuchung, der Funktionsprüfung, ermitteln die Tester zunächst, ob es die Geräte schaffen, den Toastscheiben verschiedene genießbare Röstgrade zu geben. Ergebnis: Die Regler von Bosch, Kitchen Aid, Philips und Domo erlauben nur wenige sinnvolle Einstellungen. Beim Bosch bleibt der Toast auf den ersten Stufen hell, wird auf der mittleren fleckig braun und auf den letzten Stufen verkohlt. Nur De‘Longhi röstet wie gewünscht – von leicht angetoastet bis dunkel-kross. Um zu prüfen, wie konstant die Geräte arbeiten, wählen die Tester jeweils die Stufe aus, die eine mittlere Bräunung liefert. Pro Gerät vergleichen sie dann zehn getoastete Scheiben. Die Hälfte der Modelle röstet erfreulich konstant. Severin wirft dagegen oft zu helle Scheiben aus, Siemens mal recht blasse, mal stark gebräunte.
Tipp: Angebrannter Toast gehört in den Müll. Beim Rösten entsteht Acrylamid. Die Substanz erzeugte im Tierversuch Krebs und schädigte das Erbgut. Je dunkler geröstet, desto stärker ist das Brot belastet.
Toastscheiben schwer entnehmbar

Fertigen Toast schieben alle Prüflinge automatisch nach oben – viele jedoch nicht weit genug. Die Vorgaben für das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Zeichen) verlangen, dass die Scheiben mindestens zwei Zentimeter über die Oberkante des Toasters ragen.
Gut zwei Drittel der Geräte schaffen das nicht. Die während des Röstens geschrumpften Toasts ragen bei einigen kaum oder gar nicht heraus. Zwar lassen sich die Scheiben fast bei allen mit dem Brotheber nach oben schieben, bei De‘Longhi, Moulinex, Philips, Domo und Russell Hobbs bringt das jedoch wenig – im schlimmsten Fall verbrennen sich Nutzer am heißen Schlitz die Finger. Kitchen Aid hat nicht einmal einen Brotheber, um Abhilfe zu schaffen.
Finger weg von heißen Kisten
Beim Russell Hobbs droht auch an den metallenen Außenflächen Verbrennungsgefahr. Sie erreichen mehr als 90 Grad. Sogar noch heißer können die Plastikgriffe am Brötchenaufsatz des Alaska-Toasters von Real werden. OK und Russell Hobbs schwächeln im Dauertest: Bei ihnen versagt der Brotheber. Bei OK, dem Toaster von Media Markt und Saturn, ist zudem die Krümelschublade fummelig. Krümel sollten jedoch regelmäßig entfernt werden, sonst riecht es beim Frühstück bald verbrannt.
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Liebe Tester,
vielen Dank für die nützlichen Informationen. Ich hätte noch ein Prüfkriterium, und zwar die Breite des Schachts. Wir toasten gern am Sonntag die Brötchen vom Samstag auf. Die Hälften der Brötchen sind deutlich dicker als die von Toasts. Daher verklemmen die Brötchenhälften oft und sie können nur schwer herausgeholt werden. Der Hebemechanismus ist bei den meisten Toastern nicht stabil genug, um das verklemmte Gut herauszuholen. Gleiches gilt für zu dünne Scheiben, die sich dann zwischen dem Hebemechanismus und dem Drahtgitter verklemmen.
Meine Empfehlung wäre daher, breite der Scheiben zu testen. Dabei wäre es interessant, wie breit minimal bzw. maximal die Scheiben sein dürfen, damit sie nicht verklemmen.
Vielen Dank!
@dfbdfbsdfb: Für Kommentare und Tipps rund um unsere Testarbeit haben wir immer ein offenes Ohr. Zuschriften aus unserer Leserschaft geben uns in vielen Fällen wertvolle Anregungen, die in künftigen Untersuchungen berücksichtigt werden. (Se)
Könnten sie bitte bei zukünftigen Tests prüfen, welche Geräte sich bei verklemmtem Toast ausschalten und ob das zuverlässig funktioniert? Laut Herstellerangaben sollen einige Modelle das können. Nachdem ich feststellen musste, dass mein über 20 Jahre alter Toaster das nicht macht, wäre diese Eigenschaft für mich beim nächsten Kauf die wichtigste sicherheitsrelevante Funktion. Schließlich könnte der Toastlift doch nach jahrelanger Benutzung auch aus anderen Gründen mal unerwartet unten bleiben (z.B. durch von Hitze verformte Kunststoffteile, verbogene Blechteile, Verschmutzung, ausgehakte oder gebrochene Feder) und würde dann bis zum Brand weiter heizen.
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