
Haustiere sind für viele Menschen treue Begleiter im Leben. 2014 lebten rund zwölf Millionen Katzen und 7 Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Erkrankt so ein Tier schwer, summieren sich die Kosten schnell. Die Stiftung Warentest hat Krankenversicherungs-Tarife für Hunde und Katzen untersucht. Fazit: Das Angebot ist überschaubar – und keine Versicherung überzeugt völlig. Worauf Tierhalter beim Abschluss einer Police achten sollten, verrät unser Test.
Operationen und Klinikaufenthalt gehen ins Geld
Die Kosten für jährliche Routineuntersuchungen belaufen sich bei Hunden im Schnitt auf rund 200 Euro und bei Katzen auf rund 120 Euro. Steht ein Klinikaufenthalt oder eine OP an, können die Ausgaben stark steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Diagnoseverfahren wie MRT genutzt werden, und das Tier narkotisiert werden muss. Schnell kommen so allein für die Voruntersuchung 750 Euro zusammen. Wer als Tierhalter die Kosten für teure Untersuchungen und Operationen im Griff behalten will, kann eine Krankenversicherung für sein Tier abschließen. Doch dieser Schutz hat seinen Preis, wie unser Test zeigt.
OP-Schutz günstiger als Rundumschutz
Finanztest hat 18 Tarife von 5 Versicherern untersucht, die bei Unfall oder Krankheit oder nur bei Unfall leisten. 8 Angebote sind Operationskostenversicherungen und 10 Krankenvollversicherungstarife, die auch für Heilbehandlungen und Vorsorge zahlen. Alle fünf Versicherer bieten für Hund und Katze je zwei Tarifarten an: den Operationskostenschutz und den teureren Krankenvollschutz. Hohe OP-Kosten sichern beide ab. Bei den Volltarifen werden zudem Heilbehandlungen und eingeschränkt auch Vorsorgemaßnahmen wie etwa Impfungen übernommen. Der OP-Schutz ist etwas günstiger zu haben als der Rundumschutz.
Niedrige Beiträge oder viele Leistungen?
Wer eine Versicherung abschließen will, sollte sich den Vertrag genau anschauen. Jeder Tarif hat seine Tücken. Der Tierhalter muss sich entscheiden, ob ihm niedrige Beiträge oder umfangreiche Leistungen wichtig sind. Beides zusammen gibt es nicht, wie unsere Untersuchung ergab. Es gibt sogar Tarife, die teuer sind und dennoch nur beschränkt leisten.
Vollversicherung immer mit Selbstbehalt
Sämtliche Vollversicherer verlangen, dass der Tierhalter einen Teil der Rechnung übernimmt. Meist sind das 20 Prozent. Bei den OP-Versicherungen verzichten einige Tarife auf den Selbstbehalt. Hat das Tier eine Vorerkrankung, behalten sich die Anbieter – wie beim Menschen – vor, einen höheren Beitrag zu verlangen, die Erkrankung aus dem Vertrag auszuschließen oder die Versicherung ganz zu verweigern. Schwierig und je nach Anbieter teurer ist es auch, ein älteres Tier zu versichern. Halter sollten ihre Tiere deshalb jung versichern, wenn sie in der Regel noch gesund sind.
Das bietet der Test
Unsere Testtabellen zeigen
- die Bandbreite der Jahresbeiträge je Anbieter für Hunde- bzw. Katzen-Policen
- die Jahresbeiträge für ausgewählte Hunderassen: Jack Russell, Deutscher Schäferhund, Labrador sowie mittelgroße Mischlingshunde
- die Jahresbeiträge für Katzen, differenziert nach: Hauskatze Wohnung, Hauskatze Freigang, Maine-Coon-Katze (Amerikanische Waldkatze)
- welche Erstattungshöchstgrenzen für Heilbehandlungen beziehungsweise Operationen gelten
- welches Höchsteintrittsalter für Hunde beziehungsweise Katzen beim jeweiligen Versicherer gilt
- ob Vorsorgeleistungen und Unterbringungskosten erstattet werden
- welche Regelungen hinsichtlich Arztwahl und Auslandsaufenthalten gelten.
Auch Krankenversicherungen für Pferde getestet
Die Stiftung Warentest hat aktuell auch Krankenversicherungen für Pferde getestet: Mit nur drei Versicherern ist der Markt hier recht überschaubar. Als einziges Unternehmen bietet die Uelzener Versicherungen einen Pferdevollschutz an. Was Beitragshöhe (Jahresbeiträge: 95 - 500 Euro) und Leistungsumfang angeht, unterscheiden sich die Policen stark.